Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
Vom Netzwerk:
könne helfen, wenn er wolle, und zwar nicht nur mit einer Expertise Über die Schlüsselbedeutung des Rings, sondern auch durch Mitteilung seiner persönlichen Erinnerungen. Diese seien wegen seines privilegierten menschlichen Status von einzigartigem Wert. Und wenn der Hohe Lord es vorziehe, mit Dr. Grenfell allein zu konferieren ...
    Rauchkringel umrahmten ein freundliches Lächeln. »Ich glaube, das wäre am besten. Meine Glückwünsche zu deinem zartfühlenden Verhalten, kreativer Bruder. Willst du nicht wiederkommen und dich uns in - sagen wir drei Stunden zum Dinner anschließen? Großartig! Versichere unserem ehrfurchtgebietenden Vater, daß ich mich des würdigen Doktors der Anthropologie mit aller Aufmerksamkeit annehmen werde.«
    Und dann waren Gomnol und Bryan allein in dem pseudo-viktorianischen Nest. Der Psychobiologe schnitt das Ende einer frischen Zigarre ab und sagte: »Nun denn, mein Freund. Was, zum Teufel, tut jemand wie Sie im Exil?«
    »Kann ich - etwas zu trinken haben?«
    Gomnol ging zu den Karaffen und hob eine, die eine fast farblose Flüssigkeit enthielt. »Wir haben den Glendessarry, aber leider kein Evian-Wasser. Oder möchten Sie gern einmal eins unserer hausgemachten Getränke probieren? Fünf Whiskys, einen Wodka, jede Anzahl von Branntweinen - die bevorzugte Erfrischung unserer Tanu-Brüder.«
    »Ein anständiger Scotch wäre fein«, gelang es Bryan zu sagen. Als der Whisky seine Nerven ein bißchen beruhigt hatte, meinte er: »Ich hoffe, Sie betrachten mich nicht als Bedrohung. Ehrlich - ich bin mir selbst Überhaupt nicht sicher, welche Motivation hinter dem Auftrag des Königs steht. Ich habe das Zeitportal aus den allergewöhnlichsten Gründen durchschritten. Ich folgte der Frau, die ich liebe. Ich hatte damit gerechnet, ein Fischer oder Händler in einer primitiven Pliozän-Welt zu werden. daß die Tanu, die mich gefangennahmen, Interesse an meinem Beruf zeigten, war für mich eine Überraschung. Ich kooperiere, weil mir gesagt worden ist, das sei der einzige Weg, wie ich Mercy zu sehen bekäme.«
    Gomez-Nolan senkte eine schwarze Braue in der Andeutung eines finsteren Blickes und schien etwas zu studieren, das genau vor Bryan in der Luft schwebte. »Das ist Ihre Mercy?« fragte er dunkel. »Großer Gott!« Ohne sich die Mühe zu machen, seinen Ausspruch zu erklären, zündete er seine Zigarre an. »Kommen Sie mit! Ich werde Ihnen die Fabrik zeigen und Ihnen die Geschichte des Wechselbalgs erzählen.«
    Ein Stück der Wandtäfelung schwang zur Seite und enthüllte einen langen, gut beleuchteten Gang. Bryan folgte ihm in einer Kielspur aus Rauch. Sie kamen an ein großes Tor aus Bronzestangen, das sich freiwillig zur Seite faltete, als Gomnol sorglos hineinschritt.
    »O ja, ich habe auch PK«, sagte der Psychobiologe. »Und die Fähigkeiten des Fernsprechens und Redigierens. Sie sind natürlich nicht so stark wie mein koerzibles Talent, aber sie sind mir von Nutzen.«
    Sie betraten einen großen Raum, der mit Arbeitstischen gefüllt war, wie Juweliere sie haben. Männer und Frauen beider Rassen in blauen Kitteln mit Lupen im Auge stellten goldene Ringe her.
    »Das ist das Herz der Fabrik, genau hier. Alles Handarbeit bei den goldenen. Die Bauteile - die kristallinen Chips mit den Schaltungen - läßt man wachsen, und dann werden sie gespritzt und geätzt und zur Installierung in der metallenen Hülle hierher gesandt. Die Tanu brachten aus ihrer Heimatgalaxis nur eine einzige Anlage zur Erzeugung der Kristalle und des Ätzmittels mit, doch mir ist es gelungen, weitere zu bauen und die Produktion auf das Zehnfache zu steigern.«
    Ein Rama kam vorbei. Es schob einen Karren, auf dem Behälter mit glitzernden Teilen standen. Gomnol schwenkte seine Zigarre und veranlaßte eine rosafarbene Waffel, aus einer Schachtel und in seine Finger zu fliegen. »Diese kleine Erfindung ist der Psychoregulator, den ich für die Silbernen und Grauen entwickelt habe. Er stellt den Träger unter die mentale Befehlsgewalt jedes Goldenen.«
    Bryan konnte es nicht verhindern, daß vor seinem geistigen Auge das Bild von Aiken Drum auftauchte.
    Gomnol strahlte. »Ein faszinierender Fall. Ich war bei dem Festmahl nicht anwesend, aber man hat mir alles Über ihn erzählt. Zu schade, daß die alte Mayvar ihn drüben im Fernsprecher-Haus eingeschlossen hat. Sowohl Culluket als auch ich brennen darauf, ihn zu befragen.«
    »Beunruhigt er das Establishment?«
    Gomnol lachte. »Die naiveren Elemente. Mich beunruhigt

Weitere Kostenlose Bücher