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Der Graf von Monte Christo 2

Der Graf von Monte Christo 2

Titel: Der Graf von Monte Christo 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Wenn dieses Band, das unsre Herzen zu knüpfen angefangen haben, sich weiter als glückverheißend bewährt, so können Sie bei mir um meine Hand anhalten, ich werde darauf warten.«
    »Oh, was habe ich denn getan, um so viel Glück zu verdienen?«
    »Bis dahin«, fuhr das junge Mädchen ernst fort, »werden wir die Schicklichkeit, selbst den Willen meiner Eltern achten, vorausgesetzt, daß dieser Wille nicht darauf ausgeht, uns für immer zu trennen; um es kurz in einem Wort zu wiederholen: Wir werden warten.«
    »Und ich schwöre Ihnen, Herr Noirtier«, sagte Morrel, »daß ich die Opfer, die dieses Wort mir auferlegt, erfüllen will, nicht mit dem Gefühl der Entsagung, sondern mit Freuden.«
    »Also«, fuhr Valentine mit einem zärtlichen Blick fort, »keine Unklugheiten mehr, mein Freund; stellen Sie nicht diejenige bloß, die von heute ab sich als bestimmt betrachtet, Ihren Namen rein und würdig zu tragen.«
    Morrel legte die Hand aufs Herz.
    Noirtier betrachtete beide voll Zärtlichkeit.
    Barrois, der im Hintergrund geblieben war, wie jemand, vor dem man nichts zu verbergen hat, lächelte, indem er sich den Schweiß von der kahlen Stirn wischte.
    »Oh, wie warm dem guten Barrois ist!« sagte Valentine.
    »Ach, ich bin aber auch schön gelaufen, gnädiges Fräulein«, sagte Barrois. »Freilich muß ich Herrn Morrel Gerechtigkeit widerfahren lassen und zugeben, daß er noch schneller gelaufen ist als ich.«
    Noirtier deutete mit dem Auge auf einen Teller, auf dem eine Karaff e mit Limonade und ein Glas standen. Noirtier hatte vor einer halben Stunde einen Teil des Inhalts der Karaff e bereits getrunken.
    »Da, nimm das, Barrois«, sagte das junge Mädchen, »denn ich sehe, wie verlangend du die Karaff e ansiehst.«
    »Allerdings, ich verschmachte beinahe«, antwortete Barrois, »und ich trinke gern ein Glas Limonade auf Ihr Wohl.«
    »Trink nur«, entgegnete Valentine, »und komm gleich zurück.«
    Barrois nahm den Teller und war kaum im Korridor, so sah man ihn durch die Tür, die er vergessen hatte zu schließen, den Kopf hintenüberneigen, um das Glas, das Valentine gefüllt hatte, zu leeren.
    Valentine und Morrel verabschiedeten sich von Herrn Noirtier, als man die Glocke auf der Treppe des Herrn von Villefort klingeln hör-te. Das war das Zeichen eines Besuchs. Valentine sah auf die Uhr.
    »Es ist Mittag«, sagte sie, »heute ist Sonnabend, Großpapa, das ist jedenfalls der Doktor.«
    Noirtier bejahte.
    »Er wird hierherkommen; Maximilian muß gehen, nicht wahr, Großpapa?«
    »Ja«, antwortete der Greis.
    »Barrois!« rief Valentine; »Barrois, komm!«
    »Ich komme, gnädiges Fräulein«, rief der alte Diener:
    »Barrois wird Sie bis zur Tür bringen«, sagte Valentine zu Morrel;
    »und nun, Herr Offi zier, seien Sie dessen eingedenk, daß Großpapa Ihnen empfi ehlt, keinen Schritt zu wagen, der unser Glück in Frage stellen könnte.«
    »Ich habe versprochen zu warten«, antwortete Morrel, »und ich werde warten.«
    In diesem Augenblick trat Barrois ein.
    »Herr Doktor d’Avrigny«, sagte er taumelnd.
    »Nun, was hast du denn, Barrois?« fragte Valentine.
    Der Alte antwortete nicht; er sah seinen Herrn mit wirren Augen an, während er mit der zusammengekrampften Hand eine Stütze suchte.
    »Er wird fallen!« rief Morrel.
    Barrois war plötzlich von einem Zittern befallen worden, das ständig zunahm; seine Gesichtsmuskeln zuckten krampfhaft. Noirtier sah seinen Diener mit einem Blick größter Unruhe an. Barrois tat einige Schritte auf seinen Herrn zu.
    »Ach, mein Gott, mein Gott!« sagte er. »Was habe ich denn …?
    Ich leide … ich sehe nichts mehr. Mein Kopf brennt wie von tausend Feuerstrahlen. Oh, rühren Sie mich nicht an, rühren Sie mich nicht an!«
    Die Augen traten ihm aus dem Kopf und blickten wirr, sein Kopf beugte sich hintenüber, während der übrige Körper starr wurde.
    Valentine stieß erschrocken einen Schrei aus; Morrel nahm sie in die Arme, wie um sie gegen eine unbekannte Gefahr zu verteidigen.
    »Herr d’Avrigny, Herr d’Avrigny«, rief Valentine mit erstickter Stimme; »kommen Sie zu Hilfe!«
    Barrois drehte sich um sich selbst, machte ein paar Schritte, stol-perte und fi el zu den Füßen Noirtiers nieder, auf dessen Knie er seine Hand stützte, indem er rief: »Mein Herr, mein lieber Herr!«
    In diesem Augenblick erschien Herr von Villefort, der das Rufen gehört hatte, auf der Schwelle. Morrel ließ das halb ohnmächtige Mädchen los, sprang in eine Ecke und verschwand

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