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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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angegriffen werde, tauche er
unter das Tier und schlitze ihm mit einem Messer den Bauch auf; ich wollte mich vergewissern, ob das wahr sein kann.«
    In diesem Moment stieg Monsieur Raimbaut, der den Auftrag nachgerechnet und als eingefleischter Kaufmann für nichts anderes Augen und Ohren gehabt hatte, zu ihnen hinauf und reichte René ein Blatt Papier.
    René warf nur einen Blick auf die Endsumme, die achttausendfünfhundert Francs betrug, und hielt das Blatt Surcouf hin.
    Während die zwei Schwestern und vor allem Jane René mit atemlosem Staunen betrachteten, examinierte Surcouf Monsieur Raimbauts Kalkulation mit größter Aufmerksamkeit.
    Dann gab er René das Blatt zurück und sagte: »Wenn man fünfhundert Francs abzieht, ist der Betrag korrekt.«
    »Aber«, fragte René, »wird die Slup auch in fünfzehn Tagen fertig sein?«
    »Ich gebe Ihnen mein Wort«, sagte Monsieur Raimbaut.
    »Geben Sie mir Ihren Bleistift, Monsieur«, sagte René.
    Der Schiffsbaumeister reichte ihm seinen Bleistift. René schrieb unter die Kalkulation:
    Bei Vorlegen dieses Papiers wird Monsieur Rondeau an Monsieur Raimbaut den Betrag von viertausend Francs auszahlen und bei Fertigstellung der Slup zwei Wochen darauf den Betrag von viertausendfünfhundert Francs.
    Surcouf wollte ihn mit einer Geste unterbrechen, doch René schrieb unbeirrt weiter:
    Die fünfhundert Francs sind als Belohnung unter den Arbeitern zu verteilen.
    RENÉ,
Matrose an Bord der Standard

63
    Der Vormund
    Der Wagen brachte Kapitän Surcouf, den Matrosen René und die Schwestern zum Hôtel des Étrangers zurück. Zwei Stunden später klopfte der Hausdiener bei René und fragte, ob er die Demoiselles de Sainte-Hermine zu empfangen wünsche oder sie lieber aufsuchen wolle.
    René war der Ansicht, es sei schicklicher, dass er sie aufsuchte und nicht sie zu ihm kamen.
    Der Hausdiener ging zurück, von René gefolgt, den er ankündigte. Die beiden Schwestern empfingen ihn in sichtlicher Verlegenheit.
    »Ich glaube«, sagte Hélène lächelnd, »es ist meine Aufgabe, als ältere Schwester das Wort zu ergreifen.«
    »Mademoiselle, erlauben Sie, dass ich mich über die Feierlichkeit Ihrer Worte wundere.«
    »Monsieur, Traurigkeit wäre vielleicht zutreffender als Feierlichkeit: Die Lage, in der sich zwei verwaiste Mädchen befinden, die dreitausend Meilen von ihrer Heimat entfernt mit dem Leichnam ihres Vaters unterwegs sind und noch die Kleinigkeit von tausend oder zwölfhundert Meilen vor sich haben, ist sicherlich alles andere als heiter, wie Sie zugeben werden.«
    »Sie sind verwaist, gewiss«, sagte René. »Sie haben noch tausend Meilen zurückzulegen, auch das ist gewiss; doch Sie besitzen einen treuen und ehrerbietigen Bruder, der gelobt hat, über Sie zu wachen, und der sein Wort ohne Abstriche halten wird. Ich dachte sogar, wir wären übereingekommen, dass Sie sich um nichts mehr kümmern müssten und es mir überlassen würden, für Ihre Sicherheit zu sorgen.«
    »Das haben Sie bis jetzt getan, Monsieur«, sagte Hélène, »aber wir dürfen die überwältigende Güte, die Sie uns bislang bezeigt haben, nicht länger ausnutzen.«
    »Ich dachte, Sie erwiesen mir die Gunst, mich über Sie wachen zu lassen, bis wir Rangun erreichen, das heißt bis Sie Ihren Besitz betreten, und dementsprechend habe ich meine Vorkehrungen getroffen; doch wenn Sie es vorziehen, den Vormund abzulehnen, den Surcouf für Sie gewählt hat, verzichte ich jederzeit auf diesen ehrenvollen Titel. Es wäre mir eine Freude gewesen, wäre die Wahl auf mich gefallen, doch um keinen Preis wollte ich mich aufdrängen.«

    »Oh, Monsieur René!«, rief Jane.
    »Gewiss wäre es uns ein Vergnügen«, unterbrach ihre Schwester sie, »uns unter dem Schutz eines Mannes zu wissen, der so gütig wie großherzig und tapfer ist, doch es steht uns nicht zu, Ihre Ziele unserer alleinigen Bequemlichkeit zu opfern. Wir bitten Sie als Einziges, uns einem Kapitän anzuvertrauen, der zum Reich der Birmanen fährt und der uns an einem Küstenabschnitt absetzen kann, wo wir eine Eskorte mieten können, die uns zum Fluss Pegu bringt.«
    »Wenn Ihnen dies tatsächlich lieber wäre als das, was ich Ihnen vorschlug, Mademoiselle, dann steht es mir nicht zu, Einwendungen zu erheben, sondern ich werde auf der Stelle, wenn auch mit größtem Bedauern, von dem Vorhaben Abstand nehmen, das ich hegte, seit wir uns kennenlernten, und das mir zwei Monate lang selige Tagträume beschert hat. Denken Sie nach; ich harre Ihrer

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