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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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einzuschiffen, nach Mortelle zu marschieren und den Leuchtturm einzunehmen. Bewahren Sie darüber größtes Stillschweigen, denn für Spione ist der Weg von Neapel nach Sizilien nicht weit, und eine Indiskretion würde uns in das größte Unglück stürzen. Niemand außer Saliceti, einem Marineoffizier und Ihnen darf davon wissen, auch nicht der Offizier, den Sie nach Otranto und Brindisi entsenden; Sie werden ihm einen versiegelten Brief mitgeben, den er erst öffnen darf, wenn er in Otranto erfährt, dass etwas Außergewöhnliches vorgefallen ist.
    »Ich muss Sie nicht eigens um Verschwiegenheit bitten …«
    Nachdem der König sie verabschiedet hatte, begleitete der Polizeiminister René bis zur großen Treppe. »Mein lieber René, es versteht sich von selbst, dass ich Sie zum Mittagessen dabehalten werde. Meine Tochter, die Herzogin, würde es mir niemals verzeihen, wenn ich ihr den Bericht über den Tod des Bizzarro vorenthielte.«
    Als René drei Stunden später in den Salon der Residenz des Kriegsministers geführt wurde, erwartete ihn die Herzogin von Lavello zusammen mit ihrem Vater und dessen korsischem Sekretär.
    »Ah, da sind Sie ja!«, rief die Herzogin, sobald sie René erblickte, vom anderen Ende des Zimmers aus. »Wir haben Sie ungeduldig erwartet! Darf ich Sie weiterhin Graf Leo nennen?«
    René bückte sich, um die Kiste aus Olivenholz zu Füßen der Herzogin abzustellen. »Sie dürfen mich bei diesem Namen nennen, er ist mir nicht abhandengekommen. Hier habe ich den Kopf des Bizzarro.«
    »Hier ist meine Hand, wie versprochen, Graf Leo.«
    René führte ehrerbietig seine Lippen an die kleine aristokratische Hand der Herzogin, deren Wangen sich sichtlich röteten. Und vielleicht um ihre Bewegung zu verbergen, kniete die junge Frau sich vor die Kiste und öffnete den Deckel.
    Dann stieß sie einen Schrei aus und fiel in Ohnmacht.

(Die nächsten drei Kapitel leiten eine spätere Episode des Romans ein.)
    PRAGER MANUSKRIPT
ERSTES KAPITEL
Seine Kaiserliche Hoheit Vizekönig Eugène-Napoléon
    Bekanntlich wurde nach dem Vertrag von Campo Formio das gesamte Territorium der vormaligen Republik Venedig Österreich zugeschlagen und das Territorium diesseits der Etsch der Cisalpinischen Republik einverleibt.
    Diese Cisalpinische Republik wurde später zum Königreich Italien, dem 1805 das venezianische Territorium hinzugefügt wurde, das der Vertrag von Campo Formio den Österreichern überlassen hatte.
    Prinz Eugène de Beauharnais wurde daraufhin von Napoleon zum Fürsten von Venedig ernannt, und das Gebiet wurde in acht Departements mit jeweils eigener Bezirkshauptstadt aufgeteilt.
    Venedig wurde Bezirkshauptstadt des Adriatischen Departements, Padua Hauptstadt des Departements Brenta, Vicenza Hauptstadt des Departements Bacchiglione, Treviso Hauptstadt des Departements Tagliamento, Capo d’Istria Hauptstadt des Departements Istrien und Udine Hauptstadt des Departements Passeriano.
    Udine ist eine reizende kleine Stadt, mitten in einer fruchtbaren Ebene und am Ufer des Flusses Ledra gelegen; sie hat eine Innenstadt und eine äußere Stadt, die Mauern und Gräben voneinander trennen.
    Diese Stadt hatte der Vizekönig Italiens als Residenz gewählt.
    Er hatte den Hofstaat, der einem Prinzen seines Alters gebührt: keine dreißig Jahre alt, fröhlich, ungestüm und hochfahrend, denn die Jugend zieht die Jugend unwiderstehlich an. Es war ein Hofstaat schöner Kavaliere und schöner Damen – die Kavaliere furchtlos, zärtlich und draufgängerisch, die Damen gefühlsselig und musikalisch, wie man es in jenen Tagen war, denn sie sangen am Klavier Romanzen der Königin Hortense, Jadins des Älteren und Monsieur d’Alvimars.
    Die Vormittage verbrachte man mit Spaziergängen in der näheren Umgebung und mit Jagdausflügen oder Fischfang in den Lagunen von Marano.

    Man lebte sorglos, es herrschte Frieden, die Schatztruhen des Vizekönigreichs waren wohlgefüllt. Was sollte man anderes tun als sich vergnügen?
    So kam es, dass der ganze Hof am Morgen des Vortags zu einem großen Wettfischen in der Lagune aufgebrochen war.
    Es war der 8. April 1809.
    Um neun Uhr morgens wurde ein staubbedeckter Reisewagen von drei Pferden in kraftvollem Trab den ziemlich steilen Hügel hinaufgezogen, auf dem das Schloss von Udine liegt.
    Das Schloss von Udine war einst die Residenz der Patriarchen von Aquileia gewesen und war nun die Residenz des jungen Vizekönigs.
    Auf dem Marktplatz hatte der Wagen kurz angehalten. Ein junger

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