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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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sollten nur die Hälfte des geschuldeten Betrags geltend machen. Bis nach Elba wurde ich mit solchen Erinnerungen an Joséphine aus allen Teilen Italiens überhäuft.« (Seite 400) Mémorial de Ste-Hélène , Bd. 3.
    Schließen wir mit dem Vergleich, den Napoleon zwischen seinen zwei Ehefrauen anstellt:
    »Zu keiner Zeit waren Haltung und Betragen Ersterer von anderer als erfreulicher und bezaubernder Art; niemals hätte sie sich anmerken lassen oder hätte man ihr ansehen können, dass dies irgendeine Beschwerlichkeit für sie bedeutete; alles, was die Kunst im Dienst der Anziehungskraft vermag, wurde von ihr angewendet, und mit so viel Geschick, dass nicht das Geringste davon zu merken war. Die andere hingegen ahnte nicht einmal, dass sich mit solch unschuldigen Kunstgriffen etwas erreichen ließ.
    Die eine hielt es nie mit der Wahrheit, und ihr erster Impuls war stets das Leugnen; der anderen war jede Täuschung unbekannt und jede Unaufrichtigkeit fremd. Die Erste bat ihren Gatten nie um Geld, war aber überall verschuldet; die zweite zögerte nicht, um Geld zu bitten, wenn sie keines mehr hatte, was aber höchst selten vorkam; sie hätte sich niemals erlaubt, etwas zu erstehen, ohne es sofort zu bezahlen. Im Übrigen waren beide gutherzig, sanftmütig und ihrem Ehemann sehr zugetan. Doch man wird sie bereits erraten haben, und wer sie gekannt hat, wird die beiden Kaiserinnen wiedererkannt haben.« (S. 407) Mémorial de Ste-Hélène, Bd. 3.
    Dies, mein lieber Verleger, hätte ich Monsieur Henry d’Escamps erwidern können, doch ich dachte mir, es sei nicht erforderlich, Le Pays um Gotteslohn einen Artikel zu schenken , der nicht gänzlich uninteressant ist.
    Ich habe mich damit begnügt, ihm folgenden Brief zu schreiben:
     
    »An den Herausgeber der Zeitung Le Pays .
    Monsieur,
    Ihre Antwort ist keine. Ich sprach von den zwölfhunderttausend Francs Schulden, die Joséphine von 1800 bis 1802 angehäuft hat, das heißt innerhalb eines Jahres. Nicht erwähnt habe ich ihre Schulden aus den Jahren
1804 bis 1809. Die Aufstellung dieser fünf Jahre überlasse ich den Herren Ballhouey und de Lavalette und Ihnen, da ich nicht daran zweifle, dass es Ihnen dreien gelingen wird, mir eine ebenso genaue Abrechnung zu erstellen, wie es Monsieur Magne mit den vier veruntreuten Milliarden gelungen ist, die sieben oder acht Jahre lang dazu benutzt wurden, das Budget auszugleichen.
    Seien Sie meiner Hochachtung versichert
    Alexandre Dumas.«
     
    Es handelte sich zweifellos um Handschrift und Unterschrift Alexandre Dumas’ des Älteren – und nicht des Jüngeren oder General Matthieu Dumas’ oder irgendeines anderen der unzähligen Dumas.
    Ich hatte gefunden, jetzt musste ich suchen.
    Dumas hatte offenbar Joséphine unter der Knute ihrer Gläubiger dargestellt, in einem Text, der im Moniteur universel erschienen war, und hatte mit dieser Veröffentlichung Monsieur Henry d’Escamps von Le Pays in höchste Empörung versetzt. Dumas antwortete seinem Kritiker in einem offenen Brief, in dem er die Quellen angab, die er verwendet hatte – so viel war klar. Der Text, auf den Dumas sich bezog, war mir unbekannt; er war auch, wie ich mich vergewissern konnte, in keiner Bibliographie seiner Werke erwähnt (weder in Frank W. Reeds Bibliography of Dumas Père noch in Alexandre Dumas Père. A Bibliography of Works Published in French, 1825-1900 von Douglas Munro). Selbstverständlich war der Brief – wie fast immer bei Dumas – undatiert.
    Ich wüsste nicht mehr im Einzelnen anzugeben, wie ich mich zum Ziel durchgekämpft habe. Ergebnislos suchte ich nach den Lebensdaten des Henry d’Escamps; vermutlich wusste ich, dass Pierre Magne von 1867 bis 1870 Finanzminister war; fruchtlos förderte ich im zweiten Band der Erinnerungen des Grafen Lavalette 11 auf Seite 376 eine Broschüre aus dem Jahr 1843 zutage, die lautete: Brief vom 16. Mai 1827 aus der Feder Monsieur Ballhoueys, des früheren Finanzsekretärs Ihrer Majestät Kaiserin Joséphine . Vermutlich war mir klar, dass der Moniteur universel nicht länger das offizielle Organ der Regierung des Zweiten Kaiserreichs
gewesen sein konnte, wenn er etwas veröffentlichte, was Joséphines posthumem Ansehen abträglich war – was heißt, dass die Veröffentlichung nach dem 1. Januar 1869 erfolgt sein musste, dem Datum, an dem das Journal officiel als neues Regierungsblatt erstmals erschienen war.
    Wie auch immer: Eines Tages saß ich unter der Kuppel des Zeitschriftensaals der

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