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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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Denkt Ihr immer noch daran, bis zum Zusammenfluss der beiden Ströme zu fahren und in Pamnarichtan zu übernachten? Das sind bestimmt fünfzig Meilen von hier; es wäre ein weiterer langer, harter Tag, und das nach der anstrengenden Etappe von heute. Habt Ihr Vorsorge für frische Pferde überall entlang der Flussstraße getroffen?«
    Beguchren hob nachdenklich die Augen und erwiderte Gerents Blick mit einer seltsamen Art Anerkennung, die einen Hinweis darauf bot, dass er Gerents Zurückhaltung bemerkt hatte. »Ich möchte wirklich gern Pamnarichtan erreichen. Wir wechseln jedoch die Pferde nicht mehr, sodass wir es wahrscheinlich nicht ganz so weit schaffen.« Dass dies auch an der von Gerent zu verantwortenden Verzögerung von heute lag, sprach er nicht aus. »Wahrscheinlich halten wir in Raichboda.«
    Sie würden sicherlich nicht direkt in Raichboda haltmachen. Der Ort lag fünfzehn Meilen südlich Pamnarichtans, aber östlich des Flusses; sie war die südlichste Stadt der Provinz Meridanium, deren Grenze der Fluss bildete. Man fand jedoch einige Annehmlichkeiten am Landeplatz der Fähre diesseits des Teschanken, darunter ein ansehnliches Gasthaus für all die zu optimistischen Reisenden, die die Straße nach Norden länger fanden als erhofft.
    »Wir erreichen Pamnarichtan wohl zur Mitte des Vormittags am Tag darauf, könnte ich mir vorstellen«, fuhr Beguchren fort. »Dann, denke ich, fahren wir weiter nach Metichteran, überqueren den Fluss auf dieser eindrucksvollen Brücke, derer sich Metichteran rühmt, und setzen dann unseren Weg nach Norden fort, Richtung Taschan. Dort können wir einkehren. Und von Taschan aus reiten wir dann einfach noch ein Stück weit nach Nordwesten, bis wir den Rand der Wüste erreicht haben.«
    Gerent nickte und achtete mit der hart erworbenen Disziplin des Sklaven auf eine ausdruckslose Miene. Aben Annachudrans Haus lag nördlich Taschans und östlich des Flusses. Wie wahrscheinlich war es wohl, dass sie dort rasteten? Recht wahrscheinlich, überlegte Gerent. Und wenn der Hohe Magier Beguchren Teshrichten herausfand, dass Annachudran Gerent kannte, und die Geschichte hörte, wie der einstige Sklave den Hausherrn auf einer Trage heimgebracht hatte – wie lange dauerte es dann noch, bis Beguchren sich ausrechnete, wer das Fluchgelübde-Brandmal entfernt haben musste? Nicht lange, lautete die naheliegende Antwort. Gerent fragte sich, ob Tehres Brief schon das Haus des Vaters erreicht hatte und wie Aben Annachudran vielleicht darauf reagierte. Er sagte nichts.
    »Ich bitte dich, weiter geduldig zu sein«, fügte der Magier leise hinzu, da er Gerents Schweigen missverstand. »Ich weiß, dass du noch immer über mich erzürnt bist. Wir erreichen jedoch bald das Land des Feuers. Also bitte ich dich, nur noch für kurze Zeit geduldig zu bleiben und meine Verschwiegenheit zu ertragen.«
    Gerent erwiderte seinen Blick und nickte nach einer kalkulierten Unterbrechung erneut. Als er sich später in seinem eigenen Zelt hinlegte, lag er noch lange wach und dachte an die Straße nach Norden.
    Am Morgen erwartete Gerent beinahe schon, dass die Dienstboten des Arobarn die ganze Pracht zusammenpackten und Beguchrens Kutsche begleiteten. Sie servierten jedoch lediglich ein aufwändiges Frühstück, während frische Pferde herbeigeführt wurden. Es handelte sich um schwarze Stuten mit weißen Fesseln und weißen sternförmigen Blessen; in ihre Mähnen und Schweife waren dunkelblaue Bänder geflochten. Zu Gerents Überraschung waren diese Pferde gesattelt und gezäumt und wurden nicht vor die Kutsche gespannt. Er blickte Beguchren an und zog die Brauen hoch, als er feststellte, dass der Magier heute Morgen Kleidung trug, die zwar auch teuer und schön, aber diesmal weit besser für eine Reise geeignet war. Trotzdem sah man hier und dort immer noch Spitzen, und er trug weiterhin diese Saphirringe.
    »Wie du schon sagtest«, bemerkte der Magier, als er Gerents Blick sah, »sind die Straßen im Norden nicht so gut.« Er warf der Kutsche einen bedauernden Blick zu und holte ein weiteres Käsebrötchen aus dem großzügig gefüllten Korb, den man ihm mitgegeben hatte.
    Die Straßen waren bis nördlich von Pamnarichtan in Ordnung, aber Gerent stellte diese auf Mutmaßungen beruhende Erklärung nicht in Frage. Er war nicht überrascht, als Beguchren das erste Pferd am Zügel packte und dem Dienstboten mit einem Wink zu verstehen gab, die Zügel des anderen Pferdes Gerent zu reichen; er war nicht überrascht,

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