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Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst (German Edition)

Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst (German Edition)

Titel: Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Strayed
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daran, aber ich konnte nicht leugnen, dass ich in wachsendem Maße ein leichtes Kribbeln im Bauch spürte, wenn unsere Blick sich trafen, und ich sah ihm an den Augen an, dass es ihm ähnlich erging.
    »Tut mir leid wegen des Abendessens«, sagte ich, nachdem ich ihnen berichtet hatte, was geschehen war. »Habt ihr gegessen?«, fragte ich mit einem schlechten Gewissen, und sie nickten und leckten sich den Zuckerguss von den Fingern.
    »War es gut?«, fragte Richie in seinem New-Orleans-Akzent, der ihn für mich nur noch anziehender machte, trotz meiner Schwäche für Rick.
    »Es gab nur Auflauf mit Salat.«
    Alle drei sahen mich an, als hätte ich sie beleidigt.
    »Deswegen habe ich euch doch den Kuchen mitgebracht!«, rief ich unter meiner Kapuze hervor. »Außerdem hätte ich da noch etwas anderes, was euch vielleicht interessiert. Eine andere Art von kulinarischem Vergnügen. Der Ranger hat mich auf einen Drink zu sich eingeladen, und ich habe zu ihm gesagt, dass ich nur komme, wenn ihr mitkommt. Ich muss euch aber warnen. Er ist etwas komisch drauf – er hat sich heute am Mund operieren lassen oder so und hat getrunken, obwohl er wahrscheinlich Schmerzmittel nimmt. Aber er hat ein Kaminfeuer und etwas zu trinken, und wir wären drin . Hättet ihr Lust?«
    Die drei jungen Draufgänger antworteten mit ihrem Die-Barbaren-sind-los-Blick, und drei Minuten später klopften wir an die Tür des Rangers.
    »Da seid ihr ja!«, lallte er und ließ uns ein. »Ich dachte schon, ihr lasst mich hängen.«
    »Das sind meine Freunde Rick, Richie und Josh«, stellte ich vor, aber der Ranger, der sich immer noch das Geschirrtuch an die Lippen drückte, musterte sie nur mit unverhohlener Geringschätzung. Er war nicht davon erbaut, dass ich sie mitbrachte, und hatte nur widerstrebend eingewilligt, als ich sagte, alle oder keiner.
    Die drei jungen Draufgänger marschierten herrein, setzten sich nebeneinander auf die Couch vor dem lodernden Feuer und legten ihre Füße mit den nassen Stiefel auf dem steinernen Kamin ab.
    »Wollen Sie was trinken, schöne Frau?«, fragte mich der Ranger, als ich ihm in die Küche folgte. »Ich heiße übrigens Guy. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das schon gesagt habe.«
    »Ist mir ein Vergnügen, Guy«, sagte ich und versuchte, mich so hinzustellen, als wäre ich eigentlich gar nicht mit ihm in der Küche, sondern überbrückte den Raum zwischen ihm und den Jungs am Kamin, als feierten wir alle zusammen eine fröhliche Party.
    »Ich mixe Ihnen einen Spezialdrink.«
    »Mir? Danke«, sagte ich. »Wollt ihr auch was trinken, Jungs?«, rief ich den drei jungen Draufgängern zu. Sie antworteten mit Ja, und ich sah zu, wie Guy Eis in einen riesigen Plastikbecher gab, dann verschiedene hochprozentige Alkoholika dazuschüttete und das Ganze mit Fruchtpunsch aus einer Dose auffüllte, die er aus dem Kühlschrank geholt hatte.
    »Probieren Sie und sagen Sie mir, ob er Ihnen schmeckt«, forderte mich Guy auf.
    Ich trank einen Schluck. Er schmeckte höllisch, aber auf angenehme Weise. Das Zeug zu trinken war allemal besser, als draußen im kalten Regen zu sitzen. »Lecker!«, sagte ich zu vergnügt. »Und die Jungs – Rick, Richie und Josh – hätten, glaube ich, auch gerne einen. Ihr wollt doch einen, oder?«, fragte ich erneut und flüchtete zur Couch.
    »Klar«, antworteten sie im Chor, aber Guy nahm davon keine Notiz. Ich gab Rick den Becher und quetschte mich neben ihn, und dann saßen wir alle vier nebeneinander im Plüschwunderland des Kaminsofas, ohne einen Zentimeter Platz zwischen uns, Ricks schöner Körper neben meinem, vor uns das Feuer wie eine Privatsonne, die uns trocken röstete.
    »Wenn Sie etwas über Selbstmord hören wollen, Süße, kann ich Ihnen einiges erzählen«, sagte Guy, trat vor mich hin und lehnte sich gegen den Kaminsims. Rick trank aus dem Becher und reichte ihn an den neben ihm sitzenden Josh weiter, der seinerseits einen Schluck nahm und ihn dann Richie am äußersten Ende gab. »Wir haben hier in der Gegend leider öfter mit Selbstmord zu tun. Aber das macht den Job auch interessant«, sagte Guy, dessen Augen sich belebten, während sein Gesicht Schnurrbart abwärts hinter dem Geschirrtuch verborgen blieb. Der Becher wanderte langsam zu mir zurück. Ich trank einen Schluck und gab ihn wieder Rick, und so weiter und so fort, als rauchten wir einen riesigen flüssigen Joint. Während wir tranken, erzählte uns Guy in aller Ausführlichkeit von einem Fall, bei dem sich ein Mann

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