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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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unverschämten Besuch. Sollte dies noch einer sein, dann soll Franklin ihn empfangen. Sie möchten doch nicht schuldbewusst und errötend aussehen.«
    Arabella setzte sich wieder und griff nach ihrer Gabel. Er hatte Recht. Da sie die gegenwärtige Situation, mochte sie noch so aus dem Rahmen fallen, akzeptiert hatte, musste sie ausharren. Dennoch spitzte sie die Ohren, als sie hörte, wie Franklin den schweren Riegel hob. »Ach«, sagte sie, als die Stimmen deutlich zu hören waren. »Das ist David.«
    Die Tür wurde geöffnet, und Franklin sagte: »Der Pfarrer, Mylady. Lord David Kyle«, setzte er überflüssigerweise, aber mit Nachdruck hinzu, als künde dieser Neuankömmling die Wiederkehr von Normalität in diesem aus den Fugen geratenen Haushalt an.
    Arabella, die aufstand und sich umdrehte, begrüßte ihren Freund David, der an Franklin vorüber eilig eintrat. »Ara- bella, meine Liebe, was geht hier vor? Stimmt es, dass Frederick tot ist?«, fragte David, den Blick auf den Herzog richtend, der sich ebenfalls erhoben hatte, um den Besucher zu begrüßen.
    »Ja, leider«, sagte Arabella. »Es ist eine ziemlich komplizierte Geschichte, David. Leistest du uns beim Dinner Gesellschaft? Franklin, legen Sie für den Vikar ein Gedeck auf.«
    »Nein ... nein, danke Arabella, ich bin nicht zum Dinner gekommen«, wehrte David ab, der den Herzog nicht aus den Augen ließ. »Dieser unsinnige Klatsch, den Lavinia Alsop verbreitet, ist in aller Munde. Ich habe eben eine unangenehme halbe Stunde mit diesem Weibsstück hinter mir und bin nicht in der Stimmung zu speisen.« Er trat näher an den Tisch heran. »Stell mich doch vor, ja?« Der Anflug von Feindseligkeit in seinem Ton war für ihn ungewöhnlich.
    Jack übernahm die Vorstellung selbst. »Jack Fortescu, Sir.« Er verbeugte sich über den Tisch hinweg.
    »St. Jules?« David erwiderte die Verbeugung nicht sofort. »Derselbe. Ich glaube, unsere Väter waren bekannt.« Jackwar entspannt, seine ruhige Miene verbarg seine Überzeugung, dass es unter Arabellas Freunden vor allem Meg Barratt und David Kyle waren, die es zu gewinnen galt. Er brauchte die Fürsprache dieses Mannes.
    »David, setz dich doch wenigstens zu einem Glas Wein«, schmeichelte Arabella und bedeutete Franklin, ein Glas einzuschenken. »Warum ist Mary nicht mitgekommen?«
    »Es erschien uns besser, wenn ich allein käme«, sagte der Vikar. Seine Miene war noch immer finster, sein Blick feindselig. »Wie ist Frederick ums Leben gekommen?«
    »Soll ich es erklären?«, fragte Jack Arabella.
    »Nein, das mache ich«, sagte sie. »Willst du nicht doch mit uns essen, David? Du hast eine Schwäche für Wild.«
    David hatte eine Schwäche für die meisten Tafelfreuden, wie sein Leibesumfang erkennen ließ. Im Moment aber blieb er eigensinnig stehen und wiederholte, während er den Herzog noch immer anstarrte: »Ich bin nicht in der Stimmung, Arabella. Also, was geht hier vor?«
    Als Antwort deutete Arabella auf den Stuhl. Widerstrebend setzte er sich und fasste nach dem Glas, das Franklin vor ihn hingestellt hatte. Jack und Arabella setzten sich wieder.
    Arabella erklärte die Situation in knappen Worten – es war hoffentlich das letzte Mal, dass sie die Geschichte wiederholen musste. Alle, die ihr etwas bedeuteten, hätten sie dann aus ihrem Munde gehört.
    David hörte zu, ohne sie zu unterbrechen, wobei sein Blick zwischen dem Herzog und ihr hin und her wanderte. Als sie geendet hatte, saß er eine Weile schweigend da, dann trank er von seinem Wein.
    Schließlich sagte er: »Ich bedaure Fredericks Tod. Mein tiefes Beileid, Bella.«
    Sie reagierte mit einem leeren Lächeln. David hatte sichkeinen Illusionen über den Charakter des Earl of Dunston hingegeben und ihm oft genug wegen seines liederlichen Lebenswandels und seines rüden Umgangs mit den Pächtern Vorhaltungen gemacht. Sie wusste, dass sein Beileid nicht nur dem Tod ihres Bruders galt, sondern auch der Situation, zu der Frederick seine Schwester verdammt hatte.
    David richtete seinen Blick stirnrunzelnd wieder auf den Herzog, der Petersiliensoße über den Karpfen goss, als ginge diese Unterredung ihn nichts an. Plötzlich legte der Vikar die Hände auf den Tisch und schob seinen Stuhl zurück. »Bella, ich würde dich gern unter vier Augen sprechen.«
    Sofort stand auch Arabella auf. »Gehen wir in die Bibliothek. Jack, Sie entschuldigen uns.«
    »Aber sicher.« Höflich stand er auf und blieb stehen, bis sie gegangen waren. Dann setzte er sich

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