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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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erinnerte sich, dass da Drachen am Himmel gewesen waren, Stimmen und ein großes, grünes Auge. Als er sich mit einem Ruck herumdrehte und aufsprang, wirbelte er eine Staubwolke auf.
    »Na endlich, ich dachte schon, ich müsste dich ersticken, um diesem Schnarchen ein Ende zu bereiten.«
    Jared saß im Schneidersitz neben ihm, das Gesicht einem Feuer zugewandt. Tallis kniff die Augen zusammen, sein Kopf pochte.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Jared.
    »Noch am Leben.« Er warf den zwei Männern, die auf der anderen Seite des Feuers saßen und ihn beobachteten, einen Blick zu.
    »Dies ist Bren.« Jared deutete auf den jüngeren Mann. »Und das Attar. Sie sind auf den Drachen geritten. Sie stammen aus einer Stadt in der Nähe des großen Wassers.«
    Die Männer musterten ihn schweigend. Ihre Haut war sonnenverbrannt, und sie trugen ihr Haar ganz kurz geschoren. Beide waren mit langärmligen Hemden und Lederwämsern bekleidet. Der jüngere Mann hatte blondes Haar und nestelte an etwas herum, das auf seinem Schoß lag. Sie hatten lange Klingen bei sich.
    »Sind wir Gefangene?«, fragte Tallis.

    Der Mann, den Jared Attar genannt hatte, zog die Augenbrauen hoch. »Wofür sollten wir denn zwei Clansmänner brauchen? Nein, wir sind nur Reisende.«
    Sein Blick war durchaus freundlich, aber die Antwort löste nicht den Knoten in Tallis’ Eingeweiden. Langsam richtete er sich neben Jared auf. Sein Kopf schmerzte dumpf, und ein metallischer Geschmack lag auf seiner Zunge.
    »Wo sind denn die Drachen?«, fragte er.
    »Sie jagen.« Attar beobachtete ihn eindringlich. Sein Akzent war fremd und hart. Der Bartwuchs einiger Tage bedeckte seinen kräftigen Kiefer, und eine kleine Narbe zog sich über eine seiner Augenbrauen. Tallis schätzte, dass er größer als Jared wäre, wenn er stünde, und seine Schultern waren muskelbepackt und breit.
    »Auf was machen sie denn Jagd?«, erkundigte sich Jared wie beiläufig, und der ältere Mann lächelte, wobei er verblüffend weiße Zähne zeigte.
    »Auf alles, was sie finden können. Ein Tier dieser Größe kann es sich nicht leisten, wählerisch zu sein.« Er kicherte, als er sah, wie Jareds Blick zu Tallis huschte. »Keine Sorge, sie sagen, Menschenfleisch sei zu ranzig für ihren Geschmack. Außerdem würden wir zu viel Wein trinken, sagen sie, das mache das Fleisch sauer!«
    Seine Zähne blitzten im Schein des Feuers, als er grinste, und der blondhaarige Bren neben ihm schnaubte und schüttelte den Kopf. Seine feinen Züge verrieten Verärgerung, während er ein Stück Holz, mit dem er herumgespielt hatte, in die Flammen warf.
    »Das sagen sie«, wiederholte Tallis Attars Worte, und der ältere Mann wandte ihm den Blick zu. Er nickte.
    »Das tun sie.« Das Lächeln versiegte, als er Tallis eindringlich und prüfend musterte.
    Meinte Attar, dass er mit den Drachen sprach? Wusste er, was ein Clansmann von jenen hielt, die das taten? Tallis’ Mund wurde trocken, und er hatte die Worte eines anderen, älteren Mannes im Ohr: Ich habe gesehen, was du getan hast, ich weiß, was du bist . Er schluckte und schlug die Augen nieder. Schweigen hing zwischen
ihnen, bis Attar plötzlich mit den Händen auf seine ledernen Beinkleider schlug.
    »Lasst uns essen! Bren.« Er drehte sich zu dem jüngeren Mann, der nickte, unter den Lidern hervor zu Jared und Tallis schielte und dann im Dunkeln verschwand. Rasch kam er mit einem Bündel wieder, aus dem er Proviantpakete und Kochutensilien hervorzog.
    »Also, aus welchem Clan stammt ihr?« Attar legte seine Hände entspannt auf die gekreuzten Beine.
    Jareds Augen huschten zu Tallis. »Den kennst du sicherlich nicht.«
    »Vielleicht ja doch. Ich weiß mehr über die Wüstenvölker als die meisten Küstenbewohner. Ich habe vor vielen Jahren bei den Baal gelebt, aber ich bin mir sicher, dass ihr nicht aus diesem Clan stammt. Sie flechten sich keine solchen Zöpfe, auch wenn deine Haare«, er sah zu Tallis, »dunkel genug sind, dass du einer von ihnen sein könntest.«
    »Was hat dich denn zu den Baal gebracht?« Tallis überging die ursprüngliche Frage.
    »Ich war verletzt und hatte mich verirrt. Und was führt zwei Clansmänner so weit von jeglichen Brunnen fort?«
    »Das geht einen Feuchtländer nichts an«, war Tallis’ schroffe Antwort. »Was treibt ihr hier?«
    Attar lachte. »Ich mag dich.« Er zeigte mit einem Finger auf ihn. »Und ich werde es dir erzählen, wenn du mir Folgendes beantwortest: Was hast du zu meinem Drachen gesagt?«
    Tallis

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