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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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Herren von Gondor in der Not oder auf Verlangen.«
    In den Tagen von Beren, dem neunzehnten Truchsessen, kam eine noch größere Gefahr über Gondor. Drei große Flotten, seit langem vorbereitet, segelten von Umbar und Harad herauf und griffen mit großer Stärke GondorsKüsten an; und der Feind machte viele Landungen, sogar weit im Norden an der Mündung des Isen. Zur gleichen Zeit wurden die Rohirrim von Westen und Osten angegriffen, und ihr Land wurde überrannt, und sie wurden in die Täler des Weißen Gebirges getrieben. In jenem Jahr (2758) begann der Lange Winter mit Kälte und Schnee aus dem Norden und Osten, der fast fünf Monate dauerte. Helm von Rohan und seine beiden Söhne kamen in diesem Krieg um; und es herrschte Elend und Tod in Eriador und Rohan. Doch in Gondor, südlich des Gebirges, war die Lage weniger schlimm, und ehe der Frühling kam, hatte Beregond, Berens Sohn, die Eindringlinge überwältigt. Sogleich schickte er Hilfe nach Rohan. Er war der größte Heerführer, den Gondor seit Boromir gehabt hatte; und als er (2763) seinem Vater nachfolgte, wurde Gondor wieder stark. Rohan erholte sich langsamer von den Wunden, die es erhalten hatte. Aus diesem Grunde hieß Beren Saruman willkommen und gab ihm die Schlüssel von Orthanc; und seit jenem Jahr (2759) wohnte Saruman in Isengart.
    Es war in den Tagen von Beregond, dass der Krieg der Zwerge und Orks im Nebelgebirge ausgefochten wurde (2793–9), über den nur Gerüchte nach Süden drangen, bis die aus Nanduhirion fliehenden Orks versuchten, Rohan zu durchqueren und sich im Weißen Gebirge niederzulassen. Es wurde viele Jahre lang in den Tälern gekämpft, bis diese Gefahr gebannt war.
    Als Belecthor II., der einundzwanzigste Truchsess, dahinschied, starb in Minas Tirith auch der Weiße Baum; doch er wurde stehengelassen, »bis der König zurückkehrt«, denn es konnte kein Sämling gefunden werden.
    In den Tagen von Túrin II. rührten sich Gondors Feinde wieder; denn Sauron hatte von neuem Macht erlangt, und der Tag seiner Erhebung näherte sich. Die Tapfersten ausgenommen, verließ die ganze Bevölkerung Ithilien und zog nach Westen über den Anduin, denn das Land wurde von Orks heimgesucht. Túrin war es, der für seine Krieger geheime Zufluchtsorte in Ithilien baute, von denen Henneth Annûn der am längsten bewachte und bemannte war. Zum Schutz von Anórien befestigte er auch wieder die Insel Cair Andros 1 30 . Doch die Hauptgefahr für ihn lag im Süden, wo die Haradrim Süd-Gondor besetzt hatten und viele Kämpfe am Poros ausgefochten wurden. Als starke Kräfte nach Ithilien eindrangen, erfüllte König Folcwine von Rohan Eorls Eid und zahlte seine Schuld ab für den Beistand, den Beregond geleistet hatte, indem er viele Mannen nach Gondor schickte. Mit ihrer Hilfe errang Túrin einen Sieg am Übergang des Poros; doch Folcwines Söhne fielen beide in der Schlacht. Die Reiter begruben sie nach der Art ihres Volkes,und sie wurden in ein Hügelgrab gelegt, denn sie waren Zwillingsbrüder. Lange stand es, Haudh in Gwanûr, hoch über dem Ufer des Flusses, und Gondors Feinde fürchteten sich, an ihm vorüberzugehen.
    Auf Túrin folgte Turgon, und aus seiner Zeit entsinnt man sich vor allem dessen, dass sich zwei Jahre vor seinem Tod Sauron wieder erhob und seine Pläne offen kundtat; und er betrat Mordor wieder, das lange für ihn vorbereitet worden war. Damals wurde Barad-dûr wieder aufgebaut, und der Schicksalsberg brach in Flammen aus, und die Letzten des Volks von Ithilien flohen weit fort. Als Turgon starb, nahm sich Saruman Isengart zu eigen und befestigte es.
    »Ecthelion II., Turgons Sohn, war ein kluger Mann. Was ihm an Macht geblieben war, verwendete er, um sein Reich gegen Mordors Angriff zu stärken. Er ermutigte alle verdienstvollen Männer von nah und fern, in seinen Dienst zu treten, und jenen, die sich als vertrauenswürdig erwiesen, gab er Rang und Lohn. Bei vielem, was er tat, hatte er die Hilfe und den Rat eines Heerführers, den er über alles liebte. Thorongil nannten ihn die Menschen in Gondor, den Adler des Sterns, denn er war flink und scharfäugig und trug einen silbernen Stern auf seinem Mantel; doch niemand kannte seinen richtigen Namen oder wusste, in welchem Lande er geboren war. Er kam zu Ecthelion aus Rohan, wo er König Thengel gedient hatte, aber er war nicht einer der Rohirrim. Er war ein großer Führer der Menschen, zu Lande und zur See, doch er verschwand in den Schatten, aus denen er gekommen war, ehe

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