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Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Titel: Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Mitternacht, war ich trotzdem in einen unruhigen, von Alpträumen und Visionen geplagten Schlummer gesunken, ohne daß er mich indes wirklich gestärkt hätte, und es dauerte einige Augenblicke, bis das Rütteln an meiner Schulter von einem Teil eines Traumes zur Wirklichkeit wurde und ich widerwillig die Augen aufschlug.
    »Steh auf, Robert«, sagte Howard ungeduldig. »Es wird Zeit. Sean ist zurückgekommen.«
    Ich gähnte, streifte seine Hand ab und versuchte die grauen Schleier vor meinen Augen wegzublinzeln. Die Kabine war von grauem Licht erfüllt, und die Kälte ließ mich trotz der drei Decken, in die ich mich hineingewickelt hatte, am ganzen Leibe zittern.
    »Wassislos?« murmelte ich schlaftrunken.
    Eine zweite, breitschultrige Gestalt erschien neben der Howards, ließ sich in die Hocke sinken und zog mich unsanft an der Schulter hoch. Im ersten Moment glaubte ich, es wäre Rowlf, dann klärte sich mein Blick, und ich erkannte Sean. Er trug noch immer die schwarze Arbeitsjacke vom vergangenen Abend, hatte aber jetzt eine wärmende Pudelmütze übergestülpt und grobe wollene Handschuhe über die Finger gestreift. Sein Gesicht war rot vor Kälte, und unter seinen Augen lagen tiefe dunkle Ringe. Er sah aus, als hätte er in der vergangenen Nacht keine Sekunde geschlafen. Wahrscheinlich hatte er es auch nicht.
    »Verdammtnochmal, was ist denn los? Geht die Welt unter?« Ich setzte mich auf, stieß mir den Hinterkopf an der Kante der Koje über mir und schwang fluchend die Beine vom Bett. Sean grinste schadenfroh.
    »Ich glaube, ich habe etwas für euch«, sagte er. »Etwas, das euch interessieren dürfte.«
    »Im Moment interessiert mich überhaupt nichts«, knurrte ich. »Wie spät ist es überhaupt?«
    »Fast acht«, sagte Howard in leicht tadelndem Tonfall. »Sean hat vielleicht etwas entdeckt, das uns weiterhilft.«
    Ich blinzelte, unterdrückte mit Mühe ein Gähnen und versuchte aufzustehen, aber das Boot schwankte so heftig unter meinen Füßen, daß ich mich am Bett festhalten mußte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. »So?« machte ich. »Und was?«
    »Ich war gestern abend noch bei diesem Pferdedoktor«, berichtete Sean. »So, wie Phillips es mir aufgetragen hatte.«
    »War er bei dem Mädchen?« fragte ich schlaftrunken. Wie immer, wenn ich zu wenig Schlaf gefunden hatte, fühlte ich mich zerschlagener und müder, als wäre ich gar nicht im Bett gewesen.
    »Er war es«, sagte Howard, plötzlich eindeutig ungeduldig. »Aber das ist nicht das Wichtigte. Der Arzt war nicht allein.«
    Ich torkelte zum Tisch, suchte vergeblich, nach irgendwelchen Anzeichen eines Frühstückes und griff schließlich in Ermangelung von etwas anderem nach dem Glas mit kalt gewordenem Grog vom letzten Abend. Er schmeckte fürchterlich, aber der Alkohol vertrieb für einen kurzen Moment den Eisklumpen, in den sich meine Eingeweide verwandelt zu haben schienen.
    »Einer von den Jungs aus der Stadt war bei ihm«, sagte Sean. »Er war völlig aufgelöst. Erzählte irgend
    etwas von einem Freund und einem Buch mit komischen Schriftzeichen.«
    Seine Worte rissen mich abrupt aus dem Dämmerzustand, in dem ich mich noch befand. »Ein Buch?« wiederholte ich, mit einem Male hellwach. »Was für ein Buch?«
    Ich fing einen Blick von Howard auf. Offenbar bewegten sich seine Gedanken in den gleichen Bahnen wie meine. Ein Buch ...
    »Das hat er nicht gesagt«, antwortete Sean. »Er hat sowieso nur haarsträubenden Unsinn geredet. Der Doc hat ihm kein Wort geglaubt und ihm ein Beruhigungsmittel gegeben und weggeschickt. Wahrscheinlich hat er ihn schlichtweg für betrunken gehalten.«
    »War er es?« fragte ich.
    Sean verneinte. »Ich bin ihm nachgegangen«, sagte er. »Der arme Kerl war völlig außer sich. Und ich bin sicher, daß er keinen Tropfen angerührt hat.«
    »Und?« fragte Howard, als Sean nicht weitersprach.
    Sean zuckte mit den Achseln. »Nichts ›und‹«, antwortete er. »Ich dachte mir, seine Geschichte würde Sie interessieren. Nach allem, was in den letzten Tagen hier passiert ist.«
    »Wissen Sie, wo er wohnt?« erkundigte sich Howard. Er hatte Mühe, das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken.
    Sean schüttelte abermals den Kopf und deutete gleich darauf mit einer Hand zur Treppe. »Nein«, sagte er.
    »Aber das macht nichts. Ich habe mit Gordon gesprochen
    – er ist hier.« »Hier?« Instinktiv blickte ich nach oben, zur Treppe. »In der Nähe«, sagte Sean. »Er wartet auf Sie, oben bei
    den

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