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Der Himmel so fern

Der Himmel so fern

Titel: Der Himmel so fern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Ingemarsson
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Information?
    »Wie schon gesagt, darüber möchte ich nicht sprechen«, antwortete ich kurz und knapp.
    Wieder wurde es still, bis Birger sich räusperte und zu reden begann.
    »Nein, meine Beerdigung war nicht gerade ein Freudenfest. Ich war überrascht, dass überhaupt jemand gekommen ist. Viele waren nicht da. Nur Steffe, Lindström, JB und noch ein paar. Erst anständig nüchtern, doch dann hatten sie natürlich einen guten Grund, sich wieder abzufüllen.« Er schüttelte den Kopf. »Verdammt, man müsste doch meinen, ich wäre ein wirklich abschreckendes Beispiel, das sind solche verfluchten Dickköpfe!«
    »War Ihr Sohn nicht da?« Valdemar sah Birger an, der offenbar noch in den Erinnerungen an die alten Freunde schwelgte.
    »Doch«, antwortete er und sank in sich zusammen. »Und Monica auch, aber wahrscheinlich nur wegen des Jungen, denke ich.«
    »Wie hat er es aufgenommen?«
    »Er hat keinen Piep gesagt. Hatte eine schwarze Kapuzenjacke an – wobei er die eigentlich immer trägt. Auf jeden Fall schien sie frisch gewaschen zu sein. Aber er war ganz still. Hat auch nicht geweint.« Als Birger aufsah, stand ihm der Trotz ins Gesicht geschrieben. »Und damit hat er verdammt nochmal recht gehabt! Seinem Vater musste er keine Träne hinterherweinen. An seiner Stelle hätte ich getanzt und gesungen!« Er fiel wieder in sich zusammen und schniefte.
    Valdemar ging einen Schritt auf ihn zu. »Geht’s wieder?«
    »Ja, ja, es wird schon. Es nützt nichts, sich jetzt noch Vorwürfe zu machen. Aber der Junge … Wissen Sie, das tut so weh. Ich kann ihn einfach nicht loslassen. Ich hatte ja gehofft, er würde nach seiner Mutter schlagen und ein ordentlicher Kerl werden, aber …« Birger schüttelte ungläubig den Kopf. »Der Junge ist auf dem falschen Weg. So ist es«, sagte er. »Ich sehe ja, was er macht. Den ganzen Tag hockt er mit ein paar anderen Typen unten in der Innenstadt. Mit Alkohol und noch schlimmerem Zeug, er raucht und besäuft sich am helllichten Tage. Es ist, als würde ich mich selbst sehen! Verdammt nochmal, der soll auf der Schulbank sitzen und was Anständiges lernen! Nicht rumhängen wie sein Vater. Monica weiß nichts davon, aber sie ahnt es. Es zerreißt mir das Herz, wenn sie das alles noch einmal durchmachen muss. Mit mir hatte sie es schon schwer genug, doch das eigene Kind … Können Sie das verstehen?«
    Während Birger erzählte, hatte keiner von uns einen Mucks von sich gegeben.
    »Das muss schrecklich sein«, meinte Anna schließlich. »Zu sehen, wie das eigene Kind auf die schiefe Bahn gerät. Gibt es denn nichts, was Sie tun können?«
    Birger schaute müde drein. »Was glauben Sie, was ich tagsüber mache?«, antwortete er. »Ich bin ständig hinter ihm her. Sage ihm, er soll die Finger vom Alkohol lassen, weil der ihn nur kaputtmacht, aber es ist fast so, als täte er dann absichtlich das Gegenteil. Heute Nacht hatte ich ein langes Gespräch mit ihm. Ich dachte, er hätte mir zugehört, doch was geschah? Er ging los und kaufte sich solche verfluchten Pillen. Fängt dieser Dummkopf jetzt auch noch an zu kiffen?! Und ich kann nichts dazu sagen, obwohl ich es versuche, es ist ja alles meine Schuld.« Er zog ein schon häufig benutztes Taschentuch aus seiner Jackentasche und schnäuzte sich kraftvoll.
    Valdemar wartete ab, bis Birger fertig war. »Gibt es etwas, das wir vielleicht tun könnten, was meinen Sie?«, fragte er dann.
    »Sie? Was sollten Sie tun können?«
    »Tja, ich weiß auch nicht …«
    »Wir könnten versuchen, mit ihm zu reden«, schlug Anna vor und war ganz enthusiastisch. »Vielleicht fällt es ihm schwer, Sie zu hören, wenn er wütend ist. Möglicherweise hört er eher auf uns.«
    »Ich bin Rektor einer Schule gewesen …« Valdemar richtete sich auf. »Und habe eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen.«
    Birger sah sich zweifelnd um. »Danke für das Angebot, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Alex einem Rektor lange zuhören würde. Zumindest wenn er nur ein Quäntchen nach mir schlägt. Wenn andere über einen bestimmen wollen …. nein danke. Das erinnert zu sehr an den Vater. Jetzt meine ich meinen eigenen Vater. Er hat es wahrlich genossen, uns Kinder anzubrüllen. Und uns zu vermöbeln, wenn es nötig war. Ich war sechzehn, als ich von zu Hause abgehauen bin. Ein Jahr älter als Alex heute.«
    »Und wenn ich es versuche?«, fragte Anna.
    Birger zuckte mit den Schultern. »Versuchen Sie es, wenn Sie wollen«, antwortete er, doch seine

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