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Der Hof (German Edition)

Der Hof (German Edition)

Titel: Der Hof (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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beruhigt. Sie macht keine Anstalten zu gehen, lehnt sich gegen das Schaukelpferd und streichelt die Mähne, während ich die Zigaretten und das Feuerzeug aus der Hosentasche ziehe und auf die Matratze werfe.
    «Darf ich eine haben?»
    «Rauchst du denn?»
    «Nein.»
    «Dann solltest du lieber nicht damit anfangen.»
    Ich weiß, ich führe mich wie ein Heuchler auf, aber ich kann nicht anders. Gretchen schmollt. «Warum sind Sie denn so mies drauf?»
    «Ich bin einfach müde. War ein anstrengender Tag.»
    Sie denkt darüber nach und wickelt eine Strähne der schwarzen Mähne um ihren Finger. «Wie lange bleiben Sie noch hier? Bis Sie mit dem ganzen Haus fertig sind?»
    «Ich weiß es nicht.»
    «Papa sagt, Sie laufen vor irgendwas weg.»
    «Dein Papa weiß auch nicht alles.»
    «Er weiß mehr als Sie. Ich bin nicht mal sicher, ob er Sie überhaupt mag. Aber wenn Sie nett zu mir sind, lege ich ein gutes Wort für Sie ein.»
    Darauf antworte ich lieber nicht. Ich nehme ein T-Shirt vom Bett und hoffe, sie versteht diesen subtilen Hinweis. Etwas fällt aus dem T-Shirt.
    Es ist das Foto.
    «Was ist das?», fragt Gretchen.
    «Nichts.»
    Ich will es rasch aufheben, aber Gretchens Hand ist schneller. Sie hält das Foto herausfordernd von mir weg. «Ich dachte, Sie haben keine Freundin?»
    «Habe ich auch nicht.»
    «Und wieso tragen Sie das Foto mit sich herum?»
    «Ich habe vergessen, es wegzuwerfen.»
    «Dann kann es Ihnen ja egal sein, was damit passiert.» Grinsend hebt sie das Feuerzeug von der Matratze auf und hält das Foto knapp darüber.
    «Tu das nicht», sage ich und strecke vergeblich die Hand danach aus.
    Sie dreht sich von mir weg und hält das Foto immer noch direkt über das Feuerzeug. «Na, na, na! Ich dachte, Sie haben vergessen, es wegzuwerfen?»
    «Gib es mir einfach zurück.»
    «Nicht, solange Sie mir nicht erzählen, wer sie ist.» Sie lässt das Feuerzeug aufflammen. «Sie sollten sich lieber beeilen …»
    Ich versuche, das Foto zu greifen. Gretchen lacht entzückt auf und entreißt es mir. Bei dieser Bewegung fängt eine Ecke Feuer. Eine gelbe Flamme erblüht auf der glänzenden Oberfläche, die sofort in Flammen aufgeht. Gretchen kreischt und lässt das Foto fallen. Ich kicke das Foto von der Matratze weg und versuche, das Feuer zu löschen, während das Bild sich schwärzt und das Fotopapier sich zusammenzieht. Es ist schon voll entflammt, und dieser Dachboden ist wie eine Kiste mit Zunderholz. Ich schnappe mir die Wasserflasche, die neben dem Bett steht, und ersticke die Flammen unter einem Schwall Wasser.
    Es zischt und raucht, als die Flammen ausgehen.
    Es riecht verbrannt. Ich starre auf die Pfütze aus Asche und Wasser auf dem Boden.
    «Ihretwegen habe ich mir die Finger verbrannt!», schmollt Gretchen.
    Ich stelle die Flasche hin. «Du gehst jetzt besser.»
    «Das war nicht meine Schuld. Sie hätten nicht danach greifen dürfen.»
    «Dein Vater fragt sich bestimmt schon, wo du bist.»
    Sie zögert, aber die Erwähnung von Arnaud wirkt. Ich schaue mich nicht um, als sie durch die Falltür verschwindet. Nachdem ihre Schritte verklungen sind, bücke ich mich und wühle in der nassen Asche. Von dem Foto ist nichts geblieben bis auf ein kleines Stück vom weißen Rand, das an den Rändern verkohlt ist.
    Ich lasse das Stück zurück auf den Boden fallen und mache mich auf die Suche nach etwas, um die Sauerei aufzuwischen.

LONDON
    Chloe verschwindet eines Nachts nach der Arbeit. Ich bin mit Callum und ein paar Schülern nach der letzten Stunde noch ausgegangen. Allerdings waren wir nicht im Domino – nicht mehr. Früher habe ich es genossen, aufschauen zu können und Chloe bei der Arbeit hinter der Bar zu beobachten – mich still auf die Momente zu freuen, wenn sie sich kurz zu uns gesellte. Das ist jetzt vorbei.
    «Findest du es richtig, mich ständig zu kontrollieren?», fragte sie mich eines Abends, als ich mich von ihr mit den Worten verabschiedete, wir würden uns später dort sehen.
    «Nein», erwiderte ich ehrlich überrascht. «Wenn du nicht willst, dass ich komme, brauchst du das nur zu sagen.»
    Sie hatte mit den Schultern gezuckt und sich abgewendet. «Mach, was du willst.»
    Es ist schon fast eins, als ich mich von Callum trenne und zurück in die Wohnung gehe. Der Geruch nach Terpentin und Ölfarben ist jetzt nicht mehr so intensiv. Chloe hat seit unserer Fahrt nach Brighton nicht mehr gemalt. Aber das ist auch so ein Thema, über das wir nicht reden.
    Sie wird in der Bar nicht

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