Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Kleiderschrank ebenso wie vorher die Schlafzimmertür. Nur daß die Gaswolke diesmal länger in der Luft hängenblieb, dichter war. Falls der erste Alarm versagte, setzte dieser hier genügend Giftstoffe frei, um einen Menschen zu töten. Im Kleiderschrank stand ein Koffer aus teurem, weichem Leder, aber Yakov wußte, daß es sich um kein gewöhnliches Gepäckstück handelte. Da waren keine Falten vorn oder hinten, so wie man sie oben und an den Seiten sehen konnte. Es handelte sich um mit Stahl verstärktes Leder.
    Wieder suchte er mit seiner grünen Lampe nach Fäden und Markierungen, aber da waren keine. Er hob den Koffer aufs Bett und drückte einen zweiten Knopf an seiner Lampe. An die Stelle des grünen Lichts trat jetzt ein scharfgebündelter
gelblichweißer Strahl. Er studierte die zwei Schlösser. Es waren keine gewöhnlichen Schlösser. Ohne Zweifel löste jedes von ihnen einen anderen Alarm aus.
    Er nahm eine dünne Ahle aus der Tasche und schob sie in das rechte Schloß, sorgfältig darauf bedacht, die Hand so weit wie möglich hinten zu halten.
    Ein Zischen ertönte, und links vom Schloß schoß eine lange Nadel heraus. Flüssigkeit quoll aus der Spitze, ein paar Tropfen fielen auf den Teppich.
    Yakov nahm sein Taschentuch heraus und wischte die Nadel sauber und schob sie langsam und vorsichtig wieder zurück, wobei er seine Ahle dazu benützte, sie durch das winzige Loch zu schieben.
    Jetzt wandte er sich dem linken Schloß zu. Zur Seite gebeugt, wiederholte er seine Manipulation mit der Ahle; die Klappe sprang auf, wieder war ein Zischen zu hören, aber diesmal schoß nicht eine Nadel, sondern irgend etwas anderes heraus und bohrte sich in die Polsterung eines Sessels auf der anderen Seite des Zimmers. Ben-Gadíz eilte zu dem Stuhl und richtete sein Licht auf die Stelle, wo das kleine Projektil in den Stoff gedrungen war. Ein feuchter Fleck war zu erkennen, und er grub das Geschoß mit seiner Ahle heraus.
    Es handelte sich um eine Gelatinekapsel mit einer Stahlspitze. Dieses Geschoß würde sich ebenso leicht in Fleisch bohren, wie es das Stoffgewebe durchdrungen hatte. Bei der Flüssigkeit handelte es sich um ein starkes Narkotikum.
    Ben-Gadíz steckte die Kapsel befriedigt ein, kehrte zu dem Koffer zurück und öffnete ihn. Innen war ein flacher Metallbehälter an der Stahlwand befestigt. Vor ihm lag das geheime Versteck, hinter ihm die Alarmanlagen und die tödlichen Fallen. Das, was er gesucht hatte, war sein. Er sah auf die Uhr; die ganze Operation hatte achtzehn Minuten in Anspruch genommen.
    Er hob die Klappe des Metallbehälters und nahm die Papiere heraus. Es waren elf Seiten, jede Seite mit sechs Spalten — Namen, Telegrammadressen und Städte -, vielleicht hundertfünfzig Eintragungen pro Seite. Etwa sechzehnhundertfünfzig Personen. Die Elite der Sonnenkinder . Die Führer der Wolfsschanze.

    Yakov Ben-Gadíz kniete über seiner offenen Tasche nieder und entnahm ihr eine Kamera.
     
    »Vous etes très aimable. Nous allons vous téléphonner dans une demi-heure. Merci. « Kessler legte den Hörer auf und schüttelte den Kopf zu Noel, der in der Suite des Excelsior-Hotels am Fenster stand. »Nichts. Ihre Mutter hat das d’Accord nicht angerufen.«
    »Ist das ganz zuverlässig?«
    »Es hat überhaupt keine Anrufe für einen Mr. Holcroft gegeben. Ich habe mich sogar in der Zentrale erkundigt für den Fall, daß der Angestellte am Empfang einmal nicht dagewesen wäre. Sie haben es ja selbst gehört.«
    »Ich verstehe das nicht. Wo ist sie? Sie hätte schon vor Stunden anrufen müssen. Und Helden. Sie hat gesagt, daß sie mich Freitag abend anruft; und jetzt ist Samstag früh!«
    »Beinahe vier Uhr«, sagte Erich. »Sie sollten sich wirklich etwas ausruhen. Johann tut alles, was er kann, um Ihre Mutter zu finden. Er hat die besten Leute in Genf für uns eingesetzt. «
    »Ich kann jetzt nicht ruhen«, sagte Noel. »Sie vergessen da etwas: ich habe gerade einen Mann in Curaçao umgebracht. Sein Verbrechen bestand darin, daß er mir geholfen hat, und ich habe ihn getötet.«
    »Das waren nicht Sie. Das war die ›Abwehr‹.«
    »Dann lassen Sie uns doch etwas tun !« schrie Holcroft. »Von Tiebolt hat hochgestellte Freunde. Denen müßte man es sagen! Der britische Geheimdienst steht tief in seiner Schuld, er hat ihnen den Tinamu geliefert! Lösen Sie diese Schuld ein! Jetzt! Soll doch die ganze gottverdammte Welt von diesen Schweinehunden hören! Worauf warten wir?«
    Kessler ging ein paar

Weitere Kostenlose Bücher