Der Insulaner
größere Gruppe der Banditen und zwang sie, den Bogenschützen den Rücken zuzuwenden, die augenblicklich auf jeden schossen, der ein deutlich sichtbares Ziel abgab. Etliche von Haels Männern saßen ab, um besser zielen zu können. Innerhalb weniger Minuten irrten die Banditen hilflos umher, während die Amsi zielsicher ihre Waffen schwangen und die Pfeile den Feinden um die Ohren zischten. Immer mehr reiterlose Cabos stoben über das Schlachtfeld.
Hosha lachte laut auf. »Dein alter Freund möchte fliehen!«
Hael sah, wie Impaba sein Cabo nach Westen lenkte, den Fluss entlang. »Den hole ich mir. Lass die Männer vorrücken, damit ihr diesen Abschaum beseitigen könnt. Treibt die Cabos zusammen. Ich bin gleich wieder da.«
Seine Kameraden feuerten ihn mit lauten Schreien an, als er sein Cabo in rasendem Galopp hinter Impaba herjagte. Hinter sich vernahm Hael den Lärm der Schlacht, aber seine Gedanken drehten sich nur noch um eines: Er wollte den Mann, der Deena gequält und ihn verraten hatte, töten. Diesmal gab es keine Gnade für Impaba.
Der Amsi schaute über die Schulter, als Hael langsam immer näher rückte. Das Cabo des Amsi war schnell, musste aber einen bedeutend schwereren Reiter tragen und wurde dadurch behindert. Hael spannte den Bogen und sandte dem Fliehenden einen Pfeil nach, der an Impabas Ohr vorbeiflog. Er verfluchte seine Ungeschicklichkeit und legte einen zweiten Pfeil an. Ein erfahrener Matwabogenschütze hätte den Amsi genau in den Rücken getroffen.
Impaba, dem der Pfeil Angst eingejagt hatte, beugte sich tief über den Hals des Cabos und warf sich das Schild über den Rücken. Jetzt bestand wenig Aussicht für Hael, den Mann und nicht das Tier zu treffen. Er war geradezu besessen davon, jedes einzelne Cabo am Leben zu lassen. Schnell verstaute er den Bogen in seiner Hülle und zerrte an dem Lederriemen, mit dem er das Wurfseil am Sattel befestigt hatte.
Stück für Stück verringerte sich die Entfernung zwischen den beiden Reitern. Hael schüttelte eine große Schlinge zurecht und schwang sie über dem Kopf im Kreis herum. Impaba hing zu dicht über dem Hals des Cabos, also musste Hael das Tier fangen. Die Schlinge segelte davon, fiel über den Kopf und den Hals des Cabos und Hael zügelte sein Reittier. Fast wäre ihm das Seil aus den Händen gerissen worden, aber Impabas Cabo taumelte seitwärts und stürzte schwer. Der Amsi rollte sich beim Aufprall geschickt ab und war sofort auf den Beinen, das Schild in der einen und die Steinkeule in der anderen Hand.
Hael ergriff seinen kleinen runden Schild und saß ab, den Speer griffbereit. Es missfiel ihm, die vorteilhafte Position auf dem Caborücken aufgeben zu müssen, aber er wusste, dass Impaba die Keule sonst sofort gegen die Stirn des Tieres geschmettert hätte. Auf den Feind zu schießen wäre sinnlos, denn einzelnen Pfeilen konnte er durch Sprünge ausweichen.
»Komm her, kleiner Fremdling«, säuselte Impaba. »Es wird mir noch mehr Spaß machen, deinen Körper zu zerstückeln, als den deiner Frau zu benutzen. Hat sie dir davon erzählt?«
»Du bist bereits tot, Impaba«, sagte Hael. »Ich habe dich schon einmal besiegt. Seitdem gehört dein Leben mir. Jetzt bin ich gekommen, es dir fortzunehmen.«
Furcht überzog die Miene des Amsi. »Du besitzt keinerlei Magie! Ich lebe, weil du zu dumm warst, mich zu töten, als du es gekonnt hättest. Jetzt werde ich dich töten!«
»Bist du zum reden oder zum kämpfen hier?« wollte Hael wissen.
Aufheulend griff Impaba an. Die Keule wirbelte mit erstaunlicher Schnelligkeit herum, und immer, wenn sie gegen Haels Schild schlug, lähmte die Wucht des Aufpralls seinen Arm ein wenig. Während der heftigen Attacke stieß Hael immer wieder mit dem Speer zu, und Impaba sah sich gezwungen, auszuweichen oder kurz den Schild zu senken. Hael landete keinen richtigen Treffer, verpasste dem Gegner jedoch zwei Schnittwunden. Sie waren nicht allzu schlimm, bluteten aber heftig und verursachten Schmerzen. Wieder sauste die Keule herab, und Hael hob den Schild. Er hatte die peitschenähnliche Biegung der Waffe unterschätzt, und der Stein traf seine Schulter mit brutaler Kraft.
Der Schmerz machte Hael benommen, und er taumelte mit kreidebleichem Gesicht zurück. Impaba grinste und sprang mit hocherhobener Waffe vor, da er wusste, dass Hael nicht besonders schnell reagieren würde. Die Hiebe hagelten jetzt nur so auf den Jungen ein, der sich tief duckte und so gut wie möglich hinter dem Schild zu
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