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Der Judas-Code: Roman

Titel: Der Judas-Code: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins , Norbert Stöbe
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auf sein Kreuz. Sie wollten, dass wir Pater Agreer zurückließen.
    In seinem frommen Gro,(3mut bestand PaterAgreer darauf, dass wir uns entfernten. Beim Abschied schenkte er mir sein Kruzifix und trug mir auf, es dem Heiligen Stuhl zu übergeben. Dann wurde der großmütige Mann fortgeführt; ich ahnte, wohin man ihn bringen würde. Im Schein des Vollmonds ragte ein großer Berg aus dem Wald auf, geschmückt mit tausend Dämonengesichtern.
     
    »Du lieber Gott«, flüsterte Vigor.
    Langsam las er auch noch den Rest.
    Marco Polo berichtete, die Besatzungen seiner Schiffe seien nach der Flucht aus der Totenstadt an der Pest erkrankt und die Schiffe an einer abgelegenen Insel vor Anker gegangen. Nur diejenigen, die von der Medizin der leuchtenden Menschen probiert hätten, seien gesund geblieben. Marco hatte aus der Totenstadt ausreichend Medizin mitgenommen, um seinen Vater, seinen Onkel und Kokejin sowie zwei ihrer Hofdamen zu behandeln. Die Schiffe und die Kranken, von denen viele noch lebten, verbrannten sie.
    Vigor kam zum letzten Abschnitt.
     
    Möge Gott der Herr mir verzeihen, dass ich das Versprechen gebrochen habe, das ich meinem inzwischen verstorbenen Vater gegeben habe. Ich muss meine Seele erleichtern. An jenem Schreckensort
fand ich einen Stadtplan, den ich auf Geheiß meines Vaters verbrannte, der sich meinem Gedächtnis jedoch unauslöschlich eingeprägt hat. Um das Wissen zu bewahren, habe ich ihn nachgezeichnet. Möge sich der Leser meine Warnung zu Herzen nehmen: In jener Stadt wurde das Tor zur Hölle aufgetan, doch ich bin mir nicht sicher, ob es je wieder zugesperrt wurde.
18:22
    Während Gray dem geheimnisvollen Schluss von Marcos Bericht lauschte, kritzelte er unentwegt in sein Notizbuch. Das half ihm, sich auf Vigors Stimme und das zu lösende Rätsel zu konzentrieren. Außerdem lenkte es ihn von der Sorge um seine Eltern ab, die ihn zu lähmen drohte.
    Während der Bericht seinen Fortgang nahm, dämmerte es ihm.
    Er war ein Narr gewesen.
    Mit brennenden Augen starrte er ins Notizbuch und sah die Lösung, die in dem Code verborgen war. Jetzt, da sie über alle drei Schlüssel verfügten, gab es vielleicht eine Möglichkeit, das Rätsel zu lösen.
    Er blätterte im Notizbuch, suchte nach einer bestimmten Seite. Als er sie gefunden hatte, neigte er den Kopf und fuhr mit dem Finger die Zeilen entlang. War er auf dem richtigen Weg? Er musste den Ansatz weiterverfolgen.
    Er sah auf die Uhr.
    Uns bleibt kaum mehr eine halbe Stunde. Reicht die Zeit?
    Plötzlich knallte es draußen, als würden Feuerwerkskörper gezündet. Plopp-plopp-plopp...
    Gray straffte sich.
    Allmächtiger... hatte Nasser sie etwa aufgespürt?
    Er eilte zum Kapelleneingang und blickte in die dunklen Gänge hinaus.
    »Alles einsammeln!«, befahl er, ohne sich umzudrehen. »Sofort!«
    Als dunkle Silhouette von der untergehenden Sonne abgehoben, rannte eine magere Gestalt auf ihn zu. Die bloßen Füße machten
klatschende Geräusche auf dem Stein - dann rief die Gestalt ihn halblaut an.
    »Beeilung!«
    Es war Fee’az.
    Ohne langsamer zu werden, rannte der Junge auf sie zu.
    Aus der Richtung der Burg schallten zornige Rufe auf Farsi herüber.
    Als der Junge atemlos an ihm vorbeieilen wollte, packte Gray ihn bei der knochigen Schulter.
    »Schnell weg. Das sind Schmuggler.«
    Fee’az prallte von ihm ab und rannte über den Außengang in die entgegengesetzte Richtung weiter, parallel zur Rückseite der Burg.
    »Nehmt mit, was ihr tragen könnt!«, rief Gray seinen Begleitern zu. »Lasst den Rest liegen!«
    Sie liefen Fee’az hinterher.
    Der Junge wartete, bis sie zu ihm aufgeschlossen hatten, dann rannte er weiter.
    Im Laufen berichtete er, was geschehen war. Die von den Schmugglern ausgehende Gefahr hatte ihm jedenfalls nicht die Stimme verschlagen. »Ihr so langsam. Zu viel beten. Ich schlafen. Unter den Palmen.« Er zeigte zum Burghof zurück. »Sie mich nicht sehen. Fast auf mich treten. Ich wache auf und laufe weg. Sie schießen. Bumm-bumm. Aber ich schnell mit Beinen.«
    Wie zum Beweis flog er geradezu durch die rückwärtigen Räume und Gänge.
    Die Rufe der Verfolger wechselten die Klangfarbe, was darauf hindeutete, dass sie in die Burg vorgedrungen waren.
    Fee’az führte sie eine Treppe aus roh behauenen Steinen hinunter. »Hier entlang.«
    Sie gelangten in einen schmalen, niedrigen Tunnel, in dem sie sich nur geduckt fortbewegen konnten. Der pfeilgerade Gang führte in südliche Richtung. Fee’az eilte voraus.
    Nach

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