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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Cop betrachtete das
Foto, richtete die Lampe dann wieder auf das Gesicht des Mannes und reichte ihm
die Fahrerlaubnis zurück. »Danke, Sir.«
    »Gern, Officer.«
    Der Polizist zögerte. »Sie kommen mir bekannt vor. Sind Sie
aus dieser Gegend?«
    »Nein. Ich hab gerade eine gute Freundin besucht, Kate
Moran. Sie ist FBI-Agentin. Kennen Sie sie vielleicht?«
    Der Officer nickte. »Ich kenne sie nicht persönlich, aber
ich habe von ihr gehört.« Er warf einen Blick auf das Cottage, wandte sich dann
wieder dem Mann zu und schaute ihm fest ins Gesicht. »Wirklich, Sie erinnern
mich an jemanden … Sie wohnen wirklich nicht in dieser Gegend?«
    »Ich bin aus Washington.«
    »Seien Sie bloß vorsichtig, wenn Sie in diese Richtung
fahren. Manche Straßen sind vereist.« Der Cop sah noch immer verwirrt aus und
schüttelte den Kopf. »Ich könnte wetten, dass ich Ihr Gesicht kenne.«
    Der Mann lächelte. »Wir alle irren uns mal. Danke für den Tipp,
Officer.«
     
    Der Mann schwitzte. Das war knapp gewesen. Der Cop
hatte Recht. Er hatte ihn schon mal gesehen, aber das blöde Arschloch konnte
sich nicht daran erinnern, und hoffentlich würde es ihm nicht mehr einfallen.
Der Mann startete den Bronco und fuhr über eine Stunde, bis er den Norden
Washingtons erreicht hatte. Dort bog er auf die 270 ab, bis er zu einem
Wohnwagenpark in Rockville kam. Unterwegs hatte er auf einem Rastplatz
angehalten, um sich zu vergewissern, dass er alles bei sich hatte, was er brauchte.
Er befestigte die falschen Nummernschilder am Wagen, setzte die Perücke auf und
zog die Frauenkleider an. Als er auf den Wohnwagenplatz fuhr, verringerte er
das Tempo und hielt neben einem alten Suncruiser-Wohnmobil. Er las den Namen
auf dem Briefkasten: O. Fleist.
    In dem
Wohnmobil, das Fleist gehörte, flackerte ein blaugrauer Schimmer – vermutlich
lief der Fernseher –, doch in den anderen Wohnwagen
in der Nähe brannten keine Lichter. Er griff hinter den Sitz und zog einen
Leinenrucksack hervor, in dem eine schmale Maglite-Taschenlampe, eine Rolle graues
Klebeband und ein gezacktes Fleischermesser steckten.
    Er zog den Reißverschluss eines anderen Fachs auf, in dem die
kleine Plastikspritze und zwei mit Benzodiazepin gefüllte Ampullen steckten.
Nachdem er die Spritze mit dem Benzo aufgezogen hatte, steckte er sie in die
Tasche. Ehe er ausstieg, stülpte er über jeden Schuh einen dicken Plastikschutz
und streifte ein Paar schwarze Kunstlederhandschuhe über.
    Dann schlenderte er zur Veranda des Wohnmobils und klopfte
leise an die Tür. Ein paar Sekunden vergingen, und eine Gardine bewegte sich,
ehe ein Mann an die Tür kam. Er war unrasiert und sah müde aus, als wäre er vor
dem Fernseher eingeschlafen. Er trug ein schmutziges Unterhemd und eine
Pyjamahose. Als er dem Besucher einen Blick zuwarf, fiel seine Kinnlade
herunter, als hätte er den Leibhaftigen gesehen. »Mein Gott …«
    »Ich bin beeindruckt, dass du mich wieder erkennst, Otis. Sogar
in dieser Aufmachung. Alle Achtung.«
    »Warum hast du diese Sachen an? Ich dachte, du wärst tot.«
    Der Besucher grinste. Er glaubte, in dem Wohnmobil ein Winseln
gehört zu haben. »Nicht mehr, Otis. Wohnt deine Tochter noch bei dir? Liegt sie
im Bett und schläft?«
    Der Mann namens Otis wurde argwöhnisch. »Hau ab, du Irrer.«
Er versuchte, die Tür zuzuschlagen, doch der Besucher drückte mit dem Fuß
dagegen.
    »Behandelt man so einen alten Bekannten, Otis?«
    Auf Otis’ Gesicht spiegelten sich Verwirrung und Angst.
    »Ich … ich begreif das nicht. Wieso lebst du noch?«
    »Das musst du nicht begreifen, du Idiot. Jetzt kommt die
Abrechnung.« Der Besucher drückte die Spritze in die Brust des Mannes. Der
taumelte zwei Schritte rückwärts und brach zusammen.
    Der Besucher lief zurück in die Diele und sah einen
Schäferhund auf der Couch liegen. Das Tier fletschte die Zähne. Der Besucher
schnippte mit den Fingern und versuchte, den Hund zu besänftigen, aber der
knurrte wieder und richtete sich auf. Doch er hatte keine Chance. Der Besucher
riss das Fleischermesser hoch und rammte es in den Hals des Tieres. Der Hund winselte
und brach tot zusammen.
    Der Besucher war jetzt richtig in Fahrt. Der abgetretene
Teppich dämpfte seine Schritte, als er das Zimmer der Tochter betrat. Süß. Ihr
blondes Haar lag wie ein Fächer um ihren Kopf, der auf einem schneeweißen
Kissen ruhte. Sie war vierzehn und sah in dem pinkfarbenen Nachthemd richtig
hübsch aus. Er stach ihr die Spritze mit dem Benzo in den Arm

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