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Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
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Mühlenstein, der plötzlich stehen geblieben war und mit zitterndem Finger nach vorn deutete. Auch Elvor schrak zusammen. Durch seinen tränenverschleierten Blick und den Rauch erkannte er eine Reihe von Kriegern, die ihnen den Weg versperrten. Also hatten die Erinyen doch noch eine kleinere Armee über die Berge geschickt, um ihnen in den Rücken zu fallen und sie am Rückzug zu hindern.

41. DER RISS
    Enna konnte es noch immer nicht fassen: Sie war auf den Elfenpferden geritten! So vieles war geschehen, das sie kaum begreifen konnte. Kaum hatte Alvendorah sie hinter sich auf den Rücken des Valandils gezogen – Jorim hatte bei Gwendalon Platz gefunden –, waren die prächtigen Tiere auch schon losgestürmt. Kein normales Pferd hätte in so kurzer Zeit eine solche Strecke zurücklegen können. Weder Berghänge noch Geröll schien die Valandil in ihrem Galopp zu behindern. Die Farben der Welt waren miteinander verschmolzen und ein Sturmwind war aufgekommen – die Tiere hatten ihre Reiter mit auf geisterhafte Pfade genommen, die nur sie allein kannten.
    »Eintausend Elfenkrieger hat mir mein Vater, Talahil Enduriel, mitgegeben«, erklärte Alvendorah, gleich nachdem sie angehalten hatten. Enna sah sich um. Sie mussten sich ein ganzes Stück weit flussabwärts befinden, dort, wo der Erenin die Vergessenen Täler verließ und weiter Richtung Flusstal strömte, bevor er sich in das Meer ergoss.
    »Mit schnellen Schiffen haben wir die Enge von Dovan überquert und in der Gräsernen Furt angelegt. Von dort aus sind wir hierher marschiert«, berichtete Gwendalon und deutete nach unten, wo das Elfenheer an den Ufern des Erenin lagerte. Langsam ritten sie darauf zu. Enna betrachtete neugierig die Elfenkrieger, als sie nahe genug herangekommen waren. Das lange Haar streng zurückgebunden, wandten sich ihnen einige Elfen zu. Alle waren schlank und hochgewachsen, trugen dunkelgrüne Hosen und Lederstiefel. Ihre Hemden waren von einem ebensolchen Grün, ihre Oberkörper wurden durch metallene Brustharnische geschützt. Diese waren nicht etwa von glänzendem Silber, wie Enna erwartet hätte, sondern schwarz. Ein Schwert, ein Pfeil und eine Rose – dunkelrot und miteinander überkreuzt – waren in das Metall eingeprägt. Auch auf den ledernen Unterarmschützern konnte Enna dieses Zeichen entdecken. Schlanke Schwerter und Dolche waren an Gürtel geschnallt, Langbogen und mit Pfeilen gefüllte Köcher hingen am Rücken der Krieger.
    »Wie konntet ihr nur so schnell hier sein?«, wollte Jorim wissen.
    »Nur Dank der Valandil war uns dies möglich«, erwiderte Alvendorah. »Die uralten Elfenpferde brachten uns geschwind nach Norden. Sie waren es auch, die uns euch so rasch haben finden lassen.«
    »Viel schwieriger war es, Talahil zu überzeugen«, sagte Gwendalon.
    »Aber es ist mir gelungen, wie ihr seht.« Alvendorah deutete auf die Krieger. »Eintausend Avendurym, Elitekrieger des Herrschers der Nordelfen, hat mein Vater mir mitgegeben.«
    »Sie reisen ebenso leise und schnell, wie sie töten.« Der silberhaarige Elf schwang sich vom Pferd und half auch Jorim herunter.
    »Was hat das Symbol auf ihren Brustharnischen zu bedeuten?«
    »Die drei gekreuzten Elemente, Pfeil, Rose und Schwert, symbolisieren den Nordstern, er ist das Emblem der Nordelfen«, klärte Alvendorah ihn auf.
    Jorim ließ seinen Blick über die Elfen schweifen. »Aber es sind nur Eintausend. Das wird niemals ausreichen! Was ist mit eurem Hauptheer?«
    »Es ist unterwegs, doch es wird nicht in die Südlande übersetzen, sondern die südliche Küste der Nordlande verteidigen.«
    »Talahil wollte vermeiden, das Elfenheer zu den Himmelsklippen zu entsenden, während vielleicht der Feind schon von der Gräsernen Furt in die Nordlande übersetzt«, erklärte Gwendalon.
    Auch wenn Enna ein wenig enttäuscht war, so leuchtete ihr diese Entscheidung doch ein. Die Nordlande wären sonst schutzlos.
    Alvendorah schwang sich von dem edlen Valandil und reichte Enna die Hand, sodass auch sie – etwas weniger elegant – vom Rücken des Tieres rutschen konnte.
    Sowohl die Elfe als auch Gwendalon verneigten sich vor den Tieren. Enna tat es ihnen gleich, denn sie hatte das Gefühl, ebenfalls ihre Ehrerbietung zeigen zu müssen. Sie stieß Jorim rasch in die Rippen, und nach einigen skeptischen Blicken beugte auch er sein braun gelocktes Haupt.
    Kurz glaubte Enna eine leichte Verbeugung der Tiere zu erkennen, aber da erfasste sie alle eine heftige Bö und bauschte Mähne und

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