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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Schmuggler- und Piratennest. Als Venedig stark war, hatte es die kleine Inselgruppe durch einen Turm gesichert und mit seiner Flotte die Piraten unter Kontrolle gehalten. Aber Venedigs Macht war geschwunden. Es war in Österreich aufgegangen, das Mühe hatte, seine italienischen Besitzungen gegen die Franzosen zu halten. Zur See war Österreich praktisch nicht existent, und nicht nur die französische Flotte hatte das genutzt, auch französische Kaper schwärmten von den eroberten italienischen Häfen aus. Und die nordafrikanischen Piraten waren zahlreich wie seit Jahrzehnten nicht. Sie hatten mit den französischen Kapern eine kaum verborgene Interessengemeinschaft geschlossen und nutzten beide den Schlupfwinkel auf Palagruza.
    »Nun zeigen Sie mir bitte, wo der Turm steht, wie stark er bestückt ist, welche Wassertiefen wir vorfinden und wo die Infanterie landen kann«, forderte David.
    Der junge Leutnant von der Schaluppe antwortete recht knapp und präzise, aber bis alles übersetzt war, konnte es David vor Ungeduld kaum aushalten. Er nahm sich ein Papier und skizzierte die möglichen Angriffspositionen für die Thunderer und die Vulcano sowie Landungsplätze für die Truppen. »Ich sehe keine Probleme«, faßte er zusammen. »Die Thunderer kann mit ihren schweren Geschützen den Turm ausschalten. Die Vulcano kann die vorgelagerte Bastion am Hafen und Schiffe im Hafen bekämpfen, und die Bulldog kann mit ihren Karronaden eine Landung an diesem Platz vorbereiten. Das müßte ohne erhebliche Verluste zu schaffen sein.«
    General und Oberst stimmten zu, aber der Leutnant gab zu bedenken, daß die Boote bei der Landung mit großen Steinbrocken am Ufer rechnen müßten. »Wenn die Bastion noch schießen kann und die Bootsführer überstürzt handeln, kann das in einem Fiasko enden.«
    David meinte, daß er das beachten werde. »Wir werden für die Landung vier große Boote mit Ruderern zur Verfügung stellen. Ich schlage vor, daß sie gemeinsam mit Ihren Booten und Ihrer Infanterie die Landung an einer ähnlichen Küste üben werden. Mein Erster Leutnant ist dafür ein kompetenter Instrukteur.«
    Alles nahm einen unerwartet guten Verlauf. Geoffrey Wilson und der Stückmeister waren von den Granaten begeistert. Mr. Watt war mit den Übungen zufrieden und bescheinigte der österreichisch-ungarischen Infanterie viel Elan. Der Oberst sei ein alter Hase und sehr kooperativ. Die Mannschaften sahen in der bevorstehenden Aktion eher ein unterhaltsames Abenteuer, besonders, da sie an Land nicht kämpfen sollten.
    Wenige Tage später lief die kleine Armada aus. Thunderer führte vor Shannon, Bulldog und Vulcano. Die beiden kleinen Polaccas, die mit hundertzwanzig Infanteristen vollgestopft waren, segelten seitab in Lee und schleppten ihre Boote hinter sich her. Die Falcon war mit Depeschen nach Korfu unterwegs.
    Am frühen Vormittag erreichten sie die Insel und sahen, wie noch eine Schebecke in den kleinen Hafen schlüpfte. David betrachtete den Turm, die Bastion und die Insel sorgfältig durch sein Teleskop. »Ich kann nichts entdecken, was uns zu einer Änderung unserer Pläne zwingen würde. Oder haben Sie etwas bemerkt, meine Herren?« fragte er Mr. Watt und Mr. Ekins. Beide verneinten.
    »Dann signalisieren Sie: ›Positionen einnehmen‹«, befahl er dem Signal-Midshipman. Die Thunderer tastete sich an die Küste heran und warf zwei Anker aus. Die Vulcano ankerte seitlich von ihr und richtete das Schiff auf die Bastion aus. Die Bulldog segelte weiter zur Landungsstelle, und die Shannon blieb in Reserve. Am Turm lösten sich einige Rauchwolken, und kurz vor der Thunderer stiegen Säulen aus dem Wasser.
    »Ich tippe auf Vierundzwanzigpfünder«, sagte Mr. Watt zum Master. David befahl: »Feuer frei!«, und kurz darauf wurde das Schiff von den Rückstößen der schweren Kanonen erschüttert. Von den ersten Schüssen traf nur einer voll ins Ziel. Die anderen lagen zu kurz. Aber schon von den nächsten schlugen die meisten ein, und große Löcher klafften in der Mauer des Turms.
    Nun griff aber die Bastion in den Kampf ein. Sie verfügte nur über zwei oder drei Geschütze, war aber flach und schwer zu treffen. »Wie lange braucht denn Mr. Wilson noch?« bemängelte David gerade, als die Vulcano erst einen und gleich darauf den zweiten Mörser abfeuerte.
    »Teufelskerl!« murmelte Mr. Watt, denn beide Granaten schlugen in der Bastion ein und wirbelten Balken, Dreck und Körperteile in die Luft. Nach einer halben Stunde feuerte

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