Der Katalysator
willst gewisse Dinge verändern. Erzähl mir von diesen Dingen.“
„Das habe ich … schon so oft.“
„Dann tu’s noch einmal.“
„Ich will kein … kein Klon sein.“
„Aber du bist ein Klon. Wir beschäftigen uns nur mit dem Möglichen, Mary. Nicht mit Wundern.“
„Statt eines Nabels habe ich einen Geburtsfleck.“
„Eine biologische Notwendigkeit beim geklonten Fötus. Die Nabelschnur ist durch eine viel größere Verbindungsfläche mit dem Embryonalleib verbunden.“
„Sie hat auf meinem Bauch einen fünfzehn Zentimeter breiten Fleck von harter, rauher, roter Haut hinterlassen.“
„Man sieht es doch nicht.“
„Sei nicht blöd, Philip. Mein Freund … mein Mann …“
„Irgendwelche Aussichten in dieser Richtung?“
„Null.“
„Such weiter. Er ist da. Irgendwo.“
Sie schwieg einen Moment. „Was ist mit plastischer Chirurgie?“
„Das hat man versucht. Das Narbengewebe war schlimmer als der Fleck.“ Die Maschine/Donnator hielt inne. „Was macht Dr. Serane?“
„Er ist ein absoluter Engel. Unglücklicherweise ist er glücklich verheiratet.“
„Es fällt mir schwer zu verstehen, weshalb du mit deiner Arbeit so zufrieden bist. Du hast ein Psychologie-Examen aus Columbia. Du hast eine Anstellung in der Personalabteilung bei International Computers zugunsten einer simplen Stenotypistinnenstelle in Dr. Seranes Gruppe abgelehnt. Bedauerst du das nie?“
„Nie. Ich brauche das Gefühl von totaler Gruppenakzeptanz. Das weißt du. Bei Dr. Serane und seiner Gruppe habe ich es. Wenn ich es je verliere, versuche ich vielleicht wieder zu sterben.“
„Dieses Verlangen, akzeptiert zu werden … Es gibt eine Standardtherapie für eine Frau in deiner Situation.“
„Die habe ich versucht.“
„Sei nicht so dramatisch. Ich rede von Schwangerschaft. Du brauchst keinen Ehemann. Du brauchst nur einen Antrag bei der Samenbank zu stellen. Ich werde dich mit Freuden als Ledige Mutter empfehlen.“
„Sehr freundlich, aber nein danke. Wenn und falls ich schwanger werden will, werde ich mir einen richtigen, echten Mann suchen und dazu eine Matratze aus Moos und Weidenblättern, und ich werde mich dabei auf alle möglichen Arten vergnügen.“
„Nun, wir wollen nicht frivol werden.“
Sie lachte. „Entschuldigung, Maschine.“
„Schon gut. Und mir scheint, du hast tatsächlich den richtigen Gedanken. Ich bin sicher, es gibt ein paar Junggesellen im Labor.“
„Vermutlich. Aber wenn ich einen sehe, muß ich immer daran denken, wie es sein wird, im Bett, wenn er seine Hand auf meinen Bauch legt und den Geburtsfleck spürt und plötzlich begreift …“
„Du mußt nach einem ganz besonderen Mann suchen.“
„Und wie erkenne ich den?“
Das Holo von Philip Donnator verschränkte die Arme und betrachtete sie ernsthaft. „Es wird in seinem Gesicht und in seinen Augen sein. Etwas Fernes, Wundes.“
In Gedanken ging sie rasch die neuen Mitarbeiter im Labor durch. „Da ist ein neuer Mann in der Patentabteilung.“
„Ein Junggeselle?“
„Ja. Etwa in meinem Alter. Ich habe letzte Nacht von ihm geträumt. Der letzte Traum auf dem Traumrecorder, den du mir geliehen hast.“
„Zumindest dein Unterbewußtsein benimmt sich richtig. Hast du die Perle mitgebracht?“
Sie nahm die rubinrote Perle aus ihrer Handtasche und schob sie in das Abspielgerät auf der Kredenz. „Er ist kurz, und die Gesichter sind nicht ganz deutlich.“
„Vielleicht wolltest du nicht, daß sie deutlich sind.“
„Vielleicht. Vielleicht muß aber auch dein Recorder neu eingestellt werden.“
Das Traumabspielgerät war eine Miniaturbühne oben auf der Kredenz. Mit blühenden Farben erwachte es zum Leben.
„Es ist eine wilde Szene“, sagte Mary. „Ein Weidenhain, glaube ich. Der
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