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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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willst ge­wis­se Din­ge ver­än­dern. Er­zähl mir von die­sen Din­gen.“
    „Das ha­be ich … schon so oft.“
    „Dann tu’s noch ein­mal.“
    „Ich will kein … kein Klon sein.“
    „Aber du bist ein Klon. Wir be­schäf­ti­gen uns nur mit dem Mög­li­chen, Ma­ry. Nicht mit Wun­dern.“
    „Statt ei­nes Na­bels ha­be ich einen Ge­burts­fleck.“
    „Ei­ne bio­lo­gi­sche Not­wen­dig­keit beim ge­klon­ten Fö­tus. Die Na­bel­schnur ist durch ei­ne viel grö­ße­re Ver­bin­dungs­flä­che mit dem Em­bryo­nal­leib ver­bun­den.“
    „Sie hat auf mei­nem Bauch einen fünf­zehn Zen­ti­me­ter brei­ten Fleck von har­ter, rau­her, ro­ter Haut hin­ter­las­sen.“
    „Man sieht es doch nicht.“
    „Sei nicht blöd, Phi­lip. Mein Freund … mein Mann …“
    „Ir­gend­wel­che Aus­sich­ten in die­ser Rich­tung?“
    „Null.“
    „Such wei­ter. Er ist da. Ir­gend­wo.“
    Sie schwieg einen Mo­ment. „Was ist mit plas­ti­scher Chir­ur­gie?“
    „Das hat man ver­sucht. Das Nar­ben­ge­we­be war schlim­mer als der Fleck.“ Die Ma­schi­ne/Don­na­tor hielt in­ne. „Was macht Dr. Se­ra­ne?“
    „Er ist ein ab­so­lu­ter En­gel. Un­glück­li­cher­wei­se ist er glück­lich ver­hei­ra­tet.“
    „Es fällt mir schwer zu ver­ste­hen, wes­halb du mit dei­ner Ar­beit so zu­frie­den bist. Du hast ein Psy­cho­lo­gie-Ex­amen aus Co­lum­bia. Du hast ei­ne An­stel­lung in der Per­so­nal­ab­tei­lung bei In­ter­na­tio­nal Com­pu­ters zu­guns­ten ei­ner sim­plen Ste­no­ty­pis­tin­nen­stel­le in Dr. Se­ra­nes Grup­pe ab­ge­lehnt. Be­dau­erst du das nie?“
    „Nie. Ich brau­che das Ge­fühl von to­ta­ler Grup­penak­zep­tanz. Das weißt du. Bei Dr. Se­ra­ne und sei­ner Grup­pe ha­be ich es. Wenn ich es je ver­lie­re, ver­su­che ich viel­leicht wie­der zu ster­ben.“
    „Die­ses Ver­lan­gen, ak­zep­tiert zu wer­den … Es gibt ei­ne Stan­dard­the­ra­pie für ei­ne Frau in dei­ner Si­tua­ti­on.“
    „Die ha­be ich ver­sucht.“
    „Sei nicht so dra­ma­tisch. Ich re­de von Schwan­ger­schaft. Du brauchst kei­nen Ehe­mann. Du brauchst nur einen An­trag bei der Sa­men­bank zu stel­len. Ich wer­de dich mit Freu­den als Le­di­ge Mut­ter emp­feh­len.“
    „Sehr freund­lich, aber nein dan­ke. Wenn und falls ich schwan­ger wer­den will, wer­de ich mir einen rich­ti­gen, ech­ten Mann su­chen und da­zu ei­ne Ma­trat­ze aus Moos und Wei­den­blät­tern, und ich wer­de mich da­bei auf al­le mög­li­chen Ar­ten ver­gnü­gen.“
    „Nun, wir wol­len nicht fri­vol wer­den.“
    Sie lach­te. „Ent­schul­di­gung, Ma­schi­ne.“
    „Schon gut. Und mir scheint, du hast tat­säch­lich den rich­ti­gen Ge­dan­ken. Ich bin si­cher, es gibt ein paar Jung­ge­sel­len im La­bor.“
    „Ver­mut­lich. Aber wenn ich einen se­he, muß ich im­mer dar­an den­ken, wie es sein wird, im Bett, wenn er sei­ne Hand auf mei­nen Bauch legt und den Ge­burts­fleck spürt und plötz­lich be­greift …“
    „Du mußt nach ei­nem ganz be­son­de­ren Mann su­chen.“
    „Und wie er­ken­ne ich den?“
    Das Ho­lo von Phi­lip Don­na­tor ver­schränk­te die Ar­me und be­trach­te­te sie ernst­haft. „Es wird in sei­nem Ge­sicht und in sei­nen Au­gen sein. Et­was Fer­nes, Wun­des.“
    In Ge­dan­ken ging sie rasch die neu­en Mit­ar­bei­ter im La­bor durch. „Da ist ein neu­er Mann in der Pa­ten­t­ab­tei­lung.“
    „Ein Jung­ge­sel­le?“
    „Ja. Et­wa in mei­nem Al­ter. Ich ha­be letz­te Nacht von ihm ge­träumt. Der letz­te Traum auf dem Traum­re­cor­der, den du mir ge­lie­hen hast.“
    „Zu­min­dest dein Un­ter­be­wußt­sein be­nimmt sich rich­tig. Hast du die Per­le mit­ge­bracht?“
    Sie nahm die ru­bin­ro­te Per­le aus ih­rer Hand­ta­sche und schob sie in das Ab­spiel­ge­rät auf der Kre­denz. „Er ist kurz, und die Ge­sich­ter sind nicht ganz deut­lich.“
    „Viel­leicht woll­test du nicht, daß sie deut­lich sind.“
    „Viel­leicht. Viel­leicht muß aber auch dein Re­cor­der neu ein­ge­stellt wer­den.“
    Das Trau­mab­spiel­ge­rät war ei­ne Mi­nia­tur­büh­ne oben auf der Kre­denz. Mit blü­hen­den Far­ben er­wach­te es zum Le­ben.
    „Es ist ei­ne wil­de Sze­ne“, sag­te Ma­ry. „Ein Wei­den­hain, glau­be ich. Der

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