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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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Sei­ne Au­gen­brau­en zuck­ten kaum merk­lich, und er schau­te ab­wech­selnd Paul und die De­cke an; of­fen­bar nahm er ei­ne bun­te Rei­he von An­wei­sun­gen, Ein­wän­den und Auf­trä­gen in Emp­fang. Paul konn­te Hed­ge­wicks Ge­sicht auf dem klei­nen Mo­ni­tor, der Marg­gold ge­gen­über­stand, nicht se­hen, aber die Mi­mik konn­te er sich vor­stel­len. Die Si­tua­ti­on war ernst. Er frohlock­te in­ner­lich.
    Schließ­lich schal­te­te Marg­gold ab und leg­te den Hö­rer auf die Ga­bel. Er setz­te zu ei­ner Fra­ge an, doch dann be­sann er sich. Er lä­chel­te. „Las­sen sie den Vor­gang ver­viel­fäl­ti­gen. Hed­ge­wick will fünf­zehn Ko­pi­en. Und schi­cken Sie noch ei­ne an Kuss­man. Ich ha­be ihm zwar schon vor ein paar Ta­gen ei­ne ge­schickt, aber er be­haup­tet, er ha­be sie nie emp­fan­gen.“
    „Wahr­schein­lich Mrs. Pinks­ter.“
    „Wie­so“
    „Sie be­schützt ihn vor al­lem, was mit Se­ra­ne zu tun hat.“
    Marg­gold ver­zog stirn­run­zelnd das Ge­sicht.
    Paul re­de­te un­be­irrt wei­ter. „Küß­chen wird un­ge­fähr ei­ne Wo­che brau­chen, bis er so­weit auf­ge­wacht ist, daß er den Lauf wie­der­ho­len läßt, und ei­ne zwei­te Wo­che, um zu be­grei­fen, daß dies ein phan­tas­ti­scher Durch­bruch ist. In der drit­ten Wo­che wird er uns dann nach­wei­sen, daß er als Mit­er­fin­der oder gar als al­lei­ni­ger Er­fin­der auf­ge­führt wer­den muß.“
    „Über­trei­ben sie doch nicht, Paul.“
    „Sie wer­den schon se­hen.“
    Ei­ni­ge Ta­ge spä­ter rief Art Schir­mer bei Paul an. „Ich ver­su­che die­sen ver­damm­ten Tria­lin-Ka­ta­ly­sa­tor zu­sam­men­zu­krie­gen“, jam­mer­te er. „Mit der bio­lo­gi­schen Kie­sel­säu­re ha­be ich kei­ne Schwie­rig­kei­ten. In Ih­rem Pa­tent­an­trag schla­gen sie Kie­sel­gur oder Dia­to­mit vor, und da­von ha­ben wir et­was auf La­ger. Aber wo be­kom­me ich tie­ri­sche Asche?“
    Paul spür­te, wie ihm der Schweiß aus­brach. „Ma­chen Sie sie selbst. Neh­men sie ein paar Pfund Fleisch“, schlug er mit mat­ter Stim­me vor. Er wür­de jetzt Bil­lys Ver­wand­lung im Feu­er be­schrei­ben müs­sen. „Sa­gen wir, ein Stück Roast­beef, aus dem Su­per­markt, mit Kno­chen und al­lem Drum und Dran. Stop­fen Sie es in einen zu­ge­deck­ten Edel­stahl­be­häl­ter und stel­len Sie den über Nacht und bei ma­xi­ma­ler Hit­ze in den Bren­no­fen. Das bleibt na­tür­lich un­ter uns.“
    „Hat Se­ra­ne es auch so ge­macht?“
    „So ähn­lich“, ant­wor­te­te Paul hei­ser.
    „Dan­ke, al­ter Freund. Ich werd’s ver­su­chen.“
    Der Hö­rer war feucht, als Paul ihn auf die Ga­bel leg­te.
     
     
    „Man hört, daß Sie einen Pa­tent­an­trag zur at­mo­sphä­ri­schen Trial­in­her­stel­lung ein­ge­reicht ha­ben“, sag­te Kuss­man. „Das ist schön.“
    Sie sa­ßen in Marg­golds Bü­ro: Kuss­mann, Paul, Marg­gold, Tom Old­ham und Art Schir­mer.
    „Paul hat ihn am 22. Mai beim Pa­tent­amt re­gis­trie­ren las­sen“, er­klär­te Marg­gold. Er lä­chel­te knapp. „Ich ha­be Ih­nen am fol­gen­den Tag ei­ne Ko­pie zu­ge­schickt.“
    „Das Pro­blem ist nur“, mein­te Kuss­man, „daß ich, glau­be ich, be­rech­tigt war, den An­trag vor der Re­gis­trie­rung ein­zu­se­hen.“ Er sah Paul an. „Warum ha­ben Sie ihn mir nicht ge­zeigt, be­vor Sie ihn ein­reich­ten?“
    „Ich wuß­te nicht, daß Sie dar­an in­ter­es­siert wa­ren.“
    „Aber selbst­ver­ständ­lich war ich …“
    Marg­gold un­ter­brach ihn un­ge­dul­dig. „Einen Au­gen­blick, Fred. Sie ha­ben uns ge­be­ten, Se­ra­nes Bü­cher durch­zu­se­hen und nach Mög­lich­keit al­les re­gis­trie­ren zu las­sen, be­vor er uns ver­ließ. Sie ha­ben nichts da­von ge­sagt, daß Sie die ein­zel­nen Vor­gän­ge le­sen woll­ten.“
    „Stand die at­mo­sphä­ri­sche Tria­lin­pro­duk­ti­on in die­sen Bü­chern?“ frag­te Old­ham miß­trau­isch.
    „Ja“, ant­wor­te­te Paul kurz. „Al­ler­dings nicht so, wie Sie es sich vor­stel­len. Se­ra­ne hat die Er­fin­dung am Frei­tag, dem 19. Mai, vor­mit­tags ei­ni­gen von uns er­klärt. Ich ha­be das Kon­zept am sel­ben Tag in sein No­tiz­buch über­tra­gen.“
    „Aber Sie hat­ten nicht den Auf­trag,

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