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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte, als er de Mortaine das Schwert in die Brust gerammt hatte …
    Die Klinge war durch den Körper seines Gegners gefahren und hatte noch nicht einmal eine Schramme hinterlassen.
    Es war widernatürlich, und doch hatte es sich so vor seinen Augen zugetragen. Und jetzt das, dachte er düster. Geistesabwesend drückte er Ariana einen Kuss auf ihr Haar und versuchte ihre Angst durch die Wärme seiner Umarmung zu zerstreuen, während sich eine böse Vorahnung wie eine eisige Hand um sein Herz schloss.
    Verflucht, im Augenblick ergab nichts mehr einen Sinn. Weder die Vergangenheit noch die Gegenwart, in der er ständig auf der Flucht war und sich verstecken musste. Nichts kam ihm mehr richtig vor, wäre da nicht Ariana gewesen, die sich in der kalten Scheune an ihn klammerte. Sie war die Einzige, der er vertrauen konnte, sie war sein Licht in einer Welt, die von bösem, unerklärlichem Verrat durchzogen war. Er verfluchte sich, Ariana hierher, in diese Welt aus Albträumen, gebracht zu haben. Doch jetzt war es zu spät zum Umkehren. Sie waren beide darin verwickelt.
    »Denk nicht weiter an Silas de Mortaine«, flüsterte er, seinen Mund an ihrem seidigen Haar. »Denk nicht weiter darüber nach. Du bist jetzt in Sicherheit. Dafür bürge ich mit meinem Leben.«
    Mit sanfter Hand hob er ihr Kinn und beugte sich zu einem Kuss zu ihr hinab. Nur kurz streiften seine Lippen die ihren. Er wagte nicht, ihr näher zu kommen, obgleich er sich danach sehnte, sie nackt und willig unter sich zu spüren. Sie reagierte so liebreizend wie immer auf seine Liebkosung, vergrub ihre Finger in seinem Haar und drückte ihre weichen Rundungen gegen seinen muskulösen Körper. Ein Anflug von Enttäuschung lag in ihrem Blick, als er sich wieder von ihr löste.
    Sie streckte die Hände nach ihm aus, und er ergriff sie, um Küsse auf deren Innenflächen zu verteilen. »Es ist spät, und du hast einen harten Tag hinter dir. Morgen reiten wir zur Küste. Das wird ein anstrengender Ritt, aber wenn wir Glück haben, können wir bald nach England übersetzen. Du solltest schlafen, solange du Gelegenheit dazu hast.«
    »Ich will aber nicht schlafen. Ich fühle mich nicht sicher, wenn du nicht bei mir bist.« Sie streichelte seine bärtige Wange. »Bitte … , kannst du mich nicht in deinen Armen halten?«
    Diesen Wunsch konnte er ihr nicht abschlagen. Er umarmte sie wieder und hielt sie fest umschlungen. So standen sie eine Weile da, bis sie schläfrig wurde und ihr Kopf gegen seine Brust sackte, als die Erschöpfung ihren Tribut forderte. Sobald ihre Glieder schlaffer wurden, hob Braedon Ariana hoch und trug sie zu dem Strohlager, das als Nachtlager dienen sollte. Sacht bettete er sie auf seinen Mantel, legte sich neben sie und deckte sich und Ariana mit den Decken aus den Satteltaschen zu. Sie schmiegte sich an ihn, dann fiel sie in tiefen Schlaf, ohne ihn loszulassen.
    Mein Licht, dachte er und verzog die Lippen zu einem zufriedenen, wenn auch bittersüßen Lächeln, als er den Arm schützend um Ariana legte. Was war er doch für ein Narr, dass er dieser Frau gestattete, die Tür zu seinem Herzen aufzustoßen. Jetzt, da sie sein Leben in vielerlei Hinsicht erhellt hatte, drohte die Dunkelheit, die ihn nach der Trennung von Ariana erwartete, noch kälter und unerbittlicher zu werden.
    Asche und verkohlte Holzreste knirschten unter seinen Schritten, als Draec le Nantres in den Burgfried von de Mortaines Festung in Rouen vorgelassen wurde. Die Pechfackeln, die in eisernen Halterungen an den Wänden flackerten, konnten kaum die düsteren Schatten im Eingangsbereich vertreiben, in dem beißender Qualm und der Geruch von Schwefel vorherrschten. Draec le Nantres blickte zu Boden und wunderte sich über die Aschespur auf den Steinen, die der eifrige, unscheinbare Mann, der ihn hereingelassen hatte, gerade wegzufegen versuchte.
    »Du liebe Güte, du liebe Güte, was für ein Durcheinander, das sage ich Euch. Ein furchtbares Durcheinander.«
    Über Besen und Eimer gebeugt, das Haar wie die Mönche geschoren murmelte der Mann noch weitere Worte des Missfallens, als Draec an ihm vorbei auf die große Halle zuging, in der er zu erscheinen hatte. Am anderen Ende des riesigen Saals saß Silas de Mortaine auf einer Empore. Mit seinem frisierten goldenen Haar, erfrischt von einem Bad und in die edelste Robe aus Samt und Seide gekleidet starrte er Draec über die vor seinem Gesicht verschränkten Finger an. Flankiert wurde er von zwei massigen Rittern, die die Arme

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