Der Keller
beinahe einen Steifen gekriegt, als ich sie nur …«
»Hey.«
»Klar, ‘tschuldige. Nichts für ungut. Wenn du Fotos von ihr willst, dann mache ich welche. Sollen es Nacktfotos sein?«
»Red kein Blech. Ich will nur ein paar gute Schnappschüsse. Frag sie um Erlaubnis, mach die Bilder heimlich, mir egal. Aber du musst mich unter allen Umständen da raushalten. Tu so, als würdest du die Bilder für dich machen, okay?«
»Null Problemo.«
»Am besten gehen wir nicht zusammen rein. Ich gehe vor, und du wartest ungefähr eine halbe Stunde, bevor du die Fotos von Dana machst. Sobald du fertig bist, treffen wir uns vor dem Haus wieder und sehen uns mal in der Stadt um. Vielleicht gibt’s hier ja so einen Schnellentwicklungsdienst. Morgen früh sollten wir die Bilder auf alle Fälle haben.«
»Schon möglich«, sagte John und nahm einen Schluck Cola.
»Sobald ich die Bilder habe, kriegst du die restlichen fünfzig Mäuse und kannst dir ein Ticket für die Mitternachtsführung kaufen.«
John nickte zufrieden. Dann runzelte er die Stirn. »Und wenn sie bis dahin ausverkauft ist?«
»Kannst du nicht noch eine Woche bleiben?«
John rümpfte die Nase. »Ich weiß nicht so recht, Mann. Eine Woche ist ‘ne lange Zeit, wenn man völlig abgebrannt ist. Wieso kaufst du das Ticket nicht jetzt und behältst es, bis du die Bilder hast? Was meinst du? Wenn was schiefgeht, kannst du es ja weiterverkaufen. Scheiße, wahrscheinlich noch mit Gewinn.«
Owen wollte diese Fotos wirklich gerne haben.
»Okay«, sagte er. »Abgemacht.«
»Das wirst du nicht bereuen, Alter. Super! Ich werd ein paar echt heiße Fotos für dich schießen.«
Sobald sie fertig gegessen hatten, schlenderten sie zur Ticketbude zurück. Owen wartete, während John mit Sharon redete und dann zum Schalter ging. Kurz daraufkam er mit dem roten Ticket in der Hand zurück und wechselte wieder ein paar Worte mit Sharon. Sie schien sich darüber zu freuen, dass er eine Karte bekommen hatte.
»Gut, dass wir nicht gewartet haben«, sagte er zu Owen und wedelte mit der Eintrittskarte herum. »Das war das letzte Ticket.«
Dann ist er Nummer dreizehn.
»Schwein gehabt«, sagte Owen.
»Mann, heute ist echt mein Glückstag! Ich würde dich am liebsten umarmen und abküssen, aber dann denken die Leute womöglich, wir wären schwul.«
Owen versuchte zu lächeln. »Das wäre nicht so gut«, sagte er und streckte die Hand nach der Eintrittskarte aus.
»Ich kriege sie, sobald du die Bilder von Dana hast, okay?«, sagte John und reichte ihm die Karte.
»Genau.« Owen steckte sie zu seiner eigenen in die Brusttasche. »Ich gehe jetzt rein. Du kannst ja im Souvenirshop warten oder so.«
»Vielleicht schnappe ich mir noch einen Burger. Hast du noch ein bisschen Kleingeld?«
»Klar.« Owen gab ihm zehn Dollar. »Damit solltest du dich eine Stunde lang beschäftigen können.«
»Eine Stunde ? Gut, du bist der Boss.«
Während John zur Imbissbude eilte, ging Owen zu Station eins zurück, drückte auf den Startknopf, sah zu Gus auf und hörte sich Janices Geschichte dazu an.
Nachdem er sich Ethel angesehen hatte, ging Owen die Treppe hinauf und hielt Ausschau nach Dana. Sie war nirgends zu sehen.
Keine Angst, sagte er sich. Sie wird schon gleich wieder auftauchen.
Er besuchte Station drei, verließ Lilly Thorns Schlafzimmer und machte sich auf den Weg zu Station vier. Gestern hatte Dana neben der Tür zum Speicher gestanden.
Jetzt standen dort nur einige Touristen, die die Treppe hinaufspähten.
Aber keine Dana.
Wo ist sie nur?
Dann sah er sie.
Sein Herz machte einen Satz.
Sie stand vor dem Schlafzimmer der beiden Jungen, nickte und lächelte vorbeigehenden Besuchern zu.
Das Schlafzimmer war Owens nächste Station.
Er musste also an ihr vorbeigehen!
Sofort hatte er das Verlangen, sich umzudrehen.
Jetzt sei nicht so ein verdammter Feigling, sagte er sich. Geh weiter, verhalte dich ganz unauffällig. Sie weiß ja nicht, was ich für sie empfinde. Für sie bin ich nur ein weiterer Besucher.
Langsam umrundete er einige Leute und versuchte, Dana dabei nicht anzusehen.
Doch als er sich der Tür näherte, trafen sich ihre Blicke.
»Morgen«, sagte Dana.
»Hi.«
»Schon wieder hier?«
Sie erinnert sich an mich!
Er nickte und wurde puterrot.
»Wo ist denn Ihre Freundin?«, fragte sie.
Owen nahm die Kopfhörer ab. »Meine Freundin?«
Na toll.
»Die junge Frau, die gestern bei Ihnen war«, sagte Dana.
»Ach, die.«
Ich will sie nicht anlügen. Nicht
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