Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)
lösen und ihn wegsch i cken.
Lucius spürte, hoffte, dass noch nicht alles verloren war. Auch er wagte keine Regung, aus Angst, Agnar könnte sich vollends a b wenden und gehen. Das Schweigen lag bleiern zwischen den beiden Mä n nern. Keiner sah eine Möglichkeit, die Situation zu beenden.
Da öffnete sich leise die Tür, die Sklavin kam mit einem schweren silbernen Tablett zurück. Mit g e senktem Blick glitt sie zum Tisch, tauschte die leere Karaffe gegen eine volle aus und stellte einen zweiten Becher dazu. Sie nahm die leere Kanne auf das Tablett und ging genauso lautlos zur Tür, wie sie hereingekommen war.
Als sie an Lucius vorbei glitt, hielt er sie am Arm fest. Fragend sah sie ihn an. Auch Agnar sah Lucius verblüfft in die Augen. Der hielt seinen Blick fest und schob ihm das Mä d chen zu.
Einen Moment lang zögerte Agnar, dann ve r stand er, welches Spiel Lucius ihm hier vorschlug. Im selben M o ment entschied er, dass er es mitspielen würde. Den Blick weiter in den von Lucius getaucht, fasste A g nar die Magd an der Schulter, nahm ihr mit der anderen Hand das Ta b lett ab und schob es auf den Tisch. Ohne die Augen von Lucius abzuwenden, stre i chelte er der Magd über den Rücken und streifte mit den Lippen über ihre Hal s beuge. Sie wandte sich halb um, unsicheren Blickes ihren Herrn suchend. Lucius machte eine knappe Han d bewegung, die genügte, ihren geringen Widerstand zu ersticken. Agnar fasste ihr Kinn und dre h te sie zu sich. Er nahm ihre Hand, legte sie auf seine Brust, führte sie von dort zu seinem Hals und ließ sie durch sein Haar streichen. Dann ließ er ihre Hand los und stand schwe i gend mit leicht ausgebreiteten Armen und geschlossenen Augen. Das Mä d chen sah fragend zu Lucius, der schwer atmend am Tisch lehnte. Auf sein Zeichen löste sie den Gürtel von Agnars Tunica und half ihm, sich das G e wand über den Kopf zu ziehen. Sie trat etwas zur Seite, und wieder wa n derte ihr fragender Blick zu ihrem Herrn, als sie die schweren goldenen Spangen sah, die die Oberarme Agnars umschlossen. Doch Luc i us, der sich an der Tischkante festhielt, hatte nur Augen für den Mann vor sich. Seine Ähnlichkeit zu den Reitern am Pass ließ ihn schaudern. Agnars Körper hatte dieselben sehnigen, ha r ten Formen, doch seine schmalen Gelenke und die ma r morweiße Haut verrieten seine arist o kratische Herkunft. L u cius Erregung zwang ihn, sich vom Tisch zu lösen und näher zu treten. Agnar erwachte wie aus einem Traum. Mit einer raschen Bewegung zog er das Mädchen an sich, schob sie wie einen Schild zw i schen sich und Lucius, der mit einer beschwichtigenden Geste zurüc k wich. Wieder trafen sich ihre Blicke. Agnar glitt auf eine Liege, zog das Mä d chen auf sich und schob ihr Gewand hoch, um sich mit ihr zu vereinigen. Dann schloss er die Augen und bog mit einem Seufzen seinen Oberkörper zurück. Luc i us wagte es nun, näher zu kommen und vor der Li e ge in die Knie zu sinken. Die Erregung schnürte ihm die Kehle zu. Seine Augen tranken jede Ei n zelheit von Agnars Körper. Die weiße Haut, der leichte Flaum, der sie übe r zog und die Narben, die Lucius fast auf seiner eigenen Brust brennen fühlte. Schon wollte er die Hand ausstr e cken um ihn zu berühren, als Agnar sich ihm erneut en t zog. Er hatte das Mädchen mit festem Griff an den Hü f ten gepackt und sich vorsichtig zurückgezogen. Dann schob er sie auf die Li e ge und glitt über sie, um erneut in sie einzudringen. Doch bereits nach wenigen Bewegu n gen musste er wieder i n nehalten. Um Fassung ringend, stützte er sich auf und verharrte bewegungslos, den Kopf zwischen die Schu l tern gebeugt und schwer atmend. Die Hände des Mä d chens berühren nur leise seine Flanken. Auch sie wagte keine Bewegung, um ihm den Aufschub zu ermöglichen, um den er kämpfte. Lucius’ Blicke tast e ten über den Rücken und folgte den kn o chigen Schultern zu den Armen, deren Muskeln sich u n ter den goldenen Armringen a n spannten. Zwischen den geschwungenen Linien der Schulterblätter zeichnete sich die Reihe der Ha l swirbel ab, die den Nacken entlang bis zum Ansatz des kurz g e schnittenen Haars führten. Eine feine Schicht Schweiß ließ die Haut glänzen.
Durch die Schleier seiner Erregung sah Lucius di e ses Bild plötzlich wie in unter einer anderen Beleuchtung. Aus einem Winkel seines Gedächtnisses tauchte eine Eri n nerung auf und legte sich über das Bild vor seinen Augen. Er sah den schweißna s sen Nacken Agnars wieder vor
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