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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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Bewegung mit der rechten Hand, drehte sich auf dem A b satz um und verschwand mit heftig kla p pernden Sandalen ins Innere des Hauses.
    Trebatius blickte ihr verwundert nach. Nac h dem das Geräusch ihrer Schritte verklungen war, ordnete er seine Gedanken neu und kam zu dem Schluss, dass die Sache vielleicht doch nicht so verfahren war, wie er zunächst gedacht hatte. Schon fast wieder vergnügt nahm er sich vor, ganz einfach einen Versuch zu wagen. Er rief den Haushofme i ster und befahl ihm, dem neuen Leibwächter sein Lager zu zeigen. Für Timaios befahl er eine Ka m mer zu räumen, in der der Dichter bis auf weiteres unter Hausarrest gestellt sein würde. Dann folgte er seiner Ga t tin, um diese, falls nötig, zu beruhigen und die Wogen ihres Zorns zu glätten, bevor sie sich zu einer Sturmflut aufschaukeln konnten.
    Als Trebatius zum ersten Male mit seinen beiden neuen Leibwächtern auf dem Forum erschien, so r gte er für eine noch größere Sensation, als er gehofft hatte. Der tie f schwarze Nubier und der weißhäutige Barbar überragten ihn um Haup t eslänge, doch nicht nur ihn, sondern fast alle, die sich auf dem Forum versammelt hatten, um i h ren pol i tischen Interessen Ausdruck zu verleihen. Es dauerte eine Weile, bis man den Barbar als den Gladiator identifiziert hatte, der vor geraumer Weile unter so b e eindruckenden Umständen von Sulla freigelassen worden war. Trebatius sonnte sich im Glanze seiner Entdecku n gen. Fast alle seine Freunde spr a chen ihn neidvoll auf seine spektakuläre Eskorte an und einige besonders Int e ressierte gi n gen sogar so weit, dem einen oder anderen der beiden in die Haut der Unte r arme zu kneifen, um die Struktur zu prüfen. Trebatius nahm sich vor, sich die beiden als eine Art Feiertagseskorte zurückz u halten, um den Effekt nicht allzu schnell abzu n utzen. So kam es, dass Agnar für die gute Bezahlung, die er für seine Dien s te erhielt, herzlich wenig zu tun hatte. Er freundete sich ein wenig mit seinem Kollegen dem Nubier an, der ihm seine L e bensgeschichte erzählte. Noch als Knabe sei er aus seinem Heimatland geflüchtet, da er von seinen Eltern dazu ausersehen war, als Verschnittener an den Palast des Königs verkauft zu werden und so das Ans e hen der Familie zu heben. Er war Richtung Mittelmeer gefl o hen, und nachdem er in der Wüste beinahe krepiert wäre, in die Hände von wilden Beduinen geraten. Dort hätte er sich allerdings durch seine Stärke und sein G e schick im Umgang mit Falken behauptet, und erst einige Jahre später hätte er den Stamm verlassen, um nun en d lich das Meer zu sehen. Kaum sei er aber in einer schmutz i gen Hafenstadt angekommen, so hätten ihn die Weiber eines schlechten Freudenhauses betäubt, die im Vernehmen mit einigen Menschenhändlern standen, an die sie ihn auslieferten.
    „Danach wurde ich noch zweimal versteigert, und schließlich kam ich nach Rom. Den Gö t tern sei Dank, dass Trebatius einen Narren an mir gefressen hat! Wer weiß, ob es mich sonst nicht in die Bergwerke oder gar in die Arena verschlagen hätte.“
    Agnar nickte verständnisvoll. Der Nubier übte einige grimmige Grimassen, um als Begleitschutz attraktiv z u bleiben. Ansonsten war er die meiste Zeit von einem so schweren Heimweh nach jenem Land geplagt, in dem er hätte entmannt werden so l len, dass er oft tagelang in trübseligen Gedanken befangen auf seiner Pritsche lag.
    Die erste Zeit saß Agnar ebenfalls in der Kammer auf der Pritsche und wartete darauf, dass man ihn zum Dienst rief. Nach einiger Zeit fand er allerdings heraus, dass die Einteilung zum Dienst bereits am Morgen vom Hau s hofmeister herausgegeben wurde. Wenn dieser ihm keine Anweisungen gab, konnte er davon ausgehen, dass er den Rest des Tages nicht gebraucht werden würde. Da er die Schwermut seines Zimmergenossen als ansteckend em p fand, begann er damit, nach der Morgenbespr e chung das Haus zu verlassen. Doch nicht nur die Trübseligkeit se i nes Zimmergenossen trieb ihn d a von, auch der Gedanke an die Aufgabe, die Odin auf seine Schultern gelegt hatte, führte zu einer Unruhe, die er nur durch ständige Bew e gung im Griff behalten konnte.
    Umsonst beruhigte er sich selbst, dass er im M o ment keinen Angriffspunkt hätte - sollte er vielleicht ein Schwert schwingend durch die Gassen Roms rennen? Ein völlig abwegiger Gedanke, lieber wollte er warten, bis er eine Situation fände, in der er handeln könnte. Trot z dem fühlte er sich unter Druck gesetzt, insbeso n dere, da

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