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Der Koenig von Rom

Der Koenig von Rom

Titel: Der Koenig von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giancarlo de Cataldo
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Welten. Sie hatten auf den ersten Blick erkannt, woher Giada stammte.
    – Bemüht euch, ihr zu gefallen, wir gehen nämlich miteinander.
    Die Frau des Freundes ist heilig, über die Frau des Freundes lästert man nicht. Die Frau des Freundes akzeptiert man, und aus. Die Frau des Freundes ist deine Schwester, deine Mutter, deine Tochter. Die Frau des Freundes ist nicht einmal eine Frau. Die Frau des Freundes ist die heilige Muttergottes.
    Sie sahen sich ein paar Augenblicke lang an, dann zuckte Dandi mit den Schultern und senkte den Blick. Überhaupt nicht überzeugt.
    Bufalo hob das Gesicht vom Teller, gab einen zufriedenen Rülpser von sich und sagte:
    – Er hat was mit ihr vor, Dandi.
    – Was redest du da? Wer?
    – Libanese. Dandi, ich sage dir, dass Libano mit dem Mädel was vorhat.
    Dandi starrte ihn mit aufgerissenen Augen an.
    Der Kellner entkorkte den Champagner.
    Libanese schenkte sich und den anderen ein. Er stimmte weder zu, noch leugnete er. Bufalo überraschte ihn immer wieder. Manchmal kam er ihm wie ein Verrückter vor, doch dann erschien er ihm wieder wie ein Genie.
    Auf der Damentoilette bot Ulla Giada derweil einen Zug an, während Rossella an ihren Titten rumfummelte.
    – Koks?
    – H. Heute Abend bin ich etwas nervös.
    – Nein danke, Heroin mag ich nicht.
    – Hast du es überhaupt schon mal probiert?
    – Vielleicht ein anderes Mal. Danke.
    – Wie du meinst, meine Schöne.
    Ulla legte den Stoff auf das Waschbecken, rollte einen Zehntausenderschein zusammen und sniefte das Zeug in einem Zug. Rossella hängte sich bei Giada ein.
    – Sag mal, was für einen Beruf hast du?
    – Ich studiere.
    – Aber dein Freund hat dir nicht gesagt …
    – Libanese?
    – Genau.
    – Wir gehen nicht wirklich miteinander.
    – Aber ins Bett gehst du schon mit ihm, oder?
    – Das ist wohl meine Sache.
    – Nun komm schon, wir sind hier unter uns.
    – Ja, ich war mit ihm im Bett.
    – Sehr gut. Und dein Freund, der gar nicht dein Freund ist, obwohl du mit ihm ins Bett gehst, hat dir nicht gesagt, dass man sich ordentlich anzieht, wenn man ausgeht?
    – Wieso, bin ich deiner Meinung nach schlecht angezogen?
    – Natürlich. Schau dich an. Flache Schuhe, Jeans, noch dazu weite Jeans, und dann dieses T-Shirt mit der Aufschrift „Ich gehöre mir“ … Glaubst du, das interessiert jemanden?
    Giada empfand eine Mischung aus Faszination und Abscheu. Mit solchen Frauen hatte sie noch nie etwas zu tun gehabt. Ulla war eine fade Blondine, die nur ihre Titten im Kopf hatte. Rossella, eine Brünette, die die Spuren der Zeit mit zentimeterdicker Schminke zuzukleistern versuchte. Diese Frauen waren ganz anders als ihre Freundinnen aus der Frauengruppe, als die Genossinnen vom Kollektiv. Verglichen mit diesen beiden war sogar ihre Mutter eine Leuchte. Rossella zuckte mit den Achseln.
    – Tja, auch Libanese ist ein ungehobelter Klotz … im Gegensatz zu Dandi. Der hat Klasse.
    Rossella senkte die Stimme, ihr Ton wurde vertraulich.
    – Den darfst du dir nicht durch die Lappen gehen lassen. Im Augenblick hat er eine Schwäche für die Idiotin da, flüsterte sie und zeigte auf Ulla, die mit geschlossenen Augen vor sich hin summte, weil das Heroin gerade voll eingefahren war.
    – Aber das wird nicht lange dauern. Dandi ist im Bett eine Wucht … und er zahlt gut.
    – Er zahlt?
    – Ja, er zahlt, mein Liebe, Geld, Kröten … du wirst mir doch nicht erzählen, dass du gratis mit den Männern ins Bett gehst. Eine wie du, bei den Männern, die du kennst … für eine schnelle Nummer könntest locker einen Hunderter verlangen.
    – Darüber hab ich eigentlich noch nie nachgedacht, Rossella.
    – Dann solltest du es schnellstens tun. Die Männer haben ja nur eines im Kopf. Los, gehen wir jetzt … Ulla, Schätzchen, wach auf, bevor uns die Polente auf die Pelle rückt.
    Als sie wieder auf die Terrasse hinausgingen, stand Dandi auf, verbeugte sich höflich vor ihr, und rückte ihr den Stuhl zurecht, damit sie sich bequem hinsetzen konnte. Sie wollte gerade Platz nehmen, als Libanese ihr den Arm um die Schultern legte.
    – Wir gehen, Jungs.
    Giada bemerkte, dass Bufalo sie beobachtete. Der Junge hatte irgendetwas Grausames an sich.
    – Ja, gehen wir, sagte sie fröstelnd.
    An diesem Abend lernte sie viele neue Dinge kennen. Er nahm sie mit in die Mansarde in Trastevere.
    Nachdem sie miteinander geschlafen hatten, fiel Libanese in einen tiefen Schlaf.
    Giada war unruhig. Sie bekam keine Luft. Derart enge Räume war sie nicht

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