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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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unterirdischen Unterschlupfs beinahe greifbar war. »Eine Behandlung ist augenblicklich nicht ratsam.«
    »Ich erinnere mich, Sie schon mal gesehen zu haben«, fuhr die tiefe, besänftigende Stimme des größeren Droiden fort. »In Jabbas Palast.« Der Lichtstrahl der Handlampe huschte über ihr Gesicht. »Sie gehörten zum Unterhaltungsprogramm.«
    »Ich war.« Sie warf einen Blick über die Schulter auf den immer dunkler werdenden Eingang des Schlupflochs, um sich davon zu überzeugen, dass sich niemand näherte, dann wandte
    sie sich wieder den beiden Droiden zu. »Das war mal.«
    »Oh?« Hinter den optischen Rezeptoren des Droiden schien ein prüfender strenger Blick aufzutauchen. »Und was sind Sie dann?«
    »Ich. ich weiß es nicht.«
    »Name?«, mischte sich der kleinere der beiden Droiden ein. »Funktion?«
    »Man nannte mich. Jabba nannte mich Neelah.« Sie zog die Stirn kraus. Irgendetwas, eher die Abwesenheit einer Erinnerung als etwas, das sie sich ins Gedächtnis hätte rufen können, sagte ihr, dass dies nicht ihr richtiger Name war. Der Name ist eine Lüge, dachte sie. »Aber... so hat man mich dort genannt...«
    »Es gibt schlimmere Namen.« Der größere Droide versuchte sie mit aufmunternd heller Stimme zu trösten. »Man denke nur an meinen eigenen Subidentitätskode.« Seine komplizierte Hand deutete auf eine Anzeige an der Vorderseite seines dunklen, metallisch glänzenden Körpers. »SHL1-B. Die meisten intelligenten Lebewesen können es nicht einmal richtig aussprechen. Er hier hat da schon mehr Glück gehabt.«
    »1e-XE.« Der kleinere Droide fuhr ein Modul zur Verabreichung von Medikamenten aus und tappte damit sachte auf ihren Handrücken. »Bekanntschaft. Vergnügen.«
    Die wollen mich bearbeiten, dachte Neelah. Sie wusste genug über Medidroiden - woher eigentlich? -, um sich der besänftigenden Wirkung bewusst zu sein, die sie bei ihren Patienten erzielen konnten. Betäubungsstrahlen. Sie spürte ein schwaches Magnetfeld, das auf die Neuronen in ihrem Kopf abgestimmt wurde und einlullende Endorphine freisetzte.
    »Schluss damit!«, knurrte sie. Sie schüttelte den Kopf und be-
    freite sich so von der Beeinflussung durch die Droiden. »Das brauche ich auch nicht. Nicht jetzt.« Neelah ballte eine Hand zu einer kleinen, aber wirkungsvollen Faust und holte aus. »Wenn's sein muss, verpasse ich euch gerne noch ein Ding.«
    Das Magnetfeld erlosch so plötzlich, als hätte jemand eine Taschenlampe abgeschaltet. »Wie Sie wünschen«, sagte SHL1-B. »Wir versuchen nur, Ihnen zu helfen.«
    »Ihr könnt mir helfen, wenn ihr mir sagt, wo er ist.« Die Wunde in ihrem Gesicht loderte einmal mehr auf, doch sie schenkte dem keine Beachtung.
    »Wer?«
    Sie wies mit einem Nicken auf die Sicherheitsluke. »Der Kopfgeldjäger, dessen Versteck das hier ist.«
    »Dengar?« Eine von SHL1-Bs Metallhänden deutete auf den Zugang zu dem Schlupfloch hinter ihr. »Er ist wieder in Jabbas Palast.«
    »Vorräte«, bemerkte 1e-XE. »Verschiedene.«
    »So ist es.« SHL1 -B öffnete ein kleines Fach, das an einer Seite seines Körpers angebracht war. »Er hat uns mit allem, was wir brauchen, hierher geschickt. Wie sie sehen, Antibiotika, Stoffwechselbeschleuniger, steriles Wundgel.«
    »Schön.« Neelah unterbrach die Aufzählung der Gegenstände in dem Fach. »Und Dengar ist immer noch im Palast?« SHL1-Bs Kopfteil nickte. »Er sagte, dass er nach einem von Jabbas Geheimlagern mit Genussmitteln von anderen Welten suchen wollte. Das kann allerdings eine Weile dauern, denn der Palast ist von den ehemaligen Angestellten des Hutts furchtbar auf den Kopf gestellt worden.«
    »Chaos.« 1e-XE drehte den Kuppelkopf seines zylindrischen Körpers hin und her. »Widerwärtig.«
    Sie hatte keine Zeit, ihre Entscheidung lange zu bedenken. »Öffnet die Luke«, befahl Neelah und deutete auf die magnetisch versiegelte Scheibe, an deren Anzeigetafel immer noch die kodierten Ziffern blinkten. »Ich will da rein.«
    »Aber Dengar hat uns gesagt, wir sollen.« Der größere der beiden Droiden erkannte den Blick in Neelahs Augen. »Schon gut, schon gut, ich mache ja auf.«
    Der Gang auf der anderen Seite der Luke fiel in einem Winkel von annähernd fünfundvierzig Grad ab. Als Neelah sich mit den beiden Droiden, die hinter ihr klapperten, an den Abstieg machte, spürte sie einen Anflug von Platzangst über ihren Rücken kriechen. Die Dunkelheit und die dicke, stehende Luft erinnerten sie an den Tunnel, durch den sie auf der Flucht aus

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