Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller
sagte Scarlett leise von hinten und hielt dabei die Pistole in der Hand.
Resigniert hörte der Indianer auf, über den Balken zu kriechen.
Spann schloss die Lücke zwischen ihnen und streckte die Hand aus, um seinen Fuß zu packen. Plötzlich stieß ein heftiger Tritt ihre Hand zur Seite. Der in die Enge getriebene Mann stieß sich mit einem Ruck von dem Balken ab und purzelte ins Wasser. Als er ins Wasser klatschte, spritzte es nach oben und durchnässte die Frau.
»Verdammt!«, schimpfte Spann erneut, füllte ihre Lunge mit Luft und sprang hinter ihm her.
Oben auf dem Pier stand Rick Scarlett und wartete darauf, dass die beiden Köpfe auftauchten. Er hatte ganz sicherlich nicht die Absicht, sich den beiden Schwimmern in der Mittagsstunde anzuschließen, sondern zog es vor, oben zu warten, wo es trocken war. Dann schoss ihm plötzlich durch den Kopf, dass dann Spann die Verhaftung durchführen würde. Dass ihr die Ehre zufallen würde, wenn dabei etwas Wichtiges herauskam. Du großer Gott!, dachte Scarlett. Dann sticht sie mich wieder aus.
»Verdammt!«, sagte der Mann laut, und dann kroch auch er unter den Pier und ließ sich ins Wasser fallen.
Das Timing war perfekt. In dem Augenblick, in dem der Indianer auftauchte, um Luft zu schnappen, landete Scarlett mit seinen Uniformstiefeln auf ihm. Der Indianer ging wieder unter. Er sackte zu einem Ball zusammen und würgte den letzten Rest Sauerstoff heraus. Als er wieder auftauchte, sprühte er Wasser, keuchte und stöhnte. Als sie ihn aus dem Wasser zerrten, war ihm jede Lust zu kämpfen vergangen.
Scarlett ließ die Handschellen zuschnappen, während Spann ihn abtastete.
»Jesus, Blondie!«, rief der Indianer, als er die Frau erkannte. »Dich hätte ich nie für einen Bullen gehalten!«
»Die Welt will betrogen sein«, sagte Spann und zog ihm einen seiner Stiefel herunter. Als sie ihn umkippte, fiel ein roter Ballon heraus.
»Du hast da etwas fallen lassen«, sagte sie und hielt das Heroinpäckchen in der Hand.
»Das sehe ich zum ersten Mal. Das habt ihr mir untergeschoben.«
Scarlett knöpfte das Hemd des Mannes am rechten Handgelenk auf und schob den Ärmel zum Ellbogen hoch. Die dort sichtbare Spuren der Nadeleinstiche waren fast 20 Zentimeter lang. Die Venen waren schon lang verschwunden, hatten sich nach unten in Richtung auf den Knochen zurückgezogen, um den unablässigen Stichen der Nadel auszuweichen.
»Ich will einen Anwalt«, sagte der Indianer. Dann fing er zu frösteln an.
»Und ich will Informationen«, erwiderte Katherine Spann darauf.
Während sie das sagte, musterte sie den mit Handschellen gefesselten Mann. Seine Pupillen sahen nicht wie Stecknadelköpfe aus, also hatte er in letzter Zeit nicht gedrückt. Sein Körper fing jetzt an, sich ruckartig zu bewegen, als ob ihn seine Kleider juckten. Sie wusste, dass das Gefühl von Wasser auf der Haut für einen Süchtigen unangenehm war und dass Junkies aus diesem Grund nur ungern ein Bad nahmen. Die Nase des Indianers fing an zu laufen und er begann trotz der kühlen Luft zu schwitzen. Sie schloss daraus, dass die Junk-Uhr des Mannes allmählich ablief. Und dass sie bald stehen bleiben würde.
Cops wissen, dass Süchtige Angst vor der Zeit haben. Weil die Zeit dazu führt, dass sie zu zucken anfangen und nicht wissen, wo sie hin sollen. Die einzige Flucht vor der äußeren Zeit ist ein weiterer Stich der Nadel.
Jetzt brauchen wir bloß zu warten, dachte sie, selbst fröstelnd.
»Mir ist kalt«, sagte Scarlett. »Bringen wir diesen Kerl aufs Revier.«
Der Indianer zitterte, begann total die Kontrolle über sich zu verlieren. »Oh, meine Haut«, flüsterte er.
Spann warf beiläufig einen Blick auf die Uhr und fragte sich, ob das Wasser sie vielleicht ruiniert hatte. »Ich warte«, sagte sie.
»Fffff-fuck you!« Aber der Mann hatte das kaum gesagt, als ihn ein Magenkrampf nach vorne sacken ließ.
»Mach’s dir doch leicht. Sag uns zuerst deinen Namen.«
Der Indianer sagte nichts.
»Sag mir, was ich wissen will, und ich lass dich fixen, ich versprech’s dir.«
»Jjjjjj-ja, klar«, sagte der Mann. »Die Wwww-Welt www-will betrogen werden. Fuck you .«
»Das ist mein Ernst«, sagte Spann und ließ das rote Bündel vor seiner Nase baumeln.
Der Indianer fuhr zurück und sah ihr in die Augen. »Wwww-was wollt ihr?«, fragte er. Der Entzug setzte sichtlich ein.
»Wo finden wir John Lincoln Hardy, diesen schwarzen Macker, mit dem ich dich gesehen habe?«
»Fuck you!«, schimpfte der
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