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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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spüre ich trotzdem immer noch.«
    »Schuld, woran? An ihrem Tod? Dass du lebst? Schuld wegen der Karten, die das Schicksal dir ausgeteilt hat? Robert, du musst lernen, dir gegenüber nachsichtiger zu sein. Es war nicht deine Schuld! «
    »Wirklich nicht, Genny? Ich glaube schon. Wenn ich kein Polizist gewesen wäre, wäre es nie passiert.«
    »Wenn du nicht Polizist gewesen wärest, wärest du nie hinter die Bühne gekommen. Und hättest sie nie kennengelernt. Und wenn du sie nicht kennengelernt hättest, hättest du nie das Kind und all die Freude erlebt, die dieses Kind dir geschenkt hat. Mag sein, dass es nur eine kurze Zeit war, aber, Robert, es war es wert. Ich weiß das. Und du weißt es auch. Außerdem, wenn du nicht Polizist gewesen wärest, hätte auch ich dich nie kennengelernt. Was wäre ich dann? Kannst du mir darauf eine Antwort geben?«
    »Du wärest nicht mit einem Mann zusammen, der die Vergangenheit nicht vergessen kann.«
    »Ich wäre nicht mit dir zusammen, Liebster. Und das ist alles, worauf es ankommt.« Und dann flüsterte sie ganz leise – sagte sie es wirklich? –, flüsterte dem Feuer zu: »Oh Gott, ich würde mein Leben darum geben, wenn ich dir noch ein Kind schenken könnte.«
    »Ich weiß«, sagte er sanft und nahm sie in die Arme.
    Dann saßen sie lange da und sahen in die Glut. Rote, orange, gelbe Funken tanzten heiß vor ihren Augen.
    »Genny«, sagte er schließlich. »Das ist dir gegenüber nicht fair.«
    Sie drehte sich um und sah ihn an, ihre Stirn runzelte sich. »Glaubst du nicht, dass eigentlich ich entscheiden sollte, was mir gegenüber fair ist?«, sagte sie dann.
    »Natürlich, es ist nur …«
    »Es ist nur, dass du glaubst, dass du meine Jugend ausnutzt. Du glaubst, Chéri, vor mir würde eine Welt voller Erfahrungen liegen, eine Welt, der ich später nachtrauern werde, wenn ich sie jetzt nicht auskoste. Du machst dir große Sorgen, du würdest mich als eine Art Krücke benutzen. Du glaubst, dass du Kate und Jane vergessen musst, um mir gegenüber fair zu sein und mir die Art Liebe zu geben, die ich brauche. Und das kannst du nicht und deshalb glaubst du, unfair zu sein. Habe ich das richtig erkannt?«
    Sie streckte die Hand aus, berührte sein Gesicht und erwärmte ihn mit ihren Augen. »Glaub mir, Robert, es tut mir gut, dass du dich an sie erinnerst. Bitte versuche, dich und mich aus meinem Blickwinkel zu sehen. Ich bin nie einem Mann oder einer Frau begegnet, die mit nur einem anderen Menschen völlige Befriedigung finden konnten – physisch, mental, emotional. Alle Wahrscheinlichkeit spricht dagegen: Wir entwickeln uns alle ganz unterschiedlich. Und doch scheinen wir alle dasselbe zu wollen. Wir wollen in einer Beziehung oder einer Ehe jemand ganz Besonderen finden. Später sind wir dann desillusioniert und sehen uns nach jemand anderem um – vielleicht für ein sexuelles Abenteuer, vielleicht auch nur, um zu reden. Selbst diejenigen, die sich nie losreißen, auch die hören nie auf, daran zu denken.
    Also, ich glaube, ich bin da anders. Ich hatte solches Glück, dass ich in der Frauenbewegung erwachsen geworden bin. Ich konnte eine Freiheit ausleben, die vor mir niemand hatte. Und ich habe sie ausgelebt. Ein Job. Männer, viele Männer, und eine Menge Selbstachtung.
    Der Job und die Gleichheit, die werde ich nie aufgeben. Aber die Männer, das hat aufgehört. Einfach rumzuvögeln macht einen zur Schlampe, ob man nun ein Mann oder eine Frau ist. Der Nutzen meiner Freiheit war, dass ich das alles losgeworden bin. Männer sind für mich kein Problem. In der Beziehung hatte ich immer Glück – und vielleicht ist das der Grund, weshalb ich tief in meinem Herzen wusste, dass ich nur einen will. So ist das eben, Robert. Und, Baby, dich will ich.«
    Sie sah ihn mit der Andeutung eines sehr verführerischen Lächelns an.
    Und dann löste sie sich, ohne ein weiteres Wort zu sagen, langsam aus seinen Armen. Er erinnerte sich, wie sie im schwachen Schein des Feuers vor ihm aufstand, erinnerte sich daran, wie er ernsthaft dachte, Genny, im Vergleich zu dir bin ich blind, erinnerte sich, wie sie ihren Rücken straffte, sich breitbeinig vor ihn stellte, nach dem obersten Knopf ihrer Bluse griff, einen langen, erotischen Augenblick lang innehielt, ehe sie …
    »Ich glaube, ich habe gefunden, wovon du gesprochen hast«, sagte Genevieve am anderen Ende der Leitung. »Das Ritual der Hamatsa. Hör dir das an!«
    Robert DeClercq schob sich seinen Notizblock zurecht.
    »Es scheint,

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