Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White

Vom Netzwerk:

das musste, ihn weiterreden lassen musste, damit er ruhig blieb.
    »Und dann haben Sie Lily auch noch getötet – weil sie Sie nicht liebte?«
    »Nein«, blaffte er, und Phoebes Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. »Das Problem war, dass sie anfing, es herauszufinden.«
    »Was herauszufinden?«
    »Dass ich Trevor getötet hatte«, sagte er, jetzt sogar noch heftiger. »Was denn sonst, verflucht nochmal?«
    »Okay, ich habe es verstanden«, sagte Phoebe. Sie befahl sich, langsam zu atmen, gegen ihre Angst anzukämpfen.
    »Ich beobachtete sie noch manchmal. Ich dachte, sie würde vielleicht endlich erkennen, was ich ihr zu bieten habe, wissen Sie. Ich beobachtete sie in der Nacht, als sie zum Cat Tails ging. Ich parkte mein Auto und ging ein paar Minuten später hinein, als wäre es nur ein Zufall. Ich holte mir ein Bier und hing in ihrer Nähe herum, versuchte aber, sie nicht zu bedrängen. Und dann kamen diese Typen herein, die Trevor kannten, die in der Nacht da gewesen waren, als er verschwand, schätze ich, und sie wurde traurig, als sie sich mit ihnen unterhielt. Sie fragte sie nach jener Nacht und ob er irgendeinen Grund dafür angegeben hätte, einfach abhauen zu wollen. Und dann blickt einer von ihnen aus heiterem Himmel zu mir herüber und sagt: »Du hast in der Nacht ziemlich viel mit ihm geredet, nicht wahr, Hines? Hat er irgendwas zu dir gesagt?«
    »Nun, ich schätze, dass brachte sie zum Ausflippen. Sie leerte ihr Bier ziemlich schnell und ging. Ich fuhr die Straße entlang auf der Suche nach ihr und überzeugte sie, in mein Auto zu steigen, damit wir einfach reden konnten. Natürlich wollte sie wissen, warum ich ihr nie erzählt hatte, dass ich mit Trevor gesprochen hatte, und ich sagte, das war, weil ich sie nicht hatte traurig machen wollen, wegen dem, was er mir gestanden hatte. Ich sagte, er hätte mir gesagt, dass er ihr nicht wehtun wolle, aber dass er sie nicht liebte und die Beziehung abbrechen wollte.«
    Wesley wurde immer erregter, während er sprach, drehte seinen Hals, als würde sein Hemd ihn einengen.
    »Ich konnte sehen, dass sie anfing, misstrauisch zu werden, dass sie wusste, dass ein Kerl wie Trevor mir einen Scheiß anvertrauen würde. Ich rechnete mir aus, dass sie zur Polizei gehen könnte, und sie meinen Wagen überprüfen würden und die DNA dieses Arschlochs finden würde, oder so was. Wissen Sie, was komisch ist? Da war ein Moment, wo ich dachte, sie würde einfach aus dem Auto springen, und ich könnte nichts dagegen machen. Aber sie versuchte, die Wahrheit herauszufinden – eine kleine Ermittlerin zu sein, wie Sie – und sie redete weiter mit mir. Ich hatte etwas Kaffee in einer Thermoskanne, und ich bot ihr etwas davon an, während wir sprachen. Ich kippte die Droge in den Kaffee und gab ihr das Getränk. Bis ich sie in den Fluss warf, hatte sie das Bewusstsein verloren.«
    Phoebe wurde schlecht, als sie das Bild in ihrem Kopf vor sich sah. Wenigsten hatte Lily nicht in dem dunklen, schlammigen Wasser um ihr Leben kämpfen müssen.
    »Und Hutch?«, fragte Phoebe. »Er musste ebenfalls sterben?«
    Wesley schüttelte heftig den Kopf.
    »Ich wusste nicht, was ich wegen dem Opa unternehmen sollte«, sagte er. »Nachdem er hier weggegangen war, war ich wie wahnsinnig. Ich wusste, dass er wahrscheinlich zur Polizei gehen würde, und dass ich schnell handeln musste. Dieses Zeug, das Sie mir über diese dämliche Mädchengruppe erzählt haben, war ein echtes Geschenk des Himmels. Ich habe Ihnen im Diner all das Zeug über Blair eingeredet, und dann fiel mir ein, wie ich sie in die Falle locken konnte. Und dann fuhr ich hin und stattete dem Opa einen Besuch ab. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn töten würde, aber er ließ mir keine Wahl.«
    Er schüttelte wieder den Kopf.
    »Man will das Richtige tun«, sagte er. »Aber die Leute lassen einen einfach nicht. Wie Lily. Sie wollte mir einfach keine Chance geben.«
    Er starrte Phoebe direkt an. »Und wie Sie«, sagte er.
    »Aber …«
    »Sie wollten nicht lockerlassen. Sie schnüffelten weiter herum. Ich versuchte, Ihnen Angst zu machen, indem ich in jener Nacht die Lichter im Wissenschaftsgebäude abschaltete. Doch selbst als sie die Mädchen schnappten, wollten Sie nicht lockerlassen.«
    Er blickte weg, als wäre er betroffen. Jetzt, rief Phoebe sich selbst zu. Sie wirbelte herum und raste Richtung Tür. Sie war erst zwei Schritte weit gekommen, als Wesley sie heftig an den Haaren packte und sie zurückzerrte. Sie schrie vor