Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
Vom Netzwerk:
jetzt anders, unwirsch und leise. »Diesen Fehler hat der Opa begangen.«
    »Ich werde Sie nicht wütend machen«, flüsterte sie. »Ich verspreche es.«
    »Dieser Opa«, sagte er und schüttelte seinen Kopf hin und her, als hätte jemand seine Geschwindigkeit aufgedreht. »Er dachte, er wäre so verdammt clever. Hat Sie das nicht auch wahnsinnig geärgert?«
    Halt ihn bei Laune, sagte sie sich. Bis du herausgefunden hast, was zu tun ist. »Hat – hat Hutch Sie wegen der Notizen angerufen?«
    »Nun, ich habe Ihnen erzählt, dass er mich angerufen hat – damit ich es so aussehen lassen konnte, als hätte ich ihm die Sache mit Blair mitgeteilt. Aber er ist ein zu großer Wichtigtuer, um nur anzurufen.« Wesley kicherte. »Er kam letzten Samstag am Nachmittag hier vorbei. Ich war draußen vor der Rasenpflegescheune, und er fuhr in seinem Truck vor. Ich brauchte einen Augenblick, um ihn zu erkennen. Sagte, es täte ihm leid, dass er meinen Fall vorher nicht ernst genommen hätte und dass er jetzt endlich versuchte, der Sache mit mir nachzugehen. Er zeigte mir die Notizen, die er gemacht hatte, und dann holte er die Notizen von Ihnen hervor. Und plötzlich macht er einen auf Lenny Briscoe. Er fragt mich in dieser imitierenden Art, ob ich es nicht komisch finde, dass jede Einzelheit gleich ist. Und dann sagt er, dass, wenn jemand die Wahrheit sagt, er dazu neigt, gewisse Einzelheiten zu vergessen oder sie ein wenig anders in Erinnerung zu haben. Doch Lügner wiederholen oft Wort für Wort, weil sie es einstudiert haben. Die ganze Zeit beschuldigt er mich nicht, sondern deutet es nur auf diese listige Weise an, als wäre er ein Mordskerl von einem Polizisten und ich nur so ein Idiot.
    »Dann erzählt er mir, dass er den Computer benutzt hat, um meine Schuldaten anzusehen, und er hat herausgefunden, dass ich mit Lily Mack in ein paar Kursen gewesen bin.«
    »In ein paar Kursen?« Phoebe erinnerte sich, dass Wesley ihr erzählt hatte, dass er in einem Kurs mit ihr war.
    »Ich hatte drei Kurse mit dieser Schlampe. Ich war verflucht nochmal verliebt in Lily. Wir waren letzten Herbst in einem Kurs zusammen, und wir fingen an, Notizen auszutauschen, zusammen Kaffee zu trinken und so was. Wir hatten eine Verbindung, wissen Sie. Doch dann versaut sie es total – sie fängt an, mit diesem Superarschloch Trevor auszugehen. Ich versuchte, ihr klarzumachen, was für ein Volltrottel er war, aber sie kapierte es einfach nicht. Also stellte ich sicher, dass er von der Bildfläche verschwand und wartete dann den richtigen Augenblick ab.«
    Selbst in ihrer Panik konnte Phoebe erkennen, wie die Teile in ihrem Kopf begannen, sich zusammenzufügen.
    »Aber bevor Sie Trevor töteten, beschlossen Sie, sich selbst in den Fluss zu werfen – damit sein Ertrinken wie ein Teil eines Musters erscheinen würde?«
    »Warum nicht, oder? Ich meine, es hatte bereits einen Tod durch Ertrinken gegeben, und ich hatte im Internet von diesen anderen Fällen gelesen.«
    »Wie haben Sie ihn getötet?«
    »Es war so einfach, dass es irgendwie krank war. Ich wusste, dass er in der Stadt herumhing, und eines Nachts stand ich im Cat Tails in seiner Nähe an der Bar und schüttete GHB in sein Getränk. Und dann, nach einer Weile, fragte ich ihn, ob er ein wenig Gras wollte. Er war die Art von Typ, der mich hinter meinem Rücken Kürbiskopf nannte, aber diese Art von Angebot würde er nicht ausschlagen – außerdem war er mittlerweile ziemlich neben der Spur. Ich sagte ihm, er sollte mich auf dem Parkplatz am Fluss treffen, damit niemand uns sehen würde, und dann fuhr ich mit ihm die Straße hinunter.«
    »Zu dem Platz gegenüber der Big Red Barn?«
    »Ja. Es war ein Kinderspiel, ihn hineinzuschubsen.«
    »Aber dann wurde seine Leiche nie gefunden.«
    »Ja, ich weiß. Können Sie sich das vorstellen? Aber am Ende funktionierte es. Alle dachten, er wäre einfach abgehauen. Was ihn wie ein noch größeres Arschloch aussehen ließ.«
    »Aber Lily wollte immer noch nicht mit Ihnen ausgehen.«
    »Zuerst war sie einfach zu traurig, um irgendetwas zu tun. Ich dachte, ich warte einfach, bis sie nach den Sommerferien zurückkommt. Doch dann treffen wir uns eines Tages, und ich sage ihr endlich, was ich für sie empfinde, und sie sagt, dass sie niemals etwas anderes als eine gute Freundin für mich sein will.«
    Er verzog seinen Mund, als er die Worte gute Freundin sagte, als würden sie ihn mit Abscheu erfüllen. Phoebe konnte ihn kaum ansehen, aber sie wusste, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher