Der Kreis der Sechs
Brigde Street hinaufging – nachdem sie die Cat-Tails-Bar verlassen hatte. Aus irgendeinem Grund ist sie umgekehrt und wieder unten am Fluss gelandet.«
»Denken Sie nicht, dass es offensichtlich ist, dass jemand sie auf ihrem Weg nach Hause abgefangen hat?«, sagte Stockton.
»Und sie überzeugt hat, zurück und am Fluss entlang zu gehen?«
» Überzeugt ist nicht das Wort, das ich im Sinn hatte«, sagte er.
»Was ist mit der Möglichkeit eines Selbstmordes?«, fragte Phoebe.
»Warum sollte man den Hügel hochgehen, wenn man vorhat, sich zu ertränken?«
Die Bedienung erschien mit einem Becher mit schwarzem Kaffee für Stockton und stellte ihn vor ihm hin.
»Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir für eine Minute das Thema wechseln?«, sagte Phoebe. »Wie Sie wissen, will Glenda, dass ich Nachforschungen über diese geheime Gesellschaft – die Sechsen – anstelle.«
»Ich bin mehr als gewillt, darüber zu reden, obwohl ich zugeben muss, dass das zurzeit ziemlich weit unten auf meiner Liste steht.«
»Warum das?«
»Weil Lily Mack Platz eins bis zehn auf dieser Liste belegt.« Seine Stimme klang ungeduldig. »Verstehen Sie mich nicht falsch. Wir wollen keine Geheimgesellschaft auf dem Campus. Aber der Tod einer Studentin hat Vorrang vor allem anderen.«
»Aber denken Sie nicht, dass da eine geringe Chance besteht, dass Lilys Tod irgendwie mit den Sechsen in Verbindung stehen könnte?«
Stockton lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und kniff seine Lippen zusammen.
»Wie ich sagte, ich bin besorgt wegen der Sechsen«, sagte er. »Doch selbst falls sie existieren – und das ist immer noch ein Falls –, denke ich nicht, dass sie irgendwas mit dem zu tun haben, was Lily zugestoßen ist.«
»Was glauben Sie denn dann«, fragte sie, denn jetzt war ihr klar, dass er eine Theorie hatte.
Stockton kniff die Augen zusammen und fixierte Phoebe intensiv, während er einen Schluck von seinem Kaffee nahm.
»Ich denke, wir könnten es hier mit einem Serienkiller zu tun haben.«
5
Phoebe schluckte überrascht ihren Kaffee hinunter.
» Was? «, sagte sie.
Stockton drehte schnell seinen Kopf nach rechts und dann nach links, um sicherzustellen, dass sie niemand belauschte.
»Das muss unter dem Mantel der Verschwiegenheit bleiben, okay?« Er wartete auf Phoebes Nicken. »Ich denke, es könnte ein Verbrecher da draußen sein, der seinen Spaß daran hat, Collegestudenten unter Drogen zu setzen und sie im Fluss zu ertränken.«
»Aber wer sind die anderen Opfer, abgesehen von Lily?«, fragte Phoebe, immer noch verblüfft. Sie fragte sich, warum Glenda nichts davon erwähnt hatte.
»Wir hatten einen Studenten, der vorletztes Jahr im April im Winamac ertrank. Ein Student im zweiten Jahr namens Scott Macus.«
»Aber Glenda hat mir erzählt, dass er unterwegs war, um zu trinken, gestolpert und in den Fluss gefallen ist.«
»Das ist es, was alle angenommen haben. Aber nachdem ich heute Morgen das mit Lily gehört habe, bin ich hingegangen und habe mir Scotts Akte angesehen. Der Blutalkoholbefund deutete darauf hin, dass er etwa drei Biere gehabt hatte. Kaum genug, um die meisten Kerle orientierungslos werden zu lassen. Der letzte Ort, an dem er gesehen worden war, war das Cat Tails – klingt das vertraut? Dann verschwand er einfach, laut seinen Freunden. Sie sagten, es sähe ihm überhaupt nicht ähnlich, wegzugehen, ohne ihnen Bescheid zu sagen.«
»Waren da irgendwelche Hinweise an seinem Körper?«, fragte Phoebe.
»Nichts, was auf einen Kampf hingedeutet hätte. Aber wenn jemand unter Drogen gesetzt worden ist, würde es nicht viel brauchen, um ihn in den Fluss zu bekommen.«
»Zwei Todesfälle ergeben noch nicht zwangsläufig einen Serienmörder«, sagte Phoebe.
»Da haben Sie recht«, antwortete Stockton. »Aber das sind nicht die einzigen Todesfälle. Haben Sie jemals vom Parker-Hyde-College gehört? Es liegt etwa eineinhalb Stunden nördlich von hier am Fluss. Ein männlicher Student ertrank dort vor einem Jahr. Und es hat eine Reihe von ähnlichen Fällen im mittleren Westen gegeben – in alle waren Collegestudenten involviert, die ausgegangen waren und unter mysteriösen Umständen ertranken, aber nicht berauscht zu sein schienen.«
»Wie furchtbar«, sagte Phoebe. »Gab es außer Lily noch andere weibliche Opfer unter den Ertrunkenen?«
»Nicht, dass ich wüsste. Aber ich habe gerade erst angefangen, darüber Nachforschungen anzustellen. Ich habe noch nicht einmal die Gelegenheit gehabt, es Glenda
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