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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Reiter. Sie klammerten sich, so gut es ging, auf je einem Kamel fest. Saladin hatte es für sicherer gehalten, sie auf Tiere zu setzen, die sie nicht reiten konnten. Die Sarazenen hatten sich fünf Tage lang köstlich darüber amüsiert, wie sich die beiden teuren Gefangenen bemühten, die Schmerzen, die das Reiten verursachte, zu bezwingen und dabei noch würdig auszusehen.
    Saladin hatte eine Flotte aus Alexandria geschickt, die bereits in Askalon vor Anker lag, als das sarazenische Heer sich auf dem Landweg näherte. Die Flotte mochte auf den ersten Blick bedrohlich aussehen. In Wirklichkeit handelte es sich um Handelsschiffe ohne Krieger. Die Laderäume waren leer.
    Als sie vor den Mauern der Stadt ihr Lager aufgeschlagen hatten, forderte König Guy de Lusignan im Auftrag Saladins die Bewohner dazu auf, sich zu ergeben. Dann würde Saladin ihren König freilassen. Was war schließlich eine Stadt gegen einen König?
    Einiges, meinten die Bewohner. Das sollte sich bald zeigen. König Guys Worte bewirkten, dass er vom Turm beim Stadttor mit fauligem Obst und anderem Unrat beworfen wurde. Er wurde dabei übler verspottet als jemals ein König von seinen Untertanen.
    Dieses Schauspiel amüsierte Saladin mehr, als dass es ihn betrübte. Er ließ den größeren Teil seines Heeres zurück, der Askalon mit Gewalt einnehmen sollte, und zog selbst nach Gaza weiter.

    Auf den Mauern von Gaza standen nur wenige Tempelritter mit weißen Mänteln, aber desto mehr Knappen. Diese ließen sich von dem kleinen Heer, das vor ihren Mauern sein Lager aufschlug, nicht weiter einschüchtern. Dazu hatten sie auch keine Veranlassung. Der Feind führte keine Katapulte oder andere Kriegsmaschinen mit, die die Mauern hätten zerstören können.
    Die Verteidiger waren auch nicht zu beeindrucken, indem der Großmeister zum Stadttor geführt wurde. Sie erwarteten, dass man ihnen damit drohen würde, diesen vor ihren Augen hinzurichten, wenn sie nicht kapitulierten.
    Eine solche Drohung konnte ihnen nicht imponieren. Da ein Templer weder gegen Gold noch gegen andere Gefangene ausgetauscht werden durfte, hatte der Großmeister die Schuldigkeit, wie ein Templer zu sterben - ohne zu klagen oder Furcht zu zeigen. Außerdem würden es nur wenige der Verteidiger bedauern, gerade Gérard de Rideforts Kopf durch den Sand rollen zu sehen. Wer auch immer zum nächsten Großmeister gewählt würde, er wäre in jedem Fall besser als dieser, der eine so große Niederlage verschuldet hatte.
    Aber zu ihrem Entsetzen und ihrer unbeschreiblichen Scham geschah etwas vollkommen anderes. Gérard de Ridefort trat vor und gab als Großmeister einen Befehl. Die Stadt solle sofort geräumt werden. Alle dürften ihre eigenen Waffen und ein Pferd mitnehmen, alles andere, selbst die wohlgefüllten Geldtruhen, müsse zurückbleiben.
    Die Ordensregeln sahen Befehlsverweigerung nicht vor.
    Eine Stunde später war die Räumung von Gaza ein Faktum. Arn saß auf seinem Pferd und sah dem Geschehen zu. Die Scham über Gérard de Rideforts Verrat trieb ihm die Tränen in die Augen.

    Als die letzten Pferde der Templer durchs Stadttor gekommen waren, erhielt Gérard von Saladin ein fränkisches Pferd und wurde mit einigen ironischen Worten verabschiedet. Gérard antwortete nichts, wendete sein Pferd und ritt auf seine Templer zu, die sich wie in einem Trauerzug langsam und mit gesenkten Köpfen den Strand entlang gen Norden bewegten. Ohne einen von ihnen anzusprechen ritt er an die Spitze der Kolonne.
    Saladin stellte vergnügt fest, dass er jetzt zwei Siege errungen hatte. Zum einen hatte er dank eines charakterlosen Mannes die Stadt Gaza mit ihren Schätzen gewonnen, ohne einen einzigen Pfeil abschießen zu lassen, zum anderen würde er nur davon profitieren, dass Gérard de Ridefort jetzt wieder den Befehl über die Reste des Templerheeres führte. Ein Mann wie Gérard diente schließlich ihm, Saladin, mehr als sich selbst.
    Saladins Männer waren in die eroberte Stadt gestürmt, aber bald kehrten einige von ihnen wieder zurück und kamen aufgeregt mit zwei Pferden auf Saladin zu, von denen sie behaupteten, es seien Pferde der Banu Anaza. Solche Pferde besaßen weder Saladin noch der Kalif von Bagdad.
    Saladin freute sich mehr über dieses Geschenk als über alles Gold der Templer von Gaza. Als er herumfragte, ob diese Pferde wirklich von den Banu Anaza stammen könnten, noch dazu weil man sie bei den Templern gefunden habe, antwortete Arn, dass dies einmal seine Pferde gewesen

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