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Der Krieg der Trolle

Der Krieg der Trolle

Titel: Der Krieg der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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ich.«
    Sie nickte und drückte kurz seine Hand. » Viel Glück, Nati.«
    Die ersten Feinde rückten mit Sturmleitern an. Alles geschah so langsam, und dennoch spürte Natiole, wie ihnen die Zeit davonlief.
    » Bogenschützen, bereithalten!«, rief er laut, und sein Befehl wurde von mehreren Anführern der in kleine Trupps eingeteilten Soldaten weitergegeben.
    Natiole sah das Sonnenlicht auf den Waffen der Feinde funkeln, ihre bunten Banner flatterten im Wind, der immer wieder Fetzen von Rufen und Befehlen zu ihnen heraufwehte. Eine Bewegung ging durch die Reihen der Feinde, dann war alles still. Der Moment wurde unwirklich, dehnte sich zu einer Ewigkeit aus.
    Ein Horn erklang. Die vordersten Reihen lösten sich, gingen erst langsam, dann immer schneller, bis sie liefen und rannten. Hinter ihnen rückten mehr Krieger nach. Natiole erkannte schwerer gerüstete Schwertkämpfer, ein Kontingent Axtträger und viele Bogenschützen.
    Mit einem Schlag war seine Nervosität verschwunden. Was auch immer geschehen sollte, es würde geschehen. Jetzt gab es keine Fragen mehr, keine Zweifel. Die Entscheidung war gefallen, es gab kein Zurück mehr.
    Lange hielt Natiole den Arm oben, bis er fast glaubte, das Weiße in den Augen der ersten Feinde erkennen zu können. Dann riss er ihn herunter. » Schießt!«
    Eine Wolke von Pfeilen stieg auf, verdunkelte den Himmel, senkte sich auf die Feinde herab. Pfeilspitzen bohrten sich gierig in Fleisch, schlugen in erhobene Schilde, durchschlugen Rüstungen und Panzerung. Anstürmende Krieger stürzten in vollem Lauf, überschlugen sich. In ihren Reihen taten sich Lücken auf, die schnell von nachrückenden Kämpfern geschlossen wurden.
    » Weiterschießen!«
    Die Bogenschützen brachten so viele Pfeile in die Luft, wie sie konnten, schossen blind in die Menge.
    Aber der Pfeilhagel hielt den Ansturm nicht auf, verlangsamte ihn nicht einmal so stark, wie Natiole gehofft hatte. Die gegnerischen Schützen kamen in Reichweite, stellten sich in großen Haufen auf, erwiderten den Beschuss. Die meisten ihrer Pfeile trafen nur Mauerwerk und Zinnen. Viele schlugen in das hölzerne Dach ein, aber einige fanden ihr Ziel. Um Natiole herum ertönten Schreie, eine junge Soldatin taumelte und fiel von der Mauer hinab in die Stadt, wo ihr Körper reglos liegen blieb.
    Ungeachtet der um sie herabregnenden Pfeile trat Natiole zwischen zwei Zinnen, lehnte sich über die Brustwehr und sah hinab. Die ersten Feinde hatten die Stadtmauer erreicht und pressten sich an sie, um Schutz vor den Pfeilen zu suchen. Sie begannen, ihre Sturmleitern aufzurichten.
    » Steine!«
    Natiole selbst packte einen großen Felsbrocken mit zwei Händen, hob ihn über den Kopf und schleuderte ihn hinab. Der Brocken zertrümmerte einen Schild und warf zwei Krieger zur Seite.
    Aus dem Augenwinkel sah der junge Voivode, wie sich Soldaten auf dem nächsten Mauerabschnitt an einem der Kessel zu schaffen machten und versuchten, ihn mit langen Balken hochzuwuchten.
    » Nein!« Sie hielten inne und sahen zu ihm herüber. Natiole senkte die Hand. » Noch nicht. Wartet!«
    Noch hatten zu wenige ihrer Feinde die Mauer erreicht, aber mit jedem Augenblick wurden es mehr. Auf dem Feld vor der Stadt lagen bereits Dutzende von Gefallenen; einige waren nur verwundet, manche versuchten, zu ihrem Heerlager zurückzukriechen, aus der Reichweite der Bögen zu gelangen.
    Ein weiteres lang gezogenes Hornsignal ertönte, und eine weitere Welle von Feinden setzte sich in Bewegung. Natiole musste den Bogenschützen keine Befehle mehr geben, sie schossen nun Pfeil um Pfeil.
    Er warf noch einen schnellen Blick nach unten.
    » Öl!«
    Die dafür eingeteilten Soldaten stemmten die Balken unter die Kessel, schoben diese nah an die Mauer heran, dann legten sie die Balken auf ihre Schultern und hoben die Kessel langsam hoch. Es war ein gefährliches Unterfangen. Jeden Moment drohten die Kessel zur Seite wegzurutschen, sodass sich ihr tödlicher Inhalt auf die Verteidiger ergoss, aber dann glitten sie doch noch zwischen zwei Zinnen. Ein letzter Ruck, und das siedende Öl spritzte in einem Bogen auf die Angreifer herab.
    Natiole versuchte, sein Herz zu verhärten, doch selbst so schnürte es ihm die Kehle zu, als er das ganze Leid und den Schmerz hörte, die in den kaum menschlich klingenden Schreien der Getroffenen lagen. Einige Krieger flohen aus dem Schatten der Mauer, der nun keinen Schutz mehr bot, ließen die Leitern einfach liegen, rannten zurück über das Feld,

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