Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

handelt sich um einen polizeilichen Notfall. Captain Burtons Anwesenheit ist erforderlich.«
    »Wo?«, fragte Burton, als er den letzten Treppenabsatz erreichte und die Stufen in die Eingangshalle hinabstieg.
    »Ah, Captain«, rief der Besucher, ein junger Polizist, und betrat den Flur.
    »Sir!«, protestierte Mrs Angell.
    »Schon in Ordnung, Mrs Angell«, sagte Burton. »Kommen Sie herein, Constable …?«
    »Kapoor, Sir.«
    »Kommen Sie rauf in mein Arbeitszimmer. Mrs Angell, gehen Sie wieder ins Bett.«
    Die alte Dame sah von einem Mann zum anderen.
    »Soll ich vielleicht erst eine Kanne Tee machen?«
    Burton blickte Kapoor fragend an, doch der Constable schüttelte den Kopf und sagte: »Dafür haben wir keine Zeit, Sir, aber vielen Dank, Madam.«
    Die Hauswirtin nickte und kehrte in ihr Reich im Keller zurück, während die beiden Männer die Treppe hinaufstiegen und das Arbeitszimmer betraten.
    Burton wollte den Kamin anzünden, doch der Polizist hielt ihn mit einer Geste davon ab.
    »Bitte, würden Sie sich so schnell wie möglich anziehen, Captain Burton? Spring Heeled Jack hat wieder zugeschlagen!«

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    D etective Inspector Trounce möchte Sie so schnell wie möglich am Tatort sehen, Captain«, sagte Constable Kapoor. »Draußen wartet ein Rotorstuhl auf Sie.«
    »Wo ist der Angriff passiert?«, fragte Burton.
    »Bei Chislehurst. Ich werde hier warten, Sir.«
    Ohne weiter nachzufragen, eilte Burton in sein Schlafzimmer, goss Wasser aus einem Krug in eine Schüssel, spritzte es sich ins Gesicht und wusch dabei die letzten Rußspuren ab, bevor er sich hastig anzog. Sein Körper schmerzte, nachdem er so lange in die gebückte Haltung eines alten Mannes gezwungen worden war, und sein Geist war durch den Schlafmangel wie betäubt, doch er wusste aus Erfahrung, dass sich dies schnell ändern würde. Er besaß die Fähigkeit, den Schlaf aufzuschieben, wenn es nötig war – oft hielt er tagelang durch, ohne sich auszuruhen, bevor er dann für eine ganze Weile wie ein Ohnmächtiger ins Bett fiel.
    Er schloss sich Constable Kapoor auf dem ersten Treppenabsatzan, und sie stiegen in den Flur hinunter, wo Burton seinen Mantel anzog, den Zylinder aufsetzte und nach seinem Gehstock griff. Auf den Rat des Polizisten hin wickelte er sich einen Schal um den Hals. Sie verließen das Haus.
    Die Sonne war aufgegangen und warf diffuse Speere aus Licht durch den blassgelben Nebel. Die schwarzen Flocken hatten Urlaub, weder fielen sie noch wirbelten sie umher.
    Zwei Rotorstühle warteten am Straßenrand. Burton war überrascht, er hatte sie nicht landen hören, doch dann erinnerte er sich an seinen Traum und den Klang der Hufe, die den Hügel hinaufgedonnert waren.
    »Einen habe ich geflogen, den anderen ein Kollege, der schon zum Yard zurück ist«, erklärte Kapoor. »Haben Sie das schon einmal gemacht?«
    »Nein.«
    »Sie sind recht einfach zu handhaben, Captain«, sagte der Constable und erklärte ihm schnell die Mechanik, als sie den ersten Rotorstuhl erreichten.
    Burton betrachtete das Gefährt. Es sah aus wie ein großer, gepolsterter Ledersessel, wie man ihn aus Herrenclubs oder Privatbibliotheken kannte. Er war an einem schlittenähnlichen Rahmen aus poliertem Holz und Messing befestigt, dessen Kufen sich auf beiden Seiten elegant nach oben bogen. Am vorderen Teil des Rahmens ragten aus einem eckigen Steuerapparat, der direkt vor einem Fußpedal angebracht war, drei Hebel hervor, die nach hinten zum Sitz des Fahrers führten; ähnlich derer, die man in Bahnsignalkästen fand, nur gebogen. Der mittlere Hebel war für die Höhensteuerung zuständig, die beiden seitlichen steuerten das Gefährt nach links oder rechts. Das Fußpedal beschleunigte das Fluggerät, wenn man es vorne mit den Zehen nach unten drückte, und bremste, wenn man es hinten mit den Fersen betätigte. Wenn man es ganz herunterdrückte, blieb das Gefährt in der Luft stehen.
    An der Lehne des Fahrersessels war ein etwa regenschirmförmiges Verdeck befestigt, das den Fahrer vor dem Abwind