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Der Kuss des Greifen

Der Kuss des Greifen

Titel: Der Kuss des Greifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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Denn gleichgültig, wie sehr man sich gegen sie wehrte, aufhalten konnte man sie niemals, sondern sie nur noch qualvoller machen.
    Lag Erstaunen in Creusas Blick, als sie auf ihn nieder starrte? Sie trat tatsächlich ein paar Schritte zurück. Ein grausames Lächeln umspielte ihre Lippen.
    »Komme mit mir, schwöre mir ewigen Gehorsam!«, sagte sie.
    Cel setzte an, die Worte zu sagen, die sein Schicksal besiegeln sollten, doch wurde er von einer Männerstimme unterbrochen, die klar war wie Eis und ebenso kalt.
    »Was ist hier los?« Morpheus stand dort, sein dunkles Gewand und sein hüftlanges rabenschwarzes Haar wehten im jenseitigen Wind. Er war absolut furchteinflößend.
    »Sie hat Sirona entführt und verlangt von mir im Austausch für sie meinen Treueschwur«, sagte Cel zu Morpheus.
    Dessen Augen blitzten »Ist das wahr, Ker?«
    Ker? War dies Creusas wirklicher Name?
    Ker nickte. »Er ist ein Eindringling in das Schattenreich des Hades. Dafür muss er bezahlen.«
    »Das hat auch Hades entschieden und darum bin ich hier.«
    »Dann seid Ihr gar nicht Morpheus?«, fragte Aiolos.
    »Ich bin Thanatos, der Sohn von Nacht und Finsternis. Ich bin der Tod und gekommen, um Euch zu holen.« In seinen Worten lag Endgültigkeit. Thanatos zog sein mit schwarzen Juwelen besetztes Schwert. Er strahlte eine majestätische Präsenz und zugleich akute Gefahr aus, wie Cel sie nie zuvor in ihrem Leben verspürt hatte. Doch vor allem umgab ihn Kälte.
    »Ob Greif oder Mann, deine letzte Stunde hat begonnen und verrinnt unaufhörlich.«
    »Ich bin hier, weil Ker meine Schwester Sirona und mich verzaubert hat. Nur hier kann ich den Zauber lösen, sagte man mir. Sonst wäre ich nicht gekommen, um das Reich des Hades zu stören.«
    »Ker ist meine Schwester. Über all dies können wir uns noch unterhalten, wenn du tot bist«, sagte Thanatos und holte mit dem Schwert aus. Cel sprang hastig zur Seite. Aus den Augenwinkeln sah er ein schwarzgeflügeltes Pferd, welches eine Frau trug, die am ausgestreckten Arm ein krugähnliches Gefäß hielt, das nach oben hin enger wurde und durch einen Stopfen verschlossen war. Durch Löcher an seiner Unterseite tröpfelte Wasser neben dem Flügelpferd auf den Boden. Die Nymphe mit dem geheimen Namen kam, um Cels Ende zu sehen. Doch das Antlitz des leibhaftigen Todes würde das letzte sein, was er in seinem Leben erblickte.
    Erneut führte Thanatos die Klinge in seine Richtung und traf ihn am Rücken. Cel flog hinauf zum rauchigen Himmel, um einen Luftangriff zu wagen, doch auch Thanatos schwang sich auf schwarzgefiederten Schwingen zum Firmament empor wie ein Rachegott. Allein sein Anblick hätte einen weniger kampferprobten Mann als Cel in die Flucht geschlagen oder vor Furcht sterben lassen.
    Er stürzte sich auf den leibhaftigen Tod und traf ihn auch, doch Thanatos holte erneut mit dem Schwert aus. Cel ließ Federn, doch glücklicherweise war der Treffer nur oberflächlich.
    Thanatos riss das Schwert herum, um es in Cels Brust zu stoßen.
     
     

Kapitel 22
     

     
     
    Cels Schrei hallte über den Himmel. Blut strömte aus seiner Brust. Lysandra wusste nicht, wie tief der Treffer war, doch würde Cel nicht ewig gegen Thanatos kämpfen können. Früher oder später gewann der Tod immer, denn die Zeit und die Ewigkeit gehörten ihm.
    Ker stürzte sich mit gezücktem Schwert auf sie. Lysandra wich aus und zog ebenfalls ihr Schwert, das leider ein wenig kürzer war als das ihrer Kontrahentin. Ker erhob sich in die Lüfte und griff von oben an, was ihr einen Vorteil verschaffte. Lysandra steckte einen Hieb ein, der glücklicherweise nur eine oberflächliche Fleischwunde erzeugte. Ker flog nach oben, um erneut von dort anzugreifen.
    Areion kam auf sie zugerannt. Die Nymphe war offenbar abgestiegen. »Bespringe mich, meine Schöne! Lass uns Ker den Garaus machen«, sagte er. Da sah sie Ker bereits wieder nahen.
    Lysandra schwang sich auf den schwarzgeflügelten Rappen, der sich sogleich in die Lüfte erhob. Sie musste achtgeben, seine Flügel nicht mit dem Schwert zu treffen, als sie es hochriss, um Kers Angriff zu parieren.
    »Verräter!«, stieß Ker hervor.
    »Weder ich noch meine Schwester sind dir verpflichtet«, sagte das Flügelpferd.
    »Alle haben sich gegen mich verschworen.« Eine Zornesader schwoll an Kers geröteter Stirn. Fluchend riss sie das Schwert herum und hieb damit nach Lysandras Hals. Diese duckte sich und stieß ihre Klinge in die Höhe. Sie streifte Ker. Dunkelrotes Blut lief über

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