Der Kuss des Lustdämons
zwischen ihren Lippen hervor. Sie wollte sich hinaufschwingen zu den Zinnen der Ekstase. Leben, lieben und sich selbst vergessen, wenigstens für einen Augenblick. Als sie ihre Lider öffnete, versank sie in den Augen ihres Geliebten, die so magisch und tief waren wie der Sternenhimmel, der sich auf der Oberfläche eines Teiches spiegelte. Alessandro erhöhte das Tempo. Celice ließ den Kopf wieder in den Nacken fallen und gab sich der Wollust hin. Sie spürte seinen Biss an ihrem Hals. Die Sterne begannen zu fliegen. Und als ihre Münder in Küssen ertranken, schwebte sie fort. Sie hörte wie aus der Ferne ihre Lustschreie, als sie gemeinsam den Orgasmus erlebten. Im selben Moment war ihr, als würde sie jemand mit einem harten Gegenstand schlagen. Es herrschte nur noch Schwärze und Taubheit. Sie konnte sich weder bewegen noch sprechen. Und dann verlor sie ihre Sinne.
Jade trommelte mit den Fingerkuppen auf dem Tisch herum. Es war schon viel zu viel Zeit vergangen. Egal wie oft er versucht hatte mit seinem Dämon in Kontakt zu treten, es war ihm nicht gelungen. Im schwarzen Spiegel war nur das höhnische Lachen seiner dunklen Seite zu hören gewesen. Die Zwiesprache, die er oft mit ihm geführt hatte, fehlte Jade. Nur unerträgliche Stille war geblieben.
„Hi, Süßer.“ Er wandte sich um. Genervt drehte er seinen Blick wieder dem Wasser zu. Schon wieder eine dieser notgeilen Schlampen! Turmfrisuren, vier Tonnen Schminke im Gesicht, superknappe Minikleider und gepuschter Busen. Dazu möglichst hohe Pumps und super-hippe Handtaschen von Gucci und Konsorten. Er musste gar nicht hinsehen, um zu wissen was dieses Girly vorhatte. Wie langweilig! Ihre Energie war dermaßen flach dosiert, dass es sich nicht mal lohnte, Nutzen daraus zu ziehen.
„Ich kann gar nicht glauben, dass jemand wie du hier allein sitzt“, äffte er. „Fällt euch nichts Besseres ein? Such dir ein anderes Spielzeug, ich bin ein Kaliber zu groß für dich.“ Er spürte, wie das Mädchen hinter ihm rot wurde. „Geh einfach. Es ist besser für dich.“ Jade spie einen verächtlichen Laut aus.
„Na, Schätzchen. Lust zu plaudern?“
Da stand ihm jemand in der Sonne! Übellaunig schaute er nach oben und es lag ihm schon der nächste Spruch auf den Lippen. Die Person trat näher und wandte sich an das Mädchen, das hinter ihm stand. „Verkrümel dich, Kleine, das ist meiner! Husch, oder soll ich nachhelfen?“ Missy! Irgendwie war er erleichtert. Sie sah verdammt sexy aus in ihrer schwarzen Lackkorsage und dem Latexminirock. Ihre kniehoch geschnürten Stiefel mit Pfennigabsatz bohrten sich in den Sand. Definitiv beeindruckend. Der menschliche Schminkkasten entfernte sich, nicht ohne giftige Blicke auf die Nebenbuhlerin zu werfen.
„Na, da bin ich wohl zur richtigen Zeit gekommen, Warum kann man dich eigentlich nie allein lassen?“ Bevor Jade antworten konnte, packte sie seinen Zopf, zog ihn nach hinten und setzte sich auf seinen Schoß. Der Rotschopf grinste, streckte ihm die Brüste entgegen und bewegte die Hüften in kreisenden Bewegungen.
Jades Augen verengten sich.
„Du verdammtes Luder!“, grollte er.
Sie warf ihren Kopf in den Nacken und lachte. „Ich spüre etwas Hartes und das ist eindeutig nicht deine Lederhose.“
Er befreite sich aus ihrem Griff und packte sie an den Hüften, sodass seine Muskeln hervortraten. So war sie wie in einer Schraubzwinge eingeklemmt. Missy leckte sich verführerisch über die Oberlippe.
„Du bist ganz schön übermütig, Miststück.“ Er schmunzelte. „Wie schade, dass du nur auf Frauen stehst.“
Sie lachte laut auf. „Für dich mach ich gerne mal eine Ausnahme.“
„Nein, danke. Ich steh nicht auf Schmerzen.“
„Ach komm, es kann wirklich sehr viel Spaß machen. Ich zeige dir gern, wie das geht. Du bist bei mir in besten Händen.“ Süffisant musterte sie ihn von oben.
„Ich glaube, wir sind wegen etwas anderem hier, oder nicht?“
„Du versuchst abzulenken.“
Jade sagte nichts, er sah sie nur eindringlich an. Bist du nicht willig, dann eben mit Gewalt , dachte er bei sich. Seine Eltern hatten ihm früh gezeigt, wie man die Menschen manipulieren konnte. Manchmal war es praktisch, andere vergessen zu lassen, oder sie wie eine Marionette dahin zu manövrieren, wo er es wollte. Trotzdem benutzte er diese Kräfte ungern. Es erinnerte ihn immer daran, dass er eines Tages wie sein Vater werden könnte und davor graute es ihm. Aber bei einem Weib wie Missy blieb ihm
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