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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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blinzelte sie die verwirrenden Bilder fort, zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht und sah ihm entschlossen in die Augen. Er musterte sie verwundert, verwundert wohl deshalb, weil sie im Bademantel über seinen Gartenzaun geklettert war.
    »Ich habe keinen Kater gesehen«, erklärte er schließlich und strich sich mit einer müden Geste das dunkle Haar zurück.
    »Ja, dann … entschuldigen Sie bitte.« Sie wandte sich wieder dem Zaun zu. Als sie aber vor den hüfthohen Latten stand, hielt sie inne. Vor den Augen des Fremden wollte sie ihren Bademantel nicht hochziehen, um ungeschickt zurück auf die andere Seite zu klettern. Langsam drehte sie sich wieder um.
    Ihr Nachbar stand immer noch bewegungslos da und schaute sie an. Sie musste daran denken, wie er sie in ihrem Traum angesehen hatte, bevor sie ihre nackten Schenkel über seinen Hüften gespreizt hatte. Trotz der Kälte überlief sie ein heißer Schauer. Mühsam schluckend sah sie hinunter auf ihre durchnässten Wollsocken.
    »Sie sind nicht gerade winterlich gekleidet. Wenn Sie noch lange draußen bleiben, werden Sie sich erkälten.« Sein Blick glitt an ihrem Körper hinunter und blieb an ihren nackten Knien hängen.
    Xenia beschloss, seine Bemerkung zu ignorieren. Sie schlug den Kragen ihres Bademantels hoch und räusperte sich. »Falls Sie den Kater sehen – könnten Sie mir Bescheid sagen? Vielleicht muss ich mit ihm zum Tierarzt. Es sah so aus, als würde er stark bluten. Sie müssen ihn doch kennen. Er heißt Ruprecht.«
    »Ruprecht?« Das schien ihn zu amüsieren. »Wie sind Sie denn auf diesen Namen gekommen?«
    »Es ist nicht mein Kater. Er gehört der Frau, die normalerweise hier wohnt.«
    »Frau Klein hat Katzen gehasst«, teilte ihr der Mann in Schwarz in gelassenem Ton mit.
    »Kein Wunder. Ruprecht ist kein sonderlich umgänglicher Vertreter seiner Art.« Xenia bewegte die Zehen in den nassen Socken. Sie waren schon ganz gefühllos.
    Eine Weile starrten ihr Nachbar und sie einander stumm an. In seinen dunklen Augen flackerte ein Licht, das das Blut rascher durch ihre Adern fließen ließ und ein Summen in ihrer Magengrube auslöste. Es konnte doch wohl nicht sein, dass dieser Mann sie in ihrem merkwürdigen Aufzug, mit ungekämmten Haaren und blassem Gesicht, begehrenswert fand?
    »Ich bin übrigens Erik Gärtner.« Er kam zu ihr an den Zaun und streckte ihr die Hand hin.
    »Xenia Blum«, stieß sie hervor und legte zögernd ihre eiskalten Finger in seine.
    »Sie sind schon ganz steif vor Kälte«, stellte er fest.
    Dieser Mann war so gelassen, dass es fast unnatürlich wirkte.
    Sollte da unter seiner allzu ruhigen Oberfläche ein Vulkan brodeln, der jederzeit ausbrechen konnte?
    »Kommen Sie ins Haus«, forderte er Xenia auf. »Da ist es warm. Ich kann Sie vorne hinauslassen, dann müssen Sie nicht wieder über den Zaun klettern und durchs nasse Gras gehen.«
    Eigentlich wollte Xenia sein Angebot ablehnen. Sein Blick machte sie nervös, und die Erinnerung an ihren seltsamen Traum ließ sie noch nervöser werden. Außerdem hatte sie nur einen winzigen Slip, ein altes Hemd, durchnässte Wollsocken und einen roten Bademantel an, was nicht gerade dazu beitrug, ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
    Dann fiel ihr ein, dass Erik Gärtner ihr sicher etwas über die Frau erzählen konnte, in deren Haus sie wohnte. Vielleicht wusste er sogar, wann sie wiederkam oder wie man sie erreichen konnte. Also nickte sie und folgte ihm über eine großzügige Terrasse und dann durch eine Glastür ins Haus.
    Schließlich stand sie in dem Zimmer, in das sie schon einige Male von ihrem Schlafzimmerfenster aus hineingeschaut hatte. Jetzt wirkte es noch geräumiger. Die Einrichtung war hochwertig, aber es gab nur das Nötigste. Eine mit cremefarbenem Leder bezogene Couch, einen niedrigen Tisch aus hellem Holz, einen großen Flachbildschirm und eine Musikanlage auf einem Rack und mehrere Bücherregale. Die Wände waren weiß gestrichen, auf dem Parkett lagen keine Teppiche oder Läufer.
    »Möchten Sie Kaffee? Ich habe gerade welchen gekocht.« Erik Gärtner schloss die Tür zum Garten. Wieder blieb sein Blick blieb an Xenias nackten Waden hängen.
    Der Gedanke an heißen Kaffee war unwiderstehlich, zumal ihre eigene Tasse nebenan auf dem Küchentisch sicher längst kalt geworden war. Sie nickte also stumm und hockte sich auf den Rand der Couch, auf die Erik einladend wies. Sie versuchte krampfhaft, nicht daran zu denken, dass dieser Mann in ihrem Traum nackt auf genau diesen

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