Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)
das!«, fauchte sie ihn an, und stellte erstaunt fest, dass er vor ihr zurückwich. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass sie sich gegen ihn zur Wehr setzte.
»Ich will, dass du jetzt gehst«, erklärte sie ihm mit lauter Stimme. »Und ich will dich nie wiedersehen. Was du in dem Club mit mir machen wolltest, ohne mich zu fragen, ob ich damit einverstanden sei, das war … unverzeihlich. Aber ich werde meine kostbare Zeit nicht damit verschwenden, noch länger darüber nachzudenken. Ich werde dich, die Zeit mit dir und den Abend im Club aus meinem Gedächtnis streichen. Und du hältst dich ab heute von mir fern!«
Markus’ spöttisches Lachen unterbrach sie, aber sie hatte ohnehin alles gesagt, was sie ihm zu sagen hatte. »Du wirst mich nicht vergessen«, erklärte er ihr mit einer Miene, die ihr Angst machte. Dann kam er langsam auf sie zu. Sie umklammerte den Pfannenstiel fester.
Ein kühler Luftzug streifte ihre Wange, und ohne sich umzudrehen, wusste sie, dass Gabriel die Küche betreten hatte. Markus schaute an ihr vorbei, und sein Gesichtsausdruck veränderte sich. War er nur erstaunt, weil die Tür plötzlich offen stand, oder konnte er Gabriel sehen? Xenia hielt die Luft an.
Im Zimmer war es totenstill. Nur das leise Rauschen des Windes in den Bäumen war zu hören.
»Wer sind Sie? Was wollen Sie?«, fragte Markus dann.
»Sie sind doch wohl eher derjenige, der seine Anwesenheit in meinem Haus erklären muss.« Gabriel klang vollkommen gelassen. Als Xenia sich umdrehte, sah sie, wie er mit einer ruhigen Bewegung die Tür hinter sich schloss, in die Mitte des Raumes trat und direkt vor Markus stehenblieb.
»Ist das sein Haus?«, wandte sich Markus verblüfft an Xenia. »Du hast mich verlassen und bist sofort bei einem anderen Mann eingezogen?«
Sie nickte. »Das ist Gabriels Haus.«
»Du bist aus meinem Haus in diese … Bruchbude gezogen, zu diesem Mann?« Verächtlich musterte er Gabriels dunklen Anzug, der eindeutig nicht der neusten Mode entsprach.
»Einen besseren Tausch hätte ich nicht machen können«, erklärte Xenia, obwohl sie wusste, dass es gefährlich war, Markus’ in seinem Stolz zu treffen. Mit Gabriel an ihrer Seite fühlte sie sich stark.
Markus starrte sie fassungslos an. »Was willst du damit sagen?«
Sie zuckte die Schultern und machte vorsichtshalber einen Schritt zur Seite, sodass sie nun näher bei Gabriel stand.
»Komm jetzt! Wir fahren in den Club«, drängte Markus nach einer Weile und kniff drohend die Augen zusammen.
»Nein.« Entschlossen erwiderte sie seinen Blick.
Markus warf den Kopf in den Nacken und kam mit ausgestrecktem Arm auf sie zu. Offenbar hatte er vor, sie mit Gewalt zur Haustür zu zerren.
Instinktiv schwang sie die Pfanne nach hinten, doch Gabriel kam ihr zuvor. Ganz ruhig gebot er Markus mit erhobener Hand Einhalt.
»Ha«, machte der jedoch nur verächtlich und griff nach Xenias Ärmel. Sie schrie auf. Er packte ihr Handgelenk, sodass sie die Pfanne nicht mehr als Waffe benutzen konnte. Mit aller Kraft versuchte sie, ihren Arm zu befreien.
Doch dann geschah etwas, das sie vor Schreck ihren Griff um den Metallstiel lösen ließ. Die schwere gusseiserne Pfanne fiel mit einem gewaltigen Lärm auf den Fliesenboden. Verblüfft starrte sie Markus an, der plötzlich auf einem der Holzstühle am Küchentisch saß, obwohl er eben noch mehrere Schritte vom Tisch entfernt gestanden hatte. Und Gabriel hatte ihn nicht berührt. Der war immer noch an Xenias Seite und betrachtete interessiert den Mann, der dasaß und sich so verwundert umschaute, als wüsste er nicht einmal mehr, wie er in dieses Haus gekommen war.
»Du fasst diese Frau nicht an!« Gabriels Stimme, die sonst sanft und leise war, hallte wie Donner durch den Raum. »Nie wieder!«
»Was soll das?« Markus versuchte aufzustehen, doch es gelang ihm nicht, sich vom Stuhl zu erheben.
»Ich …« Er rang offensichtlich um Fassung. So hatte Xenia ihn noch nie erlebt. »Sie ist meine Freundin. Mischen Sie sich da nicht ein«, stieß er schließlich hervor.
»Sie hat eben gesagt, dass sie dich nie wiedersehen will«, erklärte Gabriel ihm in ruhigem Ton, aber seine Stimme klang immer noch unnatürlich laut und tief.
»Sag dem Kerl, dass er mich losmachen soll!« Markus suchte Xenias Blick, doch sie lächelte ihn nur nichtssagend an. Es war ein gutes Gefühl, ihn so zu sehen.
»Ich zeige ihn an!«, drohte Markus, als nichts geschah.
Der Gedanke, wie Markus Anzeige gegen einen Geist erstatten
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