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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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angestrengt ins Zimmer. Vielleicht hatte der Lärm den Mann da drinnen endlich zur Besinnung gebracht. Der stand aber immer noch wie erstarrt da, und Xenia hing mit schlaffen Gliedern in seinen Armen.
    »Kommen Sie da raus!«, brüllte Erik noch einmal. Durch das Loch in der Scheibe musste der Kerl ihn doch endlich hören! »Es brennt. Das Haus könnte gleich einstürzen. Oder Sie bekommen eine Rauchvergiftung.«
    Die einzige Reaktion des Fremden war ein langsames Kopfschütteln. Wollte er ihm damit sagen, dass er ihn nicht verstand? Oder dass er nicht die Absicht hatte, sich und Xenia ins Freie zu retten? Der Mann war tatsächlich verrückt!
    Erik biss die Zähne aufeinander und zerrte seinen Arm aus dem Loch in der Scheibe. Im ersten Moment tat es kaum weh, er spürte nur, dass die scharfen Glassplitter durch sein Fleisch glitten. Das Blut lief nun in Strömen an seinem Arm entlang. Als er endlich wieder frei war, zog er einen seiner Schuhe aus und schlug damit kräftig gegen das Fenster. Mit einem ohrenbetäubenden Klirren löste die gesprungene Scheibe sich in mehreren Einzelteilen aus dem Rahmen und fiel auf den Boden des Zimmers.
    Erik streckte den Kopf durch die Fensteröffnung, aus der beißender Rauch quoll. Er wollte den Mann anbrüllen, er solle endlich aus dem verdammten Haus herauskommen, doch da, wo der Fremde eben noch gestanden hatte, war er nicht mehr. Die Lampe in der Ecke war erloschen. Und Xenia? Hatte der Fremde mit ihr das Zimmer verlassen? Oder lagen beide ohnmächtig am Boden?
    Erik sog so viel Luft wie möglich in seine Lungen, dann stieg er durchs Fenster ins Haus. Dabei bemühte er sich, möglichst flach zu atmen, und duckte sich, sobald er im Zimmer war, weil er sich erinnerte, dass die giftigen Dämpfe nach oben steigen.
    Unter ihm knirschten die Glasscherben, und da er nur einen Schuh trug, schnitten sie tief in seinen Fuß. Darum konnte er sich jedoch ebenso wenig kümmern wie um seinen verletzten Arm, durch den im Sekundenrhythmus ein scharfer Schmerz fuhr, als würde immer wieder aufs Neue eine Scherbe sein Fleisch durchschneiden.
    Gebückt lief er um den Tisch herum auf die Tür zum Flur zu und hoffte dabei inständig, der Weg ins Freie möge nicht von Flammen versperrt sein. Falls Xenia hier im Zimmer irgendwo auf dem Boden lag, konnte er sie durchs Fenster ins Freie bringen, wenn aber der fremde Mann mit ihr hinaus auf den Flur gelaufen war, waren die beiden dort möglicherweise vom Feuer eingeschlossen.
    »Xenia!«, rief er in der Hoffnung, dass sie vielleicht aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht war. »Wo bist du?«
    Keine Antwort, nur das laute Knistern der Flammen und ein entferntes Krachen. Vielleicht stürzten soeben die ersten Balken ein. Es fiel ihm schwer, seine tränenden Augen offen zu halten, aber er musste in jede Ecke des dunklen Zimmers schauen, ob sie dort lag.
    Beinahe hätte er sie übersehen. Nur weil eines ihrer Beine neben dem Tischbein ausgestreckt war und er fast darüber gestolpert wäre, bemerkte er sie unter dem Tisch. Er sank neben ihr auf die Knie, griff nach ihrer Hand und erschrak, wie kalt sie war.
    »Xenia!«, schrie er, doch sie rührte sich nicht.
    »Lass sie am Leben sein!«, flehte Erik verzweifelt einen Gott an, mit dem er während der vergangenen Jahre kein einziges Mal gesprochen hatte. »Ich tue alles, wenn sie nur lebt.«
    Doch Xenia lag bewegungslos auf dem Boden.
    Entschlossen zog er sie unter dem Tisch hervor, hob ihren leblosen Körper hoch und wankte hustend zur Tür. Der Rauch biss in seine Augen und in seine Kehle; seine Lunge brannte und lechzte nach Sauerstoff.
    Er hatte keine Hand frei, um die Klinke der Tür zum Flur herunterzudrücken, und als er es mit dem unverletzten Ellbogen versuchte, rutschte Xenias Körper fast herunter. Schnell zog er sein rechtes Bein hoch und stützte sie mit dem Schenkel ab. Nun gelang es ihm endlich, die Tür zu öffnen.
    Flur und Diele waren dunkel und voll Rauch.
    Erik zögerte und überlegte, ob er nicht lieber versuchen sollte, Xenia durchs Wohnzimmerfenster ins Freie zu schaffen. Dann beschloss er, dass es keinen Sinn machte, umzukehren und sich durch den mit Möbeln vollgestopften Raum zu tasten. Bis zur Haustür waren es höchstens sechs oder sieben Meter.
    Er lief los und stand Sekunden später vor der Tür, die ins Freie führte. Doch sie ließ sich nicht öffnen. Offenbar war sie abgeschlossen.
    Mühsam stützte er Xenias Körper mit dem angewinkelten Bein ab und tastete nach dem

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