Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
Vom Netzwerk:
aus.
    »Die gute Nachricht ist, dass der Planet unbewohnt zu sein scheint«, sagte Tennison. »Und das ist gleichzeitig auch die schlechte Nachricht. Keine Anzeichen für pflanzliches oder tierisches Leben.«
    »Sollen wir überhaupt landen?«, fragte Sean.
    »Wie ist die Luft da unten?« Jordan warf einen Blick auf die Polarkappe aus weißem Eis.
    »Jedenfalls atembar. Keine giftigen Spurenelemente.«
    »Dann landen wir.« Jordan hasste es, Treibstoff, Zeit und Energie zu verschwenden. Aber vielleicht fanden sie im Schlamm ja Algen und Proteine im Eis. Wenn sie schon so weit gekommen waren, sollten sie absteigen und nach etwas Essbarem suchen.
    Vivianne betrat die Brücke, dicht gefolgt von George. »Haben wir die Gegend nach anderen Planeten abgesucht?«
    Jordan nickte. »Entweder finden wir da unten etwas zu essen oder wir springen wieder blindlings in den Hyperraum und beten, dass wir in der Nähe eines erdähnlichen Planeten herauskommen.«
    Sie betrachtete den Datenstrom auf dem Monitor. »Wissen wir denn inzwischen, wo wir uns befinden?«
    »Darren arbeitet daran«, sagte Tennison.
    »Wie?«, fragte Vivianne.
    »Er vermutet, dass wir uns noch immer in der Milchstraße befinden; die Geschwindigkeit der Sterne um uns herum sollte uns den ungefähren Abstand vom Mittelpunkt der Galaxis verraten.«
    Jordan tauschte einen langen Blick mit Vivianne. Beide wussten, dass ihnen eine so grobe Schätzung kaum etwas nützte. Aber wenigstens war es ein Anfang.
    »Wie ist das Land da unten beschaffen?«, fragte Vivianne.
    »Seltsam, dass Sie gerade das fragen.« Sean kratzte sich am Kopf. »Die Daten sind außergewöhnlich. Ich frage mich sogar, ob die Kälte nicht vielleicht die Sensoren beschädigt haben könnte.«
    »Warum?«, fragte Jordan, der ihm gerade über die Schulter sah.
    Sean deutete auf die Daten. »Kann eine Welt so flach und gleichmäßig sein? Alle Messwerte besagen dasselbe. Alle Meere des Schattenplaneten haben exakt dieselbe Tiefe. Das Land liegt überall genau drei Fuß über dem Meeresspiegel. Es gibt keinerlei Abweichungen. Fast hat es den Anschein, als wäre diese Welt künstlich entstanden.«
    Jordan klopfte ihm auf die Schulter. »Sie sind … ein Genie.«
    »Ach ja?« Vor Verwunderung wurden Seans Augen größer.
    »Wenn der Schattenplanet eine künstliche Welt ist, dann muss sie jemand erschaffen haben. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass wir da unten etwas zu essen finden.« Jordan lächelte.
    Tennison schüttelte den Kopf. »Der gesamte Planet scheint abgeschirmt zu sein.«
    »Die Existenz eines Schildes bedeutet aber, dass derjenige, der sich dort unten befindet, nicht gefunden werden will.« Vivianne beäugte den Planeten so eingehend, als könnte sie ihn dadurch zwingen, seine Geheimnisse preiszugeben.
    Jordan fragte sich, welche Art von Lebewesen eine solche Technologie erschaffen konnte. »In Anbetracht der Warnung, uns von jener anderen Welt fernzuhalten, und der Kuben, die uns aus dem Hyperraum gejagt haben, scheint dieser Teil der Galaxis jedenfalls nicht besonders freundlich zu sein.«
    Vivianne folgte seiner Auffassung. »Vielleicht ist es gar nicht so überraschend, dass sie den Schattenplaneten so unattraktiv gemacht haben.«
    Knox betrat die Brücke mit einem Teller voller Hamburger und einem Tablett mit Getränken. »Hat vielleicht jemand Hunger?«
    Sie bedienten sich. Obwohl das Essen inzwischen rationiert war, bemerkte Jordan, wie Vivianne einen Teil ihres Hamburgers an George verfütterte. Sean und Tennison taten das Gleiche. Und als George bettelnd zu ihm herüberkam, warf auch Jordan ihm ein Stück Fleisch hin. Als Jordan dann aufsah, stellte er fest, dass Vivianne ihn beobachtete. Ein kurzes Lächeln ließ ihr Gesicht sanft erscheinen, doch rasch nahm es wieder einen harten Ausdruck an.
    Glaubte sie vielleicht, dass er den Hund nur darum fütterte, um sie auf seine Seite zu ziehen? Wenn er es sich recht überlegte, war das gar keine schlechte Idee.
    Doch Jordan sollte jetzt gar nicht über Vivianne nachdenken und erst recht nicht über den Hund. Solche Ablenkungen konnte er sich nicht leisten.
    Wahllos suchte er einen Flecken Land aus, der in der Nähe des Meeres lag. »Da unten landen wir.«

10
    Es ist gleichgültig, ob dir Schaden zugefügt wird, es sei denn, du erinnerst dich andauernd daran .
    Konfuzius  
    Die Draco verließ ihre Umlaufbahn und setzte zur Landung an. Vivianne blinzelte, blinzelte dann noch einmal und konnte einfach nicht glauben, was sie da sah.

Weitere Kostenlose Bücher