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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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vorwärts. Der Lärm der Autobahn schlug ihm entgegen. Er wunderte sich darüber, dass es so laut war.
    Ulf Holtz kletterte über die niedrige Mauer und ging auf einer kleinen Wiese weiter, die nach ein paar Metern leicht abfiel. Etwas weiter weg lag die nächste Wiese. Sie war mit einem blau-weißen Band abgesperrt, das die erste Streife vor gut einer halben Stunde angebracht hatte. Ein uniformierter Beamter mühte sich den Hang hinauf auf ihn zu und wollte Holtz schon wegschicken, ehe er ihn erkannte.
    »Hallo«, sagte er. »Ich zeige dir, wie man am besten runterkommt.«
    Holtz hatte nicht wie sonst immer seinen schweren Koffer dabei. Den kann ich später holen, dachte er. Doch seine Kamera trug er an einem Riemen um den Hals. In der Tasche hatte er einen Skizzenblock.
    »Wir haben ihn hochgezogen. Schließlich konnten wir nicht wissen, ob er noch lebt. Er hing an einem Seil nur etwa einen halben Meter unterhalb der Kante. Mausetot«, sagte der Polizist.
    Schon aus etlichen Metern Entfernung sah Holtz, dass der Tote auf dem Gesicht lag und dass ihm der größte Teil seines Kopfes fehlte. Er trug eine weite Hose und ein dunkelrotes T-Shirt. Ein Vogel zwitscherte unbekümmert, ein anderer antwortete ein Stück weit entfernt.
    Ein Bergsteiger ist das nicht, dachte Holtz.
    Er achtete darauf, keine Äste zu berühren und nicht mehr als nötig auf den Rasen zu treten. Ein paar Meter vor dem Toten blieb er stehen. Er versuchte, seinen Kopf vollständig zu leeren.
    Was sehe ich?, dachte er. Und was ist es, das ich nicht sehe?

D ie Person, die geschossen hatte, erwachte langsam und setzte sich nach ein paar Minuten im Bett auf. Die beiden Metallschränke neben dem Feldbett waren mit stabilen Vorhängeschlössern versehen. Eine langsame, fast meditative Bewegung, und die Kette mit den Schlüsseln, die um den Hals hing, wurde über den Kopf geführt und der rechte Schrank lautlos geöffnet. In einem Fach lagen eine Jeans und ein T-Shirt. Unten im Schrank standen ein Paar braune, stabile, blankpolierte Schuhe, in denen zusammengefaltete Strümpfe lagen. An einem Haken hing eine dunkelblaue Windjacke. Das war alles.
    Das Bett aus grünen Metallrohren, Metallfedern und einer dünnen Schaumstoffmatratze wurde peinlich genau gemacht. Nach etwa einer Viertelstunde verließ der Schütze das Zimmer und schloss die Tür ab.
    »Du bist früh dran.« Der Mann mit der Piepsstimme freute sich, dass er gestört wurde. Er hatte die ganze Nacht dagesessen, und langsam taten ihm die Knochen weh.
    »Tja.«
    »Gesprächig wie immer«, meinte er. Obwohl er sich nun schon seit einigen Wochen um eine Unterhaltung bemühte, hatte er bislang nur einsilbige Antworten erhalten.
    Auch heute lief es nicht besser.
    »Dann bis morgen früh«, meinte der Mann und ver schwand pfeifend um die Ecke.

U lf Holtz hatte eine Stunde lang unbeweglich dagestanden, als er eine bekannte Stimme hinter sich hörte.
    »Bist du zur Salzsäule erstarrt?«, fragte Pia Levin.
    Er war in der Regel als Erster am Tatort, um diesen auf sich wirken zu lassen. Pia Levin traf dann meist eine Stunde später ein, damit er seine Eindrücke mit ihr diskutieren konnte. So hielten sie es schon seit vielen Jahren, in letzter Zeit jedoch etwas seltener. In der Forensischen Abteilung waren sie wegen ihrer Vorgehensweise verspottet worden, obwohl sie sich als effektiv erwiesen hatte.
    »Hallo?«, sagte Levin, als Holtz nicht antwortete.
    Er drehte sich zu ihr um.
    »Kopfschuss. Ein Schuss, perfekter Treffer. Der Mann ist im Gurt hängen geblieben, als er über die Kante fiel. Vermutlich hat er den Klettergurt aus Sicherheitsgründen getragen. Der Schuss kam bestimmt aus dem kleinen Gehölz da unten.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich weiß es nicht, ich denke nur laut nach. Es erscheint mir am logischsten.«
    Die beiden Kriminaltechniker näherten sich vorsichtig der Kante, unter der der Tote gehangen hatte, ehe die Streifenbeamten ihn hochzogen.
    »Wissen wir, wer er ist?«
    »Nein. Es handelt sich um einen jungen Mann mit altersgemäßer Kleidung.«
    »Was ist das für eine Farbe an seinen Kleidern?«
    »Sprühlack vermutlich«, meinte Holtz und deutete auf die Spraydose, die auf dem Hang lag.
    Sie betrachteten den Toten, ohne ihn anzufassen, und besprachen eine Weile den möglichen Tathergang. Dann streiften sich die beiden Techniker die weichen, sterilen Handschuhe über, die Levin aus dem Rucksack gezogen hatte, den sie immer bei sich trug. Sie drehten den Toten um.
    »Es wird

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