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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Überwachungskamera vergleichen zu können. Er zog einen etwa einen Meter langen Plexiglasstab aus seiner Tasche und dachte nach. Der Stab war an einem Ende angespitzt, an dem anderen befand sich eine kräftige Laserlampe. Das Gerät erinnerte an einen Laserpointer. Holtz hatte seit einiger Zeit Kinder mit diesen Dingern spielen sehen und fragte sich, ob sie nicht gefährlich waren.
    Er setzte die Spitze auf Dollys Hinterkopf, rückte den Stab etwas hin und her und drückte dann fest. Der Stab drang in den Kopf ein und kam oberhalb der Stelle, an der sich das Auge hätte befinden müssen, wieder zum Vorschein. Holtz schaltete den Laser ein und legte seinen Kopf an den Stab, um dem roten, unter diesen Lichtverhältnissen jedoch unsichtbaren Strahl zu folgen.
    Er sah keinen roten Punkt.
    Kein Wunder eigentlich, da der Stab über die Straße hinwegdeutete. Holtz bezweifelte, dass der Schütze im Freien gestanden hatte, wo alle ihn hätten sehen können. Der Schuss war wahrscheinlich aus der Deckung heraus abgefeuert worden, und wenn er diesen Ort finden wollte, musste er dem Strahl folgen, bis er den roten Punkt fand. Er ließ Dolly am Beckenrand zurück und machte sich auf die Suche.
    Holtz entdeckte den Punkt auf einer grauen Granitmauer an der Ecke eines Parks vielleicht vierhundert Meter entfernt.
    Was soll das, dachte Holtz, ein einziger Schuss aus diesem Abstand? Ist das überhaupt möglich?
    Eine Viertelstunde später waren die Mauer und das Areal dahinter und davor abgesperrt, alles in allem etwa zehn Quadratmeter. Holtz wartete, bis die beiden Beamten in Uniform, die er angefordert hatte, um die Absperrung zu bewachen, eingetroffen waren, ehe er zu Dolly zurückkehrte, die immer noch mit durchbohrtem Kopf auf dem Beckenrand stand. Er ließ seinen Gedanken freien Lauf, während er sie von dem Plexiglasspeer befreite, sie zusammenklappte und wieder in ihrem Spezialkoffer verstaute.
    Da war etwas. Etwas, das er gesehen, worüber er aber nicht weiter nachgedacht hatte.
    Er packte die Ausrüstung in seinen Kleinbus, schloss ihn gewissenhaft ab und ging noch einmal zu dem Platz zurück, an dem der Schütze vermutlich gestanden hatte. Von der Mauer bis zur Beckenkante waren es 385 Meter, wie ihm sein Fernglas mit eingebautem Distanzmesser verriet. Zwei Stunden lang suchte er die Stelle ab, ohne etwas Ungewöhnliches zu entdecken. Er sammelte etwas Unrat auf und verstaute ihn in nummerierten Tüten. Nicht mal gesagt, dass das wirklich der richtige Platz ist, dachte er missmutig und überlegte, warum an einem Ort, an dem insbesondere am Wochenende so viele Menschen vorbeikamen, nicht mehr Müll herumlag. Er hielt den Schraubverschluss einer Plastikflasche in der Hand, als sich die Erinnerung, die er hatte wachrufen wollen, plötzlich einfand. Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte Levins Nummer. Sie war fast sofort am Apparat.
    »Du musst noch mal bei der Stadtverwaltung anrufen«, sagte Holtz.
    »Warum?«, erwiderte sie verdrossen.
    »Die Straßenkehrer. Irgendjemand muss wissen, wann die Gehsteige gefegt werden. Ich habe am Sonntagmorgen so eine kleine gelbe Kehrmaschine gesehen. Kannst du überprüfen, wann beim Park gefegt wird und was mit dem Kehricht geschieht?«
    »Ich rufe an, aber ich mache mir keine allzu großen Hoffnungen«, erwiderte Levin knapp.

D ie Metallkugel schlug von innen an die Spraydose. Nach einigen Sekunden begann sie, mit einem zischenden Geräusch um den abgerundeten Boden zu kreisen. Eine Minute genügte, das wusste er, um die Farbe ordentlich durchzumischen, also hielt er inne. Es kribbelte in seinem Arm. Die Skizze mit der länglichen blau-roten Schlange bewegte sich leicht im Wind. Greco, wie er von allen genannt wurde, warf einen Blick auf das Blatt Papier in der Sichtmappe, die ihm an einer Schnur um den Hals hing. Er hielt sich die Skizze vors Gesicht, um sie genauer betrachten zu können, und die Schnur kratzte ein wenig in seinem Nacken. Die Muskeln seines rechten Unterarmes spannten sich reflexartig an, als er sich die ausholende Bewegung vorstellte, die er bis zur Perfektion eingeübt hatte. Er sah sich um, blickte über den Rand hinweg, musste seinen Blick aber rasch wieder der Grasfläche zuwenden, auf der er stand, weil ihn der Schwindel erfasste. Die Schlange, die aus den in kompliziertem Muster zusammengefügten Buchstaben seines Namens bestand, schien ihm zuzulächeln. Die gespaltene Zunge zuckte, und die Augen der Schlange waren zusammengekniffen, als betrachtete sie

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