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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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doch mal einen Augenblick«, sagte er.
    Der Schein von Lindgrens Taschenlampe bewegte sich auf ihn zu.
    »Was ist das?«
    »Was glaubst du?«, fragte Roos, riss die schadhafte Tür auf und deutete auf das Schloss.
    »Hier liegt eine Matratze auf dem Boden, das sieht ja richtig möbliert aus.«
    Beide richteten ihre Taschenlampen in den Lagerraum und ließen den Lichtschein über den Boden schweifen.
    »Meine Güte, wie viele Fliegen.«
    Bengt Roos erstarrte, als der Schein seiner Lampe in eine Ecke fiel.
    »Ist das nicht …?«
    »Das kann doch nicht …« Lindgren sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Ich glaube, es ist besser, wir gehen«, sagte Bengt Roos und zog Lindgren hinter sich her. Er hatte es eilig, in die Sommerwärme und das Licht zurückzukehren. Beide erklommen die Treppe in zwei großen Sätzen. Roos warf sich gegen die Tür.
    Sie ging nicht auf.
    Er drückte immer wieder die Klinke, mit immer mehr Kraft, aber die Tür rührte sich nicht. Ihm brach der Schweiß aus, und der Puls pochte in seinen Schläfen.
    »Verdammt, verdammt, verdammt!«
    »Vielleicht solltest du das Schnappschloss aufmachen?«, meinte Lindgren.
    Das Schloss klickte, die Tür ließ sich mühelos öffnen, und das Licht aus dem Treppenhaus strömte in den Keller.
    Bengt Roos konnte gar nicht schnell genug ins Helle gelangen.
    »Wer ruft an? Du oder ich?«
    »Du bist der Vorsitzende«, sagte Lindgren.
    Der Keller war in gleißendes Licht getaucht.
    Die kräftigen Bauscheinwerfer gaben auch etwas Wärme ab, und es wurde langsam richtig gemütlich dort unten. Ulf Holtz setzte den Bolzenschneider an das Vorhängeschloss an und drückte zu. Obwohl es sich um ein sehr stabiles Modell handelte, durchschnitt der Bolzenschneider mühelos den Stahl. Das Schloss blieb geöffnet hängen. Holtz nahm es vorsichtig ab und legte es in eine Papiertüte, dann öffnete er die Tür, ohne mehr als nötig anzufassen.
    »Ich will nicht, dass mir jemand im Genick hängt, treten Sie bitte ein paar Meter zurück«, sagte er zu dem jungen Beamten, der versuchte, ihm über die Schulter zu blicken. Der Beamte lief rot an und sah aus, als wäre er auf frischer Tat beim Äpfelklauen ertappt worden.
    »Ich dachte nur …«
    »Halten Sie sich einfach an meine Anweisungen. Und sorgen Sie dafür, dass niemand ohne meine Erlaubnis hier runterkommt«, erwiderte Holtz.
    Der junge Polizist entfernte sich ein paar Meter und blieb dort stehen, wo der Korridor einen Knick machte.
    Der Kellerraum ist richtiggehend möbliert, genau wie der Anrufer gesagt hat, dachte Holtz. Er hatte seine spezialgefertigten Schuhüberzüge übergezogen und ein paar Bretter ausgelegt, um selbst keine Spuren zu hinterlassen.
    Die Hand gehörte einem jungen Mann. Die Finger waren leicht gekrümmt, als hielten sie eine Flasche. Die Leiche war etwas aufgedunsen. Sie lag kaum sichtbar hinter einem grü nen Plüschsofa mit goldenen Borten. Nur die Hand ragte hervor. Der Kopf ruhte auf dem nackten Betonfußboden, umrahmt von einem dunklen, eingetrockneten Fleck, vermutlich Blut. Käfer flitzten über den Leichnam, und ein großer blauschimmernder Fliegenschwarm sowie normale Stubenfliegen stoben auf, als Holtz nähertrat. Sie flogen jedoch nur eine kurze Runde und ließen sich dann wieder auf Gesicht und Gliedern nieder, um weiter zu schmausen und Eier zu legen.
    Ohne das Schloss an der Tür hätte man glauben können, ein Obdachloser hätte sich das Leben genommen oder einen Unfall erlitten. Auch eine Krankheit wäre als Todesursache in Frage gekommen. Nicht selten stellte sich ein mutmaßlicher Mord als Sturz oder Blutsturz heraus.
    Dass von außen abgeschlossen gewesen war, ließ jedoch auf etwas anderes schließen.
    Und wenn Holtz trotzdem noch gezweifelt hätte, so sprach ein großes Loch in der Schläfe des jungen Mannes eine deutliche Sprache.
    Wahrscheinlich hat ihm jemand eine Pistole oder einen Revolver an die Schläfe gedrückt und ihn erschossen, dachte Holtz.
    Eine Hinrichtung.
    Holtz hatte solche Verletzungen schon früher gesehen. Das Gas, das beim Abfeuern der Pistole freigesetzt wurde, war zwischen Haut und Schädelknochen eingedrungen und hatte die Haut von innen heraus ausgefranst. Er war sich sicher, dass der Gerichtsmediziner Schmauchspuren auf der Haut sowie unverbrannte Pulverreste unter der Haut finden würde.
    Ulf Holtz nahm eine selbstklebende Plastikfolie, die eigentlich zum Laminieren von Landkarten bestimmt war, und drückte sie vorsichtig auf die Einschussöffnung am Kopf des

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