Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister
Abdrücke auf, die einen Treffer ergaben. Offenbar hatte die Wohnung lichtscheuem Gesindel als Unterschlupf gedient. Er würde sich von den Verwandten der alten Frau gerne erklären lassen, wie es dazu hatte kommen können, hatte Knut Sahlén bei der Morgenbesprechung grinsend gemeint.
Lukas Rander habe nach dem Fiasko mit den Örnarna allein weitergemacht, berichtete Adrian Stolt. Die Verzeichnisse hatte er ohne größere Probleme heimlich kopieren können, und alles, was er benötigt habe, sei ein Büro ohne Adresse gewesen, das offiziell nicht existierte. Der Lagerraum sei perfekt gewesen. Einer der Wachmänner habe ihn zwar eines Nachts entdeckt, als er die Tür des Lagerraums nicht hinter sich geschlossen hatte, ihn aber nur ermahnt, vorsichtig zu sein. Eigentlich war es nicht erlaubt, dort irgendwelchen Aktivitäten nachzugehen, aber der Wachmann hatte versprochen, nichts zu verraten.
Alles ergab einen Sinn, als ein älterer Herr, ein Sverker Godman, die Ermittler aufsuchte und sein Wissen preisgab.
Rander hatte Godman angerufen und behauptet, seine Firma könne Schmierereien und Sachbeschädigungen effektiv Einhalt gebieten. Godman war Rander nie persönlich begegnet, sondern hatte immer nur mit ihm telefoniert. Rander hatte versprochen, den Graffitimalereien ein Ende zu setzen. Mit Garantie. Godman hatte dies nicht glauben wollen, außerdem war es teuer. Er hatte abgelehnt.
Ein paar Tage später hatte sich ihm, als er zur Arbeit gekommen war, ein schrecklicher Anblick geboten. Das schöne Jugendstilgebäude war in verschiedenen Farben vollkommen beschmiert. Mit einem breiten Filzschreiber waren Striche auf die prachtvolle Eichentür gemalt worden. Sein Entsetzen war ihm immer noch anzusehen gewesen, als er davon erzählt hatte. Einer der Ermittler hatte ihm ein Glas Wasser geholt.
»Lass mich raten«, sagte Holtz. »Rander hat wieder angerufen, und es kam zu einer Einigung?«
»Hm.«
Godman hatte sich der Dienste Randers für alle seine Häuser versichert.
»Das klingt teuer.«
»Ja. Außerdem zeigte es sich, dass die sogenannte Graffitigarantie nicht funktionierte. Deshalb hörte Godman auf, die Rechnungen zu bezahlen«, sagte Adrian Stolt.
»Was hat Rander dazu gesagt?«
»Weiß nicht. Godman hat von ihm seither nichts mehr gehört.«
»Wie lange ist das her?«
»Ein paar Wochen, vielleicht drei, behauptet er. Godman schwört, dass er nicht weiß, wer Lukas Rander eigentlich ist, aber er hat in den letzten Tagen natürlich einiges über ihn gelesen. Vollkommen am Ende, der Alte.«
»Es scheint, als hätte Lukas Rander einiges zu erklären«, meinte Holtz.
»Bislang hat er noch nicht viel gesagt, aber Ellen Brandt, die die Vernehmungen leitet, sagt, dass er langsam mürbe wird«, erwiderte Stolt.
Die Zahncreme war gestreift und roch nach Pfefferminz. Pia Levin drückte ein wenig davon auf einen Schwamm und wischte den Laborschrank von innen aus. Sie machte sich die Schleifmittel in der Zahnpasta zunutze. Holtz war der Ansicht, Zahncreme sei genauso gut wie teure Spezialputzmittel aus den USA. Sogar besser. Nach ein paar Minuten war die eingetrübte Scheibe wieder sauber, und nachdem sie noch einmal darüberpoliert hatte, wirkte das Glas wie neu. Der Schrank war seit mehreren Wochen nicht mehr gereinigt worden, und da jetzt mehrere Analysen anstanden, musste er so sauber sein wie möglich. Sie stellte das Tränengas aus Lukas Randers sogenanntem Büro in den Schrank und schloss sorgsam die Türen. Das Gas, das von dem erhitzten Sekundenkleber gebildet wurde, hüllte die Spraydose in einen Nebel. Nach einer Viertelstunde drückte Levin auf den Ventilationsknopf und nahm den Metallbehälter anschließend vorsichtig aus dem Schrank. Sie verteilte eine fluoreszierende Substanz darauf. Nach einigen Minuten waren die Fingerabdrücke deutlich zu sehen.
Ulf Holtz rief nach ihr. Sie fand ihn in ihrem eigenen Büro.
»Was fehlt?«, fragte er und deutete auf den Ausdruck der Liste der in den beiden Unterschlüpfen von Lukas Randers gefundenen Gegenstände.
»Tja, das meiste. Alles, könnte man auch sagen. Entweder ist er nicht derjenige, den wir suchen, oder er hat noch einen weiteren Unterschlupf«, meinte Pia Levin.
»Die Masken und das Tränengas. Was sagt uns das?«
»Nichts. Und das weiß der Staatsanwalt auch. Tränengas und Skimützen besitzen viele Leute … Vielleicht ist er ja Skifahrer«, antwortete Levin.
»Wo kommt das Tränengas her?«
»Spanische Marke, leicht zu beschaffen. Kann
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