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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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diesem Anschlag je kriminelle Neigungen, die wenigsten sind vorbestraft. Aber was sie vereint sind zwei Dinge: Erstens sind sie alle der Meinung, dass der Terrorismus die einzige Chance ist, die unser Planet noch hat um weiter zu überleben, und zweitens haben sie die Idee alle im gleichen Bistro in Paris zu fassen gekriegt. Wir waren lange der Meinung, dass das unmöglich ist, und haben die Security-Kamera Aufzeichnungen des Bistros analysiert, aber es scheint tatsächlich purer Zufall zu sein.“
    Diesmal tauschten Palms und Helena einen Blick aus.
    „Kann ich die Aufnahmen sehen?“, fragte Helena.
    „Sicher, aber es sind achtundvierzig Stunden Videomaterial ...“, antwortete Lea.
    „Ich kenn einen Trick, der die Zeit für solche Dinge drastisch verkürzt. Ich würde die Aufnahmen gerne jetzt gleich kurz sehen, wenn das geht.“
    Lea stand auf.
    „Sicher. Es ist alles im Zimmer nebenan, in unserem Büro.“
    Einen Moment später sassen Palms und Kahil alleine in der Küche. Palms Augen ruhten auf Kahil. Sein Atem ging langsam. Der Mann schien keinen Stress zu kennen.
    „Was hast du in deiner Zeit bei uns in der ATO bis jetzt gelernt, Kahil?“
    „Hast du Zeit?“, erwiderte Kahil.
    „Ich nehme mir Zeit ...“
    Das schien keine Floskel zu sein.
    „So vieles ... zum Beispiel, wie schnell es gehen kann, um von einem friedlichen Menschen zu einem gewalttätigen Menschen zu werden; alles war wir dazu brauchen ist ein plausibler Gedanke, irgendeinen Satz im Kopf, dem wir - wieso auch immer - Gehör schenken ... und schwups wird aus dem sorgenden Grossvater ein besessener Massenmörder.“
    Palms nickte. Er verstand, begriff Kahil sofort.
    „Ja, wenn wir unseren freien Willen vergessen, sind wir alle ein wenig wie Billardbälle: Einmal in eine gewisse Richtung unterwegs, stoppen uns nur noch andere Bälle oder Wände und wir gehen stur unseren Weg. Deswegen müssen wir das Bildungswesen revolutionieren. Wir müssen Menschen grossziehen, die vor allem ihre eigene Freiheit anzuwenden lernen, nicht einfach blind einem Lehrer gehorchen. Wir müssen Intelligenz in den Mittelpunkt stellen, nicht Wissen, so wie wir das jetzt immer noch viel zu viel tun.“
    „Du meinst, so wie das Galileo mal gesagt hat? Erkläre jemandem etwas und er wird vergessen, lasse es ihn selbst entdecken und er wird es auf ewig erinnern?“
    „Ja, ungefähr so. Was hast du sonst noch gelernt?“
    Kahil musste nicht nachdenken, sondern es plätscherte nur so aus ihm heraus.
    „Zum Beispiel in der Ausbildung ... wie wertvoll das Schweigen ist. Lea und ich haben eine Woche kein Wort miteinander gewechselt, aber ich glaube ich kenne niemanden so gut, wie ich sie kenne. Wir sind so viel mehr als unsere Worte, doch im Leben werden wir auf unsere Worte festgenagelt. Aber Worte sind immer zu spät, genauso wie Gedanken, sie dokumentieren oft nur, was wirklich geschieht, werden dem Eigentlichen aber nie gerecht.“
    „Du solltest Philosoph werden, Kahil!“, lachte Palms.
    „Wer weiss, was ich nach der ATO mit meinem Leben tue ...?“
    Dann wechselte Palms das Thema. Abrupt.
    „Erzähl mir etwas über den Vorfall in Kanada. Mir wurde gesagt du und Lea wurdet überfallen und für einige Stunden als Geiseln genommen?“
    Kaum auf dieses Thema angesprochen, kamen Kahil die Bilder und Erinnerungen wieder hoch. Obwohl es schon viele Wochen her war, war das Gefühl der Machtlosigkeit sofort wieder da.
    „Ja, man hat uns Gewalt angedroht, wenn wir gewisse Geheimnisse über die ATO nicht ausplaudern würden. Aber schlussendlich haben die Männer uns verschont und sie sind wieder abgezogen, ohne irgend etwas heraus gefunden zu haben.“
    „Was waren das für Männer?“
    „Sie waren ...“, - Kahil suchte nach Worten - „ ... sie waren eigenartig. Es gab eindeutig eine Rangordnung. Der Jüngste war roh und ungehobelt, der Älteste zurückhaltend und ... ich hatte das Gefühl, dass er Gewalt genauso verabscheute wie ich. Da war etwas in seinem Blick, in seinen Augen, schwer zu beschreiben, eine Ruhe und eine Traurigkeit vielleicht? Und dann hatten sie dieses komische Messer, das eher einem riesigen geschliffenen Schraubenzieher glich ... sie nannten es Vard ...“
    „Vard?“
    Kahil nickte.
    „Und sie trugen alle schwarze Kleider und hatten lange Haare, die zu einem Rossschwanz zusammen gebunden waren.“
    „Vard ...“, wiederholte Palms noch einmal. „Und du hattest das Gefühl er verabscheue Gewalt?“
    „Ganz sicher. Ich war früher sehr

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