Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord
Letzte, was sein Körper in diesem Moment wahrnehmen konnte. Heiße Wallungen durchpulsten seinen Körper und seine Sinne.
Seine Armmuskeln zitterten vor Anstrengung, um nicht mit seinem Gewicht auf sie zu fallen. Das Bedürfnis, in ihren willigen Körper einzudringen, war kaum noch zu unterdrücken.
Trotzdem ließ er seine Lippen ganz langsam, als hätte er alle Zeit der Welt, über ihr Kinn und ihr Schlüsselbein und wieder zurück zu ihrem Mund gleiten, genoss dabei jede Reaktion ihrer nach Zärtlichkeit hungernden Haut. Ihr warmer Körper schien sich seinen Konturen wie ein Kissen unter ihm perfekt anzupassen. Der süße Duft ihrer Haut stieg ihm in die Nase und ließ ihn vor Begierde fast wahnsinnig werden.
Mit geschlossenen Augen nahmen seine geschärften Sinne seinen eigenen Geruch auf ihr wahr. Dieses stumme, aber mächtige Besitzmerkmal erregte etwas Tierisches in ihm, von dem er gar nicht gewusst hatte, dass es existierte. Fasziniert folgte er der Spur bis zu den Bisswunden, die an ihrem Hals noch nicht ganz verheilt waren. Sie erschauerte, als er mit seiner Zunge darüberfuhr. Declan zögerte einen Moment. Er wusste nicht, ob sie wegen der Erinnerung an den Schmerz zitterte oder weil sie noch einmal gebissen werden wollte. Sicherheitshalber ließ er seinen Mund wieder zu ihren Lippen wandern. Wenn er sich erlaubte, zu lange an dieser Stelle zu verweilen, dann würde er wieder zubeißen und an ihrer Halsschlagader saugen. Die Götter wussten, wie sehr sein geschundener Körper das brauchte. Aber sosehr er auch den Verstand verloren haben mochte, wusste er doch gleichzeitig, dass er sich nie würde befreien können, weder von diesem entsetzlichen Ort noch von ihr, wenn er sich das gestattete. Schon nach dem ersten Mal war sie ihm regelrecht unter die Haut gekrochen. Er bezweifelte, ob er das ein weiteresMal aushalten könnte.
Obwohl seine Lippen ihren Mund liebkosten, schoss ihm urplötzlich ein grauenvoller Gedanke durch den Kopf: Die Frau in seinen Armen war nicht nur für seine Qualen und den Tod seiner Eltern verantwortlich, sondern auch für den Aufruhr in seiner Seele. Doch der Gedanke sandte nur ein schwaches Echo an den Rest seines Verstandes. Was nicht weiter verwunderlich war, denn jede Zelle seines Gehirns war nur noch an dem interessiert, was sich zwischen seinen Beinen regte.
Ihre Hände umklammerten seine Schultern, hielten ihn fest und zogen ihn gleichzeitig zu sich herab. Auch ihr anderer Schenkel legte sich um seine Hüfte, er spürte das kühle Leder an seiner heißen Haut. Mit beinahe schmerzhafter Erektion ließ er sich endlich mit ganzem Gewicht zwischen ihre Schenkel sinken. Die kleine Vampirin stöhnte.
Alexia hörte Declans wollüstiges Keuchen und spürte, wie hart er an der Innenseite ihrer Schenkel geworden war. Zum ersten Mal in ihrem Leben jagte die Erwartung dessen, was gleich geschehen würde, ein heißes Begehren statt eiskalter Angst durch ihre Adern.
Plötzlich hallten Stiefeltritte durch den Raum. Alexia verzog das Gesicht. Schritte, das bedeutete Sonnenuntergang, und Sonnenuntergang hieß …
„Die Wachen!“ Sie verstummte und drückte sich mit aller Gewalt an seiner Brust hoch. Er stöhnte vor Schmerz, als ihre Hand über eine seiner Wunden schrammte. Trotzdem schaffte er es, sich blitzartig aufzurichten und sie mit sich hochzuziehen, nur Sekunden bevor Ivan das Verlies betrat. Alexia glättete hastig ihr zerwühltes Haar und versuchte ihren stoßweisen Atem unter Kontrolle zu bekommen.
Die wie üblich von einer Sonnenbrille bedeckten Augen huschten umher, erblickten sie sofort und fixierten sie. Ihre Schenkel, die sich praktisch noch aneinanderrieben, ihre hängenden Schultern und schließlich ihre Gesichter, in denen dasSchuldbewusstsein zweifellos geschrieben stand.
Alexia holte tief Luft und sprang eilig von Declans Seite. Nervös nestelte sie nach dem Dolch und steckte ihn zurück in die Scheide an ihrem Rücken. Sich die Hose abklopfend, wagte sie nicht, Declan einen Blick zuzuwerfen.
Declan.
In ihrem Kopf hörte sie seinen Namen immer wieder. Sie kannte seinen Namen jetzt, genauso wie seinen Geruch, seinen Geschmack. Unbewusst legte sie die Fingerspitzen an den Mund. Ihre Lippen waren noch heiß von der glühenden Erinnerung an seine Küsse. Alexia wagte nicht, ihn anzusehen, aber sie stellte sich sein Gesicht vor, das wahrscheinlich gerade den Ausdruck einer Katze hatte, die soeben den Kanarienvogel gefressen hatte.
„Was hast du hier gemacht?“
Weitere Kostenlose Bücher