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Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan Hatfield
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Kraft. „Ich bin die Königin dieser Horde. Und du bist ein Nichts.“ Sanft berührte sie die Schulter ihrer Mutter. Benommen und mit glasigem Blick drehte sich die Königin um. „Komm, Mutter. Wir bringen dich wieder zu Bett.“
    „Oh Alexia, dein Kleid.“ Die Königin zeigte auf den nass gewordenen Saum. „Was machen wir denn hier draußen? Marguerite …“ Ihr unsteter Blick suchte nach der Näherin. „Sie muss das wieder in Ordnung bringen.“
    „Schsch.“ Alexia tätschelte ihrer Mutter die Hand und geleitete sie den Weg entlang. „Ich kümmere mich schon darum.“
    Sie hatten kaum zwei Schritte getan, als Lotharus’ zornige Stimme ertönte.
    „Glaub bloß nicht, dass die Sache damit ausgestanden ist, Alexia.“
    Nein, sie würde es nicht mehr zulassen, dass er ihr Angst einjagte. Sie schaute zurück und sah die Bosheit und Wut in seinen schwarzen Augen, aber sie ließ sich nicht einschüchtern.
    „Du hast noch nicht gewonnen. Denn diese Krone, die du dir aufsetzen willst, könnte eines Tages herunterrutschen und dich erdrosseln.“

9. KAPITEL
    D as schwache Rasseln von Metall hallte durch den Raum. Als Declan erwachte, vermutete er, dieser Soldat, Ivan, würde wieder seine Folterwerkzeuge schärfen. Er schaffte es noch nicht einmal, die Augen zu öffnen. Aber das war ihm egal. Er wollte lieber gar nicht mehr sehen, was als Nächstes auf ihn wartete.
    So erschöpft, so müde.
    Diese Worte wirbelten unaufhörlich in seinem Kopf herum und lullten ihn wieder in den Schlaf. Dann wurde das Geräusch lauter, und er versuchte nun doch, die Augen aufzureißen. Dieses Mal gehorchten seine schweren Lider. Er lag auf der Seite im Dreck, das Gesicht auf die Gitterstäbe gerichtet. Aber anstelle von Ivan stand da die kleine Vampirin vor der Zellentür. Ihr blonder Schopf war über das Vorhängeschloss gebeugt, ihre Augen waren voll konzentriert.
    „Alexia?“ Ihm brach die Stimme, weil seine Kehle brannte. Auf der Zunge hatte er einen schwachen metallischen Geschmack, selbst seine Haut strömte einen metallischen Geruch aus.
    Stöhnend vor Schmerz setzte er sich auf. Mit letzter Kraft zog er sich an den Gitterstäben hoch, erst auf die Knie, dann auf die Füße.
    „Was … machst du … hier?“
    Sie ließ das immer noch eingerastete Schloss los. „Ich versuche, dich hier rauszuholen.“
    Seine Brust zog sich zusammen. „Warum?“
    Kopfschüttelnd fuhr sie sich mit der Hand über die Augen und wühlte dann in ihren Taschen herum. Jetzt erst fiel ihm auf, wie erschöpft sie wirkte. „Declan, hör mir zu. Es gibt eine Möglichkeit, hier rauszukommen. Diese Chance musst du ergreifen.“
    „Was bringt dich auf den Gedanken, ich würde den einfachsten Ausweg wählen?“
    „Ich habe nicht gesagt, dass es einfach sein würde“, erwiderte sie. „Ich sagte, es wäre eine Möglichkeit, hier rauszukommen.“
    Sein Blick fiel auf ihre Hände, die damit beschäftigt waren, ein gefaltetes Dokument auseinanderzunesteln. Die Hände zitterten.
    „Hier.“ Er richtete seine Aufmerksamkeit auf ihren Zeigefinger. Sie deutete auf eine Karte des Verlieses. Auf eine Stelle dieser höhlenartigen Gruft, die er bisher nicht zu Gesicht bekommen hatte. „Da gibt es ein Loch in der Mauer, durch das du klettern kannst. Für jeden anderen wäre es Wahnsinn, das zu versuchen, denn auf der anderen Seite geht es steil in die Tiefe, aber du kannst davonfliegen, sobald du draußen bist.“
    Er war viel zu geschwächt, um noch fliegen zu können. Die Kette um seinen Hals, die endlosen Folterungen und zwei Tage lang keine Nahrung, da war es ihm praktisch schon unmöglich, überhaupt aufrecht zu stehen und zu sprechen, ganz zu schweigen davon, seine andere Gestalt anzunehmen und meilenweit zurück auf den Berg zu fliegen. Schon der Gedanke, durch ein verdammtes Loch zu krabbeln, um nach draußen zu gelangen, war unerträglich. Das alles wollte er ihr sagen. Aber als er ihr in die nachtblauen Augen schaute, fiel ihm nur eine einzige Frage ein. „Warum machst du das?“
    Ihre Wangen röteten sich leicht, und sie blickte auf ihre Füße. „Ich … ich …“, stammelte sie. Und dann ließ sie ein kleines bisschen die Schultern hängen.
    „Ich weiß nicht, was ich sonst tun soll.“
    Ihre leise Stimme klang so traurig, dass er einen Stich in der Brust spürte. Wie oft hatte er seit dem Tod seiner Eltern genau dieselben Worte ausgesprochen? Wie oft hatte er alles für sich behalten, um die anderen nicht mit seiner Verantwortung und seinen

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