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Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan Hatfield
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Lippen, bevor sie es unterdrücken konnte. Sofort beugte er sich vor und küsste sie. Sog ihr Schluchzen auf, als wollte er all ihre Qual, ihr endloses Leiden in sich aufnehmen.
    „Bleib“, hauchte er auf ihre Lippen, als sie sich ihm entzog, aber sie hätte die Botschaft auch ohne Worte verstanden. „Bleib bei mir.“
    „Declan, ich …“ In Wahrheit wollte sie ja bleiben. Wie gern würde sie bleiben. Allein bei der Vorstellung, den Rest ihrer Tage allein und isoliert in den Mauern der Katakomben verbringen zu müssen, verkrampfte sich ihr Herz. Aber das war nun einmal ihre Bestimmung. „Ich kann nicht.“
    Bei seinem entsetzten Gesichtsausdruck wurden ihr die Knie weich. Schnell wandte sie sich ab und blickte ins Feuer. „Große Göttin, warum ist das so schwer? Ich weiß doch genau, was ich zu tun habe. Aber meine ganze Welt steht auf dem Kopf, seit du in mein Leben getreten bist. Ich bin ganz aus dem Gleichgewicht, ich fühle mich, als würde ich an einem Abhang entlangtaumeln und jeden Augenblick könnte mir der Boden unter den Füßen wegrutschen.“
    Er drückte ihre Hände. Sofort musste sie daran denken, wie er ihre Hände durch die Gitterstäbe hindurch gedrückt hatte, kurz bevor Lotharus das Verlies betrat und ihm fast einen Flügel abschnitt. Das Entsetzen dieser schrecklichen Sekunden überwältigte sie erneut. Sie wäre fast gestorben vor Angst, ihn zu verlieren, und hier stand sie nun und durchlebte alles aufs Neue.
    „Mir geht es doch ganz genauso.“ Seine tiefe Stimme drang durch ihre finsteren Gedanken in ihr Bewusstsein vor. Alexiahob den Kopf, drehte sich um und sah ihn an. Seine Augen verrieten Hoffnung, Beklemmung und Angst. „Aber man sagt, dass so etwas passiert, wenn …“ Er schluckte schwer und ließ seinen Blick auf den Boden sinken.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Beschämt über ihre Schwäche, ihre vollständige Unfähigkeit, das Richtige zu tun oder zu sagen, schloss sie die Augen und wandte sich ab. Aber seine Hände umfassten ihre Schultern und hielten sie fest. Seine Finger legten sich um ihren Nacken und hoben ihr Kinn. Voller Angst, was sie erblicken würde, öffnete sie die Augen. All ihre eigenen Gefühle spiegelten sich in dem Ausdruck äußersten Elends in seinen Augen.
    Jetzt konnte sie gegen die Tränen nichts mehr ausrichten. Weil sie nicht wollte, dass er sie weinen sah, verbarg sie das Gesicht an seiner warmen Brust. In tiefer Umarmung standen sie lange beieinander.
    Nun, da sie angefangen hatte zu weinen, wurde ihr Körper von immer schlimmerem Schluchzen geschüttelt. Bisher hatte sie vor anderen ihre Gefühle immer tief in sich verschlossen, hatte sie perfekt im Griff gehabt. Aber jetzt konnte sie vor Declan überhaupt nichts mehr verbergen. Nicht einmal die größten Geheimnisse aus den Tiefen ihrer Seele. Durch die Ungeheuerlichkeit dieser Tatsache brach der Damm erst recht, die Tränen strömten ihr übers Gesicht.
    Sanft berührten seine warmen Lippen ihre Schläfe. Und dann begann er, ihr mit seiner tiefen, sonoren Stimme Sachen ins Ohr zu flüstern, die sie vor lauter Schluchzen gar nicht verstand. Trotzdem tröstete sie seine besänftigende Stimme irgendwie. Ihre zitternden Muskeln beruhigten sich durch das rhythmische Aufund-ab-Gleiten seiner Hände auf ihrem Rücken.
    Bald versiegten ihr die Tränen. Sie atmete tief ein und fasste sich langsam wieder.
    Declan rührte sich nicht, ließ sie auch nicht los. Im Gegenteil wurde seine Umarmung nur noch fester. Zum ersten Mal in ihrem Leben unternahm sie keinen Versuch, einen anderen von sich zustoßen. Stattdessen klammerte sie sich an ihn, vergrub das Gesicht an seiner Brust und betete, dass er sie nie wieder loslassen würde.
    Tallon betrat den Raum, der nur noch schwach von der Glut des Feuers im Kamin erhellt wurde. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, trat ans Bett und neigte den Kopf. Sie musterte diese blonde Vampirin, die da so sorglos und friedlich im Bett ihres Bruders lag. Im vormaligen Bett ihrer Eltern. Zu deren Ermordung dieser mit Reißzähnen bewehrte Dämon zweifellos sein Teil beigetragen hatte.
    Tallon hob den Saum des ramponierten braunen Sweaters an, der ihr bis zu den Waden reichte, und hockte sich hin. Sie griff in die einzige Tasche, die kein Loch hatte, und holte eine münzgroße silberne Scheibe heraus. Sie wärmte die Scheibe in ihren Handflächen, zog dann die Folie von der Klebeschicht auf der Rückseite und klebte sie der blonden Schlampe hinters Ohr.
    „So, dann

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