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Der letzte Druide (German Edition)

Der letzte Druide (German Edition)

Titel: Der letzte Druide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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fast melancholischen Zug. "Ja, als Lir noch über uns wachte, war alles gut. Doch dann verschwand er über Nacht und Arawn nistete sich auf unserer Insel zwischen den Winden ein. Seitdem ist nichts mehr wie es war. Aber die alten Zeiten kommen nicht mehr wieder..."
    "Vielleicht doch", widersprach Bastian, ohne genau zu wissen, wie er dazu kam. "Kannst du uns sagen, wie weit es noch ist, ja oder nein?"
    Die Kräutersammlerin nickte. "Eigentlich habe ich genug Material gesammelt für heute. Wenn ihr wollt, könnt ihr mich zu meiner Hütte begleiten. Sie liegt auf dem Weg. Und ihr hättet doch sicher nichts dagegen, euch zwischendurch mal richtig aufzuwärmen."
    Patzer beäugte sie misstrauisch und warf Bastian einen warnenden Blick zu. In der Tat ging ihr Meinungswechsel etwas abrupt vonstatten. Auch Bastian wusste, dass sie" sich in 'Feindesland' bewegten, und dass Vorsicht geboten war. Er nahm Patzer kurz beiseite und besprach sich mit ihm. Nach einigem Hin und Her entschieden sie sich, das Angebot der Kräuterfrau doch anzunehmen. Ohne ein gewisses Maß an Vertrauen in ihre Mitmenschen würden sie ihr Ziel nie erreichen. . .
     
     
    "Habt ihr schon mal vom Wunderwald gehört?“, fragte Kala, so nannte sich die Kräuterfrau, als sie eine Stunde später Einzug in ihre Behausung nahmen. Unterwegs war sie recht einsilbig gewesen, und irgendwie hatte Bastian den Eindruck gewonnen, dass sie ihnen gegenüber mindestens so zurückhaltend war wie sie ihr gegenüber. Das machte sie auf gewisse Weise sympathisch. Dennoch nahm sich Bastian vor, weiter hin ein gerüttelt Maß an Vorsicht walten zu lassen.
    ENBARR hatte auf die Begegnung mit Kala auf keinerlei Art reagiert, ein weiteres Indiz, dass man ihr vertrauen konnte.
    "Nein", antwortete Patzer, weil Bastian einen abwesenden Eindruck machte. "Was ist das?"
    "Niemand weiß es", gestand Kala und schloss die Holztür hinter ihnen. Der Raum, in den sie getreten waren, hüllte sie in wohlige Wärme. Im Kamin prasselte ein heftiges Feuer. Dicke Holzscheite waren übereinander geschichtet und ließen sich knisternd und funkenspringend von roten Feuerlohen umzüngeln.
    Kala war keine Hexe, und ihr Haus war kein Hexenhäuschen aber es hatte eine ganz eigene Atmosphäre, so als bestünde es nicht aus einen Ansammlung toter Gegenstände, sondern aus Dingen, die eine eigene Seele besaßen. Irgendwie existierte es, und es nahm Bastian und Patzer freundlich auf, das fühlten die beiden vom ersten Augenblick an.
    "Der Wunderwald", fuhr Kala fort, während sie einen Topf mit Suppe über das Feuer hing, "umgibt die Dunkle Schmiede, nach der ihr sucht." Sie verstummte kurz, weil sie mit einem riesigen Holzlöffel in der Brühe rührte. "Den Wunderwald gab es zu Lirs Zeiten nicht. Und das ist noch gar nicht so lange her. Damals gab es nur die Schmiede, und wie heute, wusste auch früher niemand, welche Bewandtnis es damit auf sich hatte. Man munkelt, Lir hätte sich dort von Saramoon seine Sonnenrüstung und ENBARR schmieden lassen..."
    Bastian,, der sich mit Patzer etwas in der Hütte umsah, erstarrte inmitten seiner Bewegung. Eiskalt rieselte es ihm über den Rücken.
    "ENBARR", flüsterte er rau. "Was weißt du darüber?"
    "Ich dachte mir, dass dich das interessiert", lachte Kala und unterbrach ihr Rühren. Sie schaute auf das Schwert an Bastians Hüfte. "Ich habe es sofort erkannt. Es gibt kein zweites dieser Art. Wo hast du es gefunden?"
    "Das kann ich nicht sagen."
    Kala zuckte die Achseln. "Dann nicht."
    "Ich habe dich unterbrochen."
    "Hast du?"
    "Ja."
    "Also gut. Ich habe von der Schmiede erzählt, die erst mit Lirs Verschwinden und Arawns Inbesitznahme zur Dunklen Schmiede wurde. Und vom Wunderwald, den es auch erst seit Arawns Wirken gibt. Niemand weiß, wie er entstanden ist, aber keiner, der ihn je betrat, kehrte zurück. Der Wald ist eine Falle, aus der es kein Entrinnen gibt! Keiner wagt es, ihm zu nahe zu kommen - nicht bei Tag und schon gar nicht bei Nacht. Dämonen und sonstiges Höllengezücht sollen dort hausen."
    Bastian hatte gebannt zugehört. Die Enthüllung, dass ENBARR Lirs Schwert sein sollte, beschäftigte ihn stark, aber sie beunruhigte ihn nicht. Er dachte an den Goldenen Krieger, der ihm zuhause erschienen war und ihn erst zu diesem Abenteuer verleitet hatte. War dieser Krieger Manannan Mac Lir gewesen? Und warum hatte er sich an ihn, an ein Kind gewandt?
    "Was weißt du über Arawn", hörte Bastian sich sagen. Mittlerweile duzte er Kala. Sie hatte es ihnen

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